Den letzten Jahresbericht eröffnete der Trainer mit der Quintessenz des Jahres 2020 als „verdammtes Kackjahr“. Und finalisierte mit Perspektive auf 2021 wie folgt: „Was die Zukunft des aktiven Fußballs im Tapirgehege angeht, so kann aktuell dazu keine verlässliche Aussage getroffen werden. Meine Glaskugel zeigt ein unscharfes Bild mit blauem Himmel, grünen Bäumen, roter Asche und vielen Tapiren, die vergnügt und freudig jauchzend einem Ball hinterher galoppieren. Doch leider hat meine Glaskugel keine Datumsanzeige! Sobald es wieder erlaubt ist, werden wir aus den Winterhöhlen kriechen und der schönsten Hauptsache der Welt frönen. Bleibt bis dahin positiv und gesund und haltet oder macht Euch fit! Ich freue mich unbändig, Euch hoffentlich bald mal wieder leibhaftig zu sehen!“
Und das dauerte und dauerte und dauerte, bis zum letzten Tag des Monats Mai, bis der Spielbetrieb aus dem Lockdown-Schläfchen wachgeküsst wurde und dicke, langhaarig-verfilzte Tapire grobmotorisch aus ihren Wohnhöhlen heraus taumelten, zu Beginn noch licht- und kontaktscheu. Auch unsicher und tapsig wie frisch geworfene Tapirfohlen auf dem Platze, doch schnell filigraner, wage- und anmutiger gaben sich Fuß und Ball, Geläuf und Gegner wieder ein Rendezvous und erreichten alsbald Betriebstemperatur. Denn der Spielbetrieb ließ nicht lange auf sich warten, nach nur zwei Trainingseinheiten, die erste noch mit ohne Zweikampf, gab es bereits das erste Ligaspiel der Saison. Aufgrund pandemischer Unsicherheiten wurde der Ligabetrieb 2021 als Pokalwettbewerb mit Gruppen- und Finalphase ausgetragen, anschließend kamen noch organisierte Freundschaftsspiele hinzu. Insgesamt waren es 14 Spiele der Tapire, die nun hier in Kürze noch einmal nachempfunden oder erinnert werden können.
SG Sundern - FC Porno Villa 1:2 (0:1)
Im ersten offiziellen Spiel 2021, bereits ein offizielles Pokalspiel der Gruppenphase gegen Platzschwager Sundern war es Pablo vergönnt, das erste offizielle Ligator der Tapire in der 14. Minute zu erzielen, indem er eine Flanke von Sebb elegant an- und mitnahm, um sie halbhoch rechts in den Maschen zum 0:1 zu hinterlegen. Kurz nach dem Pausencru fingen sich die Tapire den Ausgleich, welchen sie aber nur zwei Minuten später durch Paul wieder in eine Führung zurückverwandelten. Ausschlaggebend war hier Pablo mit gekonnter Ballerluchsung, Überlaufen des Torwarts und präzisem Flachpass nach innen auf Paul, der aus 3 Metern den Ball zum 1:2 über die Linie drückte. Erster Sieg in der Gruppenphase, geilo.
Porno Villa - Team 95 3:5 (1:3)
Im zweiten Spiel trat ein größeres Kaliber, der stattliche Erstligist Team 95 auf dem Kunstrasen der Anglecastle Lane gegen das Rudel an und zeigte zunächst überdeutlich, wo der Tapir kitzelig ist. Bereits in Minute 4 bimmelte es zum 0:1 durch einen 95-Konter nach Ecke. Das 0:2 dann nach einem Abschlag, der per Kopf verlängert wurde und vom einsam einlaufenden Stürmer unten rechts veredelt wurde und nach 33 Minuten fiel gar das 0:3, das faulig nach Abseits roch. Kurz vor Halbzeitpfiff machten Tobi und Pablo ein wenig Hoffnung auf mehr, indem sie nacheinander Latte und Außenpfosten trafen. Wie es richtig geht, zeigte Tim drei Minuten nach Beginn der zweiten Halbzeit. Er punzte das Spielgerät amtlich unten rechts nach Pablos Vorlage zum 1:3 in die Maschen. Nur fünf Minuten später sorgte er für den Anschlusstreffer, indem er einen zu kurz rausgedroschenen Ball des 95er Keepers abfing und dann im linken Winkel zum 2:3 verflanschte. Weitere fünf Minuten später war es Pascal, der mit einem ähnlich attraktiven Winkelschuss, diesmal rechts, den Ausgleich erzielte, nach einem weiten Einwurf von Martin auf Tobi, der Pascal mit einem Pass in den Rücken der Abwehr in Szene setzte. Doch leider hielt der Ausgleich nur 2 Minuten, mit einem Schlenzer von der Strafraumgrenze ins linke Eck ging das Team 95 dann mit 3:4 wieder in Führung. Pablo war mit einem Kopfball auf die Latte am knappsten am Ausgleich dran, in der dritten Minute der Nachspielzeit fiel gar noch das total unnötige und ungerechte 3:5.
