Das Spiel ist schon so lange her, dass sogar das Pressefoto dieses unbedeutenden, gleichwohl unterhaltsamen und vor allem intensiven Freundschaftsspieles in meinem Dumbphone vergilbte! Tim kam die Ehre zuteil, für das einzige Tor des Spieles zu sorgen.
Da ein Freundschaftsspiel einem Trainer immer ein wenig Freiraum gewährt, testete er gegen die Ackerfreunde (mit den Ex-Tapiren Pablo und Gumppi) erneut die im vergangenen Spiel gegen die Chiller erfolgreiche 1 - 3 - 4 - 3 Grundaufstellung. Was ein gewisses Risiko barg, da die Spielfläche auf dem Esch wie immer die Größe und Beschaffenheit eines ordentlichen Präriestückes des mittleren Westens offenbarte. Weite Wege vor allem fürs Mittelfeld und die Außen, aber da die Tapire eine Bombenverteidigung mit Domme, Sepp und Oli besaßen und recht gut bestückt an Einwechselmöglichkeiten war, erschien das Risiko für diesen Test auch auf weitem, schweren Geläuf angemessen.
Nach schwungvoller Tapiranfangsphase trugen die Ackerfreunde in der 9. Minute zum ersten Mal einen Konter gefährlich vor das Tor wo es dann zu einer Kollision der Unpaarhufe eines Ackergaules und eines Tapires kam. Elfmeter für die Freunde des Ackers! Der Schütze lief an und zielte ins rechte Eck, Sven flog ins linke. Allerdings verursachte sein kolossaler Absprung einen Luftwirbel, der den Ball einen Hauch nach außen trug, so dass dieser schließlich an den Pfosten und zurück ins Feld sprang und von den Tapiren gelöscht wurde. Nach dieser verpassten Chancen kamen die Ackerfreunde besser ins Spiel und es wogte eine gute Weile hin und her, letztlich wurden die wenigen wirklichen Chancen auf beiden Seiten entweder super verteidigt, stark gehalten, arschknapp danebengesetzt oder jämmerlich vergeigt. Damit ging es torlos...
... in die Pause, die sich völlig unbecrut wie auch der Rest des Spieles entpuppte. Aus Langeweile wechselte der Trainer daraufhin gleich vier Mal, dabei zum ersten Mal dabei der baldige Mitspieler Phil, der sich wie erwartet als rennende Nähmaschine an der Außenlinie profilierte.
Die zweite Halbzeit entwickelte sich wie die erste zu einem Kampfspiel zwischen den Strafräumen, doch mit der Zeit wurde das Spiel immer ruppiger. In der 60. Minute wurde Oli beim Spielaufbau mit einem ziemlich rüden Foul vom Gegner am Davonziehen gehindert, was er im Affekt mit der falschen Tiergattung quittierte. Er rief: „Hey, Du Affe“, was für einen Ackergaul selbst mit viel Wohlwollen nicht als artgerecht durchgeht. Ob dieser animalischen Verfehlung wurde Oli vom Schiri Arne vom Platz gestellt, ebenso allerdings auch sein Gegenspieler ob seines rüden Einsteigens. Arne wollte damit die Gemüter ein wenig beruhigen, was aber nur semi klappte. Denn nur einige Minuten später wuchs Aaron beim Versuch den Ball an der Außenlinie zu blocken auf einmal schmerzhaft ein drittes Bein. Es war das seines Gegners, dass unter deutlich hörbarem Kontakt versuchte, sich Platz zu verschaffen, wo keiner war. Aaron fragte daraufhin hörbar seinen Gegner nach seinem aktuellen mentalen Wohlbefinden, in etwa so: „Sag mal, geht's Dir noch ganz gut?“ Ob der Besorgnis um den Gemütszustand seines Gegners wurde auch Aaron des Platzes verwiesen, ein wenig überzogen wie mir schien, zumal der foulende Gegenspieler blieb. Allerdings durfte Mirko für ihn direkt eingewechselt werden, Arne wollte auch hier präventiv dafür sorgen, dass die Mütchen ein wenig gekühlt werden, schließlich war es ja nur ein Freundschaftsspiel, auch wenn es zu diesem Zeitpunkt nicht gerade diese Charaktereigenschaft offenbarte. Was auch daran lag, wie ich später erfuhr, das die Mehrzahl der Tapire diese Information auf unserer Seite überlesen haben. Dadurch ging es weiter umkämpft, aber im Großen in Ganzen dennoch fair und auch bisweilen freundschaftlich weiter. Bloß das mit den Toren wollte auf beiden Seiten nicht klappen, bis die Tapire in der 67. Minute zeigten, dass man auf einem riesigen Platz mit wenigen Stationen und präzisem Spiel eine wunderschöne Hütte machen kann. Sebb bekam im über die ganze Partie sicheren Aufbauspiel der Tapire tief in der eigenen Hälfte das Leder zugespielt und durchpflügte in forschem Schritte den freien Raum vor ihm, der noch freier wurde, nachdem er einen Gegner per Körpertäuschung alt aussehen ließ. Er passte nach vorne zum von mir leider vergessenen Tapir der per Doppelpass dafür sorgte, dass Sebb in kontinuierlichem Geradeauslauf tief in die Hälfte des Gegners eindringen konnte. Mit ein wenig Zeit und Raum versehen nahm er den Kopf hoch und sah Tim zentral in der Spitze starten, den er mit einem Pass der Güteklasse „mindestens Landesliga“, zärtlich über die Abwehr gelupft, bediente. Der Ball tickte einmal auf bevor er von Tim nicht ganz so zärtlich über den Keeper hoch ins linke Eck zum 0:1 befördert wurde. Die letzte Viertelstunde ging es weiterhin munter zu, jedoch verpassten es die Tapire, das Säckchen zuzumachen. Ebenso wenig gelang es aber auch den Ackerfreunden, zu egalisieren, so dass das knackige Freundschaftsspiel mit einem hauchzarten, letztlich nicht ganz unverdienten Sieg für die Tapire endete.
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Kommentare
Geschichte wird von den Siegern geschrieben
Als unbeteiligter tapir-Anhänger interpretiere ich das ich der vorliegenden Quelle geschilderte geschehen eher so, dass der fedehandschuh in beiden streitfällen zunächst von einem ackerfreund geworfen wurde. Beide Fouls lesen sich nicht gerade freundschaftlich; die tapire scheinen den fehdehandschuh lediglich aufgenommen zu haben, auch wenn ich keiner alleinschuldthese das Wort reden will. Werden wir je erfahren, wie es sich wirklich zugetragen hat? Historia magistra vitae
danke Trainer für die warmen Worte
Aber bei dem Elfmeter hab ich maximal eine Körpertäuschung nach rechts gemacht und bin stehen geblieben. Ich habe dann mit meiner mentalen Kraft den Ball noch an den linken Pfosten gelenkt.
Stattdessen konnte ich heldenhaft einen lupfer von Gumppi entschärfen.
Ansonsten kann ich deinen Worten nur zustimmen und mich bedanken für den guten Bericht