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Kommentare
Spielbericht
Wüsste ich es nicht besser, dass Marci das Torschützenfoto gemacht hat, würde ich vermuten, es sei von einem Wettersatelliten oder Google Maps aufgenommen worden. Unsere zwei (drei) Torschützen, wie schwer zu erkennen: Tobias (rechts) mit einem Eigentor, das überhaupt keines war, weil er einen nicht mehr zu rettenden Ball vor dem Toreinschlag nur noch ins eigene Netz zum 0:7 köpfen konnte. Nils mittig, erneut mit einem äußerst sehenswerten Treffer in des Trainers Schuhen (den Schussschuh hält er kaum erkennbar in die Kamera) zum 1:8, und Robin, der entweder das 2:9 oder 2:10 erzielte.
Das war mal wieder ein Tapirschrubben vom Feinsten, jedoch mit Ansage: Der Schiedsrichter kam vor Beginn des Spiels in die Kabine und meinte, wenn wir zweistellig verlieren würden, müssten wir ihm eine Kiste ausgeben, würden wir gewinnen, gäbe er uns eine aus. Qua Endergebnis würden wir ihm also ein Schächtelchen Grand-Cru schulden, wäre dieses Verbalgeplänkel ante Kick ernst gemeint gewesen – war es aber nicht, wir müssen die Mannschaftskasse also nicht wegen einer illegalen Kabinenwette plündern. Zudem trinkt der sympathische und souveräne Schiedsrichter laut eigenem Bekunden so gut wie nie Ethanolgetränke.
Auch ohne seine höhnisch mahnenden Worte war von vornherein klar, dass dieses Aufeinandertreffen gegen den chronischen Meisterschaftsanwärter, wenn die Talente in guter Besetzung auftreten würden, was sie taten, mehr als ein schwieriges Unterfangen werden würde. Der unausgefeilte Matchplan war daher simpel gestrickt: Schadensbegrenzung mit total fiesen, nadelstichartigen, schnellen Kontern. Eine sozialistische Nordkorea-Taktik der zwei eng umschlungenen Viererketten tief in der eigenen Hälfte.
Obwohl es bei dieser Niederlagenhöhe ironisch klingen mag: Diese Defensiv-Verbalimpfung wurde während des ganzen Spiels konzentriert umgesetzt, der Tapir stand tief und gut, verschob gut, attackierte in der eigenen Hälfte konsequent den Ballführenden und leistete sich keine Katastrophenpässe, hielt mit viel Laufarbeit energisch dagegen, kam aber während des ganzen Kicks nicht ganz so einfach an den Ball ran. Die Ewigen Talente ließen das Leder äußerst geschmeidig, schnell und direkt laufen und wussten auch mit Individualaktionen durchaus zu gefallen. So müssen sich Gegner von Barcelona fühlen, wobei sicherlich noch ein Ozean an spielerischen Quantensprüngen zwischen diesen beiden Mannschaft bestehen dürfte. Die Talente hatten etwa vier Robins und einen Robininho in ihren Reihen und der Rest wurde auch nicht von fußballophoben Eltern erzogen. Doch wie bereits erwähnt und von der unterstützenden und erstmals wieder klappernden Meute bestätigt wurde, lieferten die Tapire ein sehr sehr ordentliches Spiel ab und zeigten äußerschde dagdische Diziplin. Half gegen den übermächtigen Gegner zwar nur bedingt, sorgte aber dafür, dass wir auch direkt nach dem Spiel keinen Funken schlechte Laune hatten.
Da sich mein Gehirn stetig dagegen wehrt, sich gegnerische Tore zu merken, ist der Spielbericht recht kurz und einseitig: Nach ca. sechs Minuten fiel das 0:1, eine Handvoll Minuten später das 0:2. Dann hatten die Tapire drei, vier Konterchancen, die jedoch nicht von Erfolg gekrönt waren, und es folgten die Hütten zum 0:3 bis zum 0:5.
Beim Pausen-Cru, den Stephan diesmal kredenzte, wurde gemeinsam beschlossen, nicht noch zusätzlich einen Libero hinten rein zu zementieren, wir wollten es kollektiv lang und schmutzig, lieber mit wehenden nicht existierenden Fahnen untergehen, als sich im Strafraum zu stapeln. Andi kam für Micha, dem die Achillessehne schmerzte, neben unserem Neuzugang Schmatti, der sich als filigrane Kampfsau erwies, in der Doppelsechs zum Einsatz. Ich hatte zudem noch versucht, den unbestechlichen Schiedsrichter in der Halbzeitpause davon zu überzeugen, dass ab dann schnelles, direktes Spiel mit perfekten Pässen als grobe Unsportlichkeit gepfiffen wird. Dann hätten wir vielleicht eine Chance gehabt, in diesem Spiel die Zweistelligkeit zu verhindern. Doch der Schiri, der quasi nichts zu pfeifen hatte, weil dies eines der fairsten Freizeitligaspiele war, das meine Netzhaut je sah, ging nicht auf meinen Vorschlag ein.
Und so kamen wir doch in einen Bereich, bei dem man beim Mitzählen der Tore ins Schlingern gerät. Beim 0:7 haben endlich wir mal die Hütte gemacht, einen Lupfer über Marci, der ohnehin reingegangen wäre, versuchte Tobias per Kopf auf der Linie noch zu retten, ein geradezu aussichtsloses Unterfangen. Doch nach dem achten Gegentor waren wir an der Reihe. Nils wemste den Ball aus geschätzten 24 Metern über den Torwart mittenmang unter die Latte. Bei Robins Tor bin ich mir nicht sicher, ob es das 2:9 oder 2:10 war, es wurde durch einen schönen Pass in die Tiefe in den Strafraum vorbereitet, den er im langen Eck unterbrachte. Danach folgte(n) noch das/die Tor(e) zum Endstand von 2:11.
Ewige Talente in dieser Verfassung sind definitiv eine Liga zu hoch für den FC Porno, aber man munkelt, dass es vielen anderen Freizeitliga-Teams schon häufiger ähnlich ergangen sei. Wir hätten nur mit größerer Härte vielleicht ein nicht ganz so vermöbelndes Ergebnis herausschlagen können, aber ich bin stolz auf uns, dass wir in keinster Phase uns zu derartiger Unsportlichkeit hinreißen ließen. Dies bestätigt auch der Eintrag der Talente im Freizeitliga-Forum: „Ich kann auch nur sagen das es eines der fairsten und sympatischsten Freizeitliga Spiele war die ich in 6 jahren Freizeitliga erlebt habe. Super Truppe, guter Gegner. Viel Erfolg weiterhin!“ Darauf drei Dujardin aus unseren drei Fairnesspokalen, die kommenden Gegner begegnen uns wohl eher auf Augenhöhe...
kaum zu glauben...
...dass wir die mal 4:1 im Pokal besiegt haben. Hier der Videobeweis, wobei scheinbar nicht alle Tore von uns gefilmt wurden:
http://www.fcpornovilla.de/node/1295