FC Porno Villa - Hand Gottes 2:2 (0:1)
Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, bei diesem Spiel hatte Erol mal keinen Tapir ausgeliehen. Egal, auf jeden Fall gingen seine Hände nach knapp einer halben Stunde mit 0:1 durch einen Sonntagsschuss in den rechten Winkel aus zirka 28,97 Metern Entfernung in Führung. Die stets bemühten Tapire bewegten viel in der ersten Hälfte, aber kein Spielgerät über die gegnerische Linie. Dafür kurz nach Wiederanpfiff, durch Pablo, der einen fußgerechten Steckpass von Tim flach rechts zum 1:1 veredelte. Gut zehn Minuten später verdoppelte Pablo das tapirliche Torguthaben dieses Spiels. Diesmal hatte ihm Tobi über rechts kommend den Ball flach in den Rücken der gegnerischen Abwehr serviert, den Pablo aus 10 Metern diesmal flach links vernetzte. Doch so um die 70. Minute fiel der Ausgleich für la mano de dios, wie weiß ich aber nicht mehr, will ich auch gar nicht mehr wissen. Soweit ich mich erinnere, waren dies zumindest verschenkte Punkte.
Volker Gedächtnisspiel: FC Porno Villa - Ackerfreunde Bochum 3:1 (3:0)
Wie immer als besonderes Vergnügen präsentierte sich der Volker Gedächtniskick in der Sommerpause Anfang August. Auch wenn dieses Jahr viele Tapirveteranen aus Urlaubsgründen nicht kommen konnten, öffneten sich doch auch seltene Tapirperlen wie der aus Hamburg eingeschiffte Martinho oder Rotsch, der sich aus Ermangelung von Torhütern für die Gebälkbewachung anbot und dies auch beinahe schadlos machte. Die Tapire legten sofort einen flotten Unpaarhauf aufs Parkett respektive den Kunstrasen, Jürgens präziser Chronometer zeigte noch keine 200 Sekunden Spieldauer, da besteckpasste Philipp den durchlaufenden Tim auf feudale Art, was Tim ganz routiniert flach rechts zum 1:0 vollendete. Nach weniger als 400 Sekunden stand es bereits 2:0 für die Tapire, durch Nils, der sich seinen Assist selbst machte, indem er einem Gegner den Ball stibitzte, mit selbigem gut 10 Meter bis kurz vor die Strafraumkante lief, um dann das Ding passgenau ins rechte Eck zu manifestieren. Nimmer tormüde ritten die Tapire Richtung Ergebnisoptimierung, was aber lange nicht klappen wollte. In der 34. Minute war es schließlich so weit, Martinho wurde von Nils mit einem Steckpass in Szene gesetzt, seinen ersten Schuss parierte der Ackerwart noch, doch Martinho schnappte sich den Abpraller und schob dann mit links zum 3:0 ein. Die Tapire versuchten die ganze Zeit, Volkers Sohn Fabian, der aus dem Handball kommt, aber auch nicht schlecht mit Fuß unterwegs ist, so in Szene zu setzen, damit er auch ein Tor erzielt, was letztlich aber kläglich scheiterte, einmal touchierte sein Abschluss Aluminium. Die Ackerfreunde erzielten kurz nach der Halbzeitpause dann das 3:1, Rotsch parierte den ersten Schuss, konnte diesen aber nur nach vorne abwehren und nach etwas weiterem Gefummel erzielten die Ackerfreunde ihren ersten Treffer. Wunderschöner Abend!
