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SFC Laerholzer - FC Porno Villa 0:3 (0:0)

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Gespeichert von trainer am/um 25. April 2012 - 18:50

Die vier von der Bankstelle: Torschützen waren aber nur zwei der Sitzriesen, nämlich Nils, der zum 0:1 und 0:3 traf, und Robin, der mit dem 0:2 die Tapir-Fans ein wenig aufatmen ließ. Marci hat sich seinen Sitzplatz mit jungfräulicher Erstliga-Torunbeflecktheit erarbeitet und der Trainer sollte sich ob seiner trainerischen Verve hinzusetzen. Diese bestand vor allem darin, dass er wieder Mal seiner Mannschaft verschwieg, dass der Gegner nur zu zehnt spielte und dass er zum alten System spontan umstellte – 1-4-4-2 – mit lasziv offensiver Raute.

 

Bevor jedoch der Blick aufs Spiel geworfen werden soll, lohnt sich einer auf das Ambiente, das uns an der Brelohstraße empfing. Ein wahres Musterbeispiel an Pott-Charme, bereits beginnend mit der Zufahrtsstraße zur Müllkippe, mit Schlaglöchern, vor denen man unbedingt bremsen sollte, weil zum Teil noch Bergmänner darin arbeiten. Links die östliche Hauptbahntrasse Bochums, vor Kopf der Sheffield-Ring, beides in Ballwemsweite, wie auch die obligatorische Schrebergarten-Kolonie an der Gegengeraden. Auf dem Weg zu den Kabinen passiert man das gartenzwerggesäumte Heimreich des Platzwartes, Typ spätfünfzigjähriger ganzjahresbräunter Lederwestenträger mit autoverdunkelnder Brille, der auf einem Klappstuhl hinter dem Tor dem Spiel mit einem (getarnten?) Kaffeebecher für zwanzig Minuten beiwohnte und diktatorisch qua Warmwasser- und Schlüsselgewalt auf zapfenstreichgerechtem Duschen bestand. Das I-Tüpfelchen dieser Szenerie, sozusagen die Grubenlampe auf dem Ganzen, offenbarte sich in einer Gruppe älterer Besucher, die sich zunächst bei Bier unterhielten, kurz dem Spiel zusahen und dann im Vereinsheim, einem neonlichtgeschwängerten, bierkastengefüllten Raum, verschwanden, um während unseres Kicks Gischtabuffta-Fanfahrenzug-Musik für den 1. Mai zu üben. Einer der Musiker schnorrte nach dem Spiel noch zwei Bier von uns („Portemonnaie im Auto“), den vereinbarten Tusch als Gegenleistung für die Gabe und unseren Sieg erbrachten sie aber leider nicht.

Der Kick startete auch mit ordentlich Verspätung, der Gegner war zunächst nur zu acht, hatte noch nicht mit dem Ausfüllen des Spielberichtsbogens angefangen, was ebenso dauerte, wie die Pass- mit Rückennummernkontrolle des Schiedsrichters, der bisher noch kein Spiel von uns leitete und derart tiefenentspannt wirkte, dass man vermuten konnte, er sei er als Kind in ein Cannabis-Fass gefallen. Zwanzig Minuten später waren die Laerholzer zumindest zu zehnt und es ging endlich los. Etwa von Minute vier an verdichtete sich der Eindruck, dass dieser Kick das Gegenstück zu unseren bisherigen Erstligabegegnungen darstellen würde. Der Tapir drückte und der minderzahlige Gegner rührte ordentlich Defenisvbeton an, mit einem Libero, der unglaublich viel und häufig klärte. Daher war Halbzeit eins von chronisch bullig anrennenden Tapiren geprägt, es sprangen aber wenig klare Torchancen heraus und blieb beim 0:0.

Den Pausen-Cru brachte diesmal Neuzugang Oli mit, der Zuschauer Joscha, der früh verletzte und für Oli ausgewechselte Schmatti und der Trainer naschten bereits zuvor daran. Mit dem Wissen, dass irgendein Tapir immer ein Tor und dann meist noch ein weiterer ein zweites schießt, ritten wir wohlgemut in die zweite Runde.

Und die Prophezeiung oder vielmehr die durchschnittliche pornoeske Torstatistik bewahrheitete sich, etwa in der 48. des auf 2x35 Minuten minimierten Spieles traf Nils mit einem fulminanten Schuss aus 21,4 Metern die Unterkante der Latte, von wo aus der Ball gegen den Rücken des Torwarts und ins Tor prallte. Dann brannte es zwei, drei Mal lichterloh im pornoesken Strafraum und es war allahseidank dem finalen Unvermögen der Laerholzer und der letzten Konsequenz pornoesker Abwehrtugenden zu verdanken, dass wir nicht den Ausgleich kassierten. Doch schon bald wurde Robin durch eine perfekte Knie-/Oberschenkel-Weiterleitung von Björn steil geschickt, der einen Gegner abhängte, einen zweiten nazte, den Torhüter ebenso und dann aus spitzem Winkel ins leere Tor zum 0:2 einschob. Das 0:3 gelang wiederum Nils, der über links steil geschickt wurde und den Ball souverän ins rechte Eck einschob.

Ein, wie man in Berichterstatterkreisen sagt, Arbeitssieg, der in dieser Höhe auch absolut verdient war. Unser erster Erstligasieg ist, wie man ruhrgebietstypisch so sagt, eingefahren, es dürfen und werden sicherlich noch mehr folgen...

Kommentare

...wie immer ein Hochgenuss!!! 

Wir brauchen einfach ein Buch der Spielberichte, damit sich unsere Gäste auf dem Gäste-WC amüsieren und vllt. nie wieder vom selbigen zurückkommen.

Chapeau!!!

Der Spitzenreiter kann auch den Tabellenführer schlagen.

Das Buch finde ich eine super Idee von Robin

und der Bericht ist einfach Sahne wie immer 

Da ich aes ja nicht zu den Montagsspielaen schaffe, freue ich mich immaer wie ein kleinaer Junge auf den bald folgenden Baericht. Hier erstmal einaen Glückwunsch den Akteuraen und dann auch dir, liebaer Trainaer, ein weiteres Mal Lob und Dank. Ich frage mich immaer, ob aes in echt genauso schön war:-)

Glück Auf

Hihihi

as it's best ! Das Blockwart-, ähem Platzwartidyll hätte auch Frank Goosen nicht besser beschreiben können ! Grosser Sport Trainaer !!! Lass uns die herrlichen Kolumnen veröffentlichen unter dem nicht ganz zufällig gewählten Titel "Weil Montag ist" ... :-)