SW Bochum - FC Porno Villa 1:1 (1:1)
Sommerpause war vorbei und uns standen nun zwei Erstligisten in der Gruppe vor den Hufen. Gut, dass gleich im ersten Spiel beide Torhüter fehlten und die Mannschaftsschabracke auch dünn war. Doch Tapire können ja starke Gegner und legten mit der Altkrake Paul im Tor durchaus mit Selbstvertrauen versehen los. Was in der 8. Minute gar in einem Tor mündete, durch eine bischoffliche Kombination, Tobi auf Hans, eingeleitet, worauf letzterer quer in die Mitte legte, wo Diensttorschütze Pablo genau an die Stelle eilte, an der Diensttorschützen stehen müssen, um erfolgreich ins rechte Eck zum 0:1 einzuschieben. Fürderhin hielten die Tapire das Spiel offen, überließen dem Gegner mehr Ballbesitz, aber hinten nix anbrennen und setzten immer wieder Nadelstiche vorne. Doch kurz vor der Halbzeitpause bekam Schwarz-Weiß Bochum einen sehr zweifelhaften Elfmeter zugesprochen, der zum 1:1 einschlug. In der zweiten Hälfte passierte noch irrsinnig viel, aber es geschah nichts mehr. Die Tapire bekamen auch einen Elfmeter zugesprochen, den sich Hans überzeugt schnappte aber leider am gut parierenden Keeper scheiterte. So blieb es spannend, die finale Chance hatte ebenfalls Hans, von Ole auf die letzte Reise gen Torwart geschickt, der jedoch parieren konnte. Starke Mannschaftsleistung mit fehlender Fortune am Ende!
FC Porno Villa – FFC Dynamite 5:3 (2:2)
Das letzte Spiel in der Gruppenphase gegen Dynamite war, je nach den Ergebnissen auf anderen Plätzen, ein Ex- oder Hopp-, ein Siegen- oder Fliegen-Spiel. Verhalten ging es zunächst los, aber in Minute 16 ging Dynamite mit 0:1 in Führung, ein Treffer, den ich in meinem kleinen Trainer-Vademecum folgendermaßen notierte: „...über links – Flanke, Kopfball-Aufsetzer, Parade, Seitfallzieher – rein.“ Klingt schön, kann mich aber nicht daran erinnern. Aber an das 1:1 zehn Minuten später durch den als Zentralstürmer agierenden Martin erinnere ich mich gern. Ausschlaggebend dafür war Hans, der einen schlampigen Pass abfing, vorantrieb und dann gen Elfmeterpunkt flankte, von wo aus Martin das Spielgerät per Kopf links oben bogenlampenartig im Gebälk unterbrachte. Der Ausgleich hatte allerdings kaum 2 Minuten Bestand, bevor Dynamite durch einen ausschließlich durch die Mitte vorgetragenen Angriff wieder in Führung ging. Diese hatte wiederum auch nur kurz Bestand, bevor die Tapire erneut durch Martin egalisierten. Auch hier war Hans Vorbereiter, er lief mit dem Ball bis kurz vor die Grundlinie durch und flankte flach in den Rücken der Abwehr, wo Martin herumlungerte und het Bällje flach ins linke Eck zum 2:2 intubierte. Dann war Halbzeit, aber noch lange nicht Schluss. Der frisch von der Leine gelassene Gumppi hob die Tapire nach gut 8 Minuten mit 3:2 in Führung, eine Flanke von Hans ließ Philipp in der Mitte formschön durch, damit Gumppi per Dropkick halbhoch links finalisieren durfte. Dann wogte das Spiel gut 10 Minuten hin und her, bis Hans, der in diesem Spiel bisher an jedem Tor beteiligt war, diesmal selbst reüssieren durfte. Eine starke Balleroberung von Andi (oder war es Elias?) sorgte in zweiter Instanz für einen feinen Schnittstellenpass auf den von rechts in den Strafraum einwieselnden Hans, der per platziertem Schuss flach ins lange Eck für die 4:2 Führung sorgte. Dynamite schmiss nun alles nach vorne und Marci hütete ein paar Mal sehr gut das Tor, konnte aber das 4:3, von mir vergessenen, weil nicht schriftlich festgehalten, nicht verhindern. Doch die aufkeimende, dezent kribbelnde Spannung wurde schnell wieder durch Philipp entspannt, der am Ende einer schönen und erfolgreichen Ballkombinationskette der Tapire erfolgreich war. Gumppi wurde über links geschickt, er brach ab, passte nicht quer auf Philipp sondern zurück auf Pascal, der den Ball per Lob über auf den in die Lücke hinter die Abwehr startenden Philipp spielte, welcher den Ball einmal mitnahm und dann per Außenrist präzise ins rechte lange Eck zum 5:3 vollstreckte. Die restlichen knapp sieben Minuten spielten die Tapire lässig runter und erreichten mit Fahne aber ohne Trompete das Achtelfinale.
Porno Villa – FC Guter Wille 1:4 (1:1)
Finalrunde, knisternde Spannung, Elternbesuch, elektrisiertes Schamhaar und ein pralles Rudel. Guter Wille zeigte sich in diesem Spiel allerdings als zu harter Brocken und zog nicht umsonst letztlich dann gar ins Pokalfinale ein, welches sie dann knapp verloren. Doch zurück zu unserem Spiel gegen sie: Es ging nach dem Prinzip „forsch abtasten“ los, bis eine Standardsituation den Willen in Führung brachte, eine zu kurz geklärte Ecke der Tapire wurde von der Strafraumkante als Strahl ins linke Eck zum 0:1 retourniert. Doch die Tapire, die in diesem Spiel grundsätzlich nicht von allzu viel Ballbesitz gesegnet waren, antworteten auf exklusive Art und Weise: Ole tat so, als wolle er zwischen 16er und Seitenlinie eine Flanke Richtung langer Pfosten schlagen, versteckte diese aber in einen sich dämonisch langsam in den Winkel herabsenkenden Torschuss zum leicht unverdienten 1:1. Dieses Ergebnis hielten die Tapire bis zur Halbzeit und noch 15 Minute in die zweite Hälfte hinein. Doch dann erhöhte der Gute Wille auf nahezu identische Art und Weise per Angriff über außen und dann exaktem Pass nach innen und präzisen Abschluss zum 2:1 und 3:1. Spät bot sich sie gar noch eine Möglichkeit zum Anschlusstreffer, anstelle dessen aber in der Nachspielzeit noch das 4:1 folgte. Somit waren die Tapire aus dem Pokal ausgeschieden, aber absolut erhobenen Rüssels.
Hand Gottes – FC Porno Villa 5:4 (3:1)
Durch das Ausscheiden aus dem Pokalwettbewerb galt es nun, Freundschaftsspielgegner zu finden, da waren doch Erols Hände genau richtig als Aufbauhilfe. Aber es lief bei lausigsten äußeren Bedingungen (Regen in Stärke 10-Liter-Eimer) auf der Asche am Freigrafendamm etwas anders. Zunächst benötigte Erol doch, um überhaupt spielfähig zu sein, einige Tapire – Marci (Tor), Andi (Abwehr) und Maxi (Sturm) wurden vom Trainer zum Überlaufen gebeten. Damit waren die Tapire nur noch zu zehnt, Gottes Hände auch, allerdings fiel Erol nach 74 Sekunden selbst aus, sodass die Göttlichen quasi die gesamte Spielzeit zu neunt gegen 10 Tapire spielten. Da außerdem Jonas und Paul als regelmäßige Porno-Mitspieler bereits von Erol unter Vertrag genommen waren, vermittelte dieses Spiel ein wenig das Gefühl, als spielten die Tapire gegen sich selbst. In der 10. Minute erzielte der falsche Paul nach Flanke des übergelaufenen Andis das 1:0 für Gott. Drei Minuten später verzeichnete der falsche Paul bei einer Ecke seinen zweiten Treffer per hinterem, oberen Rücken. Doch Pablo antwortete postwendend auf Flanke von Tim und erzielte in der 15. Minute das 2:1. Nur sechs Minuten später erhöhte der übergelaufene Maxi per sehenswertem Heber über Phil zum 3:1, mit dem es auch in die Pause ging. Nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff durfte Jasper seinen ersten Treffer für die Tapire zum 3:2 erzielen und das ganz hübsch, per Volleyaufsetzer nach einer Ecke. Aber der falsche Paul sorgte wieder nur ein paar Minuten später für das 4:2. Einige Minute verronnen bis Pablo mal wieder für den Anschluss zum 4:3 sorgte. Doch dann passierte längere Zeit nichts mehr, bis zur 78. Minute, als die Hände doch glatt zum 5:3 erhöhten. Zwei Minuten später gelang den Tapiren noch der An- und Abschlusstreffer zum 5:4, wenn ich nicht irre, diesmal durch Tim.
Roter Stern Fussek – FC Porno Villa 6:0
Glücklicherweise hatte mein Arbeitgeber etwas dagegen, dass ich zu diesem Spiel erscheinen sollte, daher blieb mir diese scheinbar recht debakulöse Niederlage erspart. Auf meine Nachfrage nach dem Ergebnis brachte Tim den wunderbaren Kommentar: „Da wurden uns schön die Falten aus dem Sack gezogen“. Und Tapirsäcke sind sehr faltig, da muss lange und ordentlich gezogen werden.
Porno Villa – SG Sundern 1:1 (0:0)
Immer wieder Sundern. In diesem Jahr wurde so viel von uns gesundert wie noch nie, insgesamt vier Mal. Aber wozu in die Ferne schweifen...und da die Jungs mittlerweile wirklich eine ganz nette Truppe zusammenhaben. Die erste Hälfte endete 0:0, der Start einer seltsamen Serie: Drei Spiele hintereinander mit Nulldiät bis zum Pausencru . In der 65. Minute war es diesmal Gumppi, der das Rudel mit 1:0 in Führung brachte, auf gar schöne Weise. Ein wunderbar öffnender Pass von Ole aus dem Mittelkreis ausgesendet und linksseitig an der Strafraumgrenze landend, in den Lauf des seinen Gegner gerade vesägenden Gumppis, der den Ball perfekt mitnahm und dann mit dem Außenrist im langen, rechten Eck hinterlegte. Doch fünf Minuten später egalisierte Sundern per direktem Freistoß zum 1:1, ein Schuss, der straff und fies auf Gesichtshöhe abgefeuert wurde und somit durch den Selbsterhaltungstrieb der Tapire durch die Mauer gelangte und rechts zum Endstand von 1:1 einschlug.
SG Sundern – FC Porno Villa 2:4 (0:0)
Sundern die dritte, weil unser und deren Freundschaftsspielgegner jeweils abgesagt hatten. Und erneut schenkten wir uns gegenseitig in der ersten Hälfte wenig, am allerwenigsten Tore. Die kamen dafür in der zweiten Hälfte zuhauf. Zunächst eröffnet Pablo mit dem 0:1 den Reigen. Hans hatte Tim zentral in der gegnerischen Hälfte in Szene gesetzt, welcher dann wohltemperierten in den Lauf des einstartenden Pablo passte, der den Ball flach rechts am Torwart ins Eck vorbeischob. Sundern gefiel das nicht, weshalb sie 10 Minuten später per Sonntagsschuss mit 1:1 ausglichen. Das schmeckte den Tapiren wiederum nicht, weshalb sie durch Tim wieder mit 1:2 in Führung gingen, der vom 16er einen total gemein festen Schuss zentral in die Maschen drosch. Das erzürnte jedoch wieder die Sunderner, die in der 70. Minute per Konter das 2:2 erzielten. Hierdurch fühlten sich die Tapire erneut provoziert und besorgten sich fünf Minuten später das 3:2 durch Paul. Dieser Treffer, der nach einer Flanke von der rechten Seite des Strafraums von Tim vorbereitet wurde, kann als Ganzkörpertor gewertet werden, da Paul den Ball mit der Brust mitnahm und ihn dann gemeinsam mit gegnerischem Torwart und Abwehrspieler über die Linie zu drücken. Das erinnerte ein wenig an einen Schneepflug oder eine Drückerkolonne on Speed. Sundern war not amused aber auch not erfolgreich, die Tapire hingegen manifestierten in der zweiten Minute der Nachspielzeit den Sieg durch Gumppi, der den Ball halblinks vom Sunderner Torhüter bekam, welchen Paul enorm unter Druck gesetzt hatte. Gumppi blickte, chipte und traf damit sehr schön ins rechte Eck zum Endstand von 4:2.
FC Porno Villa – LFC Werne 2:2 (0:0)
Gerne gegen Werne ist ein Credo der Tapire, da einige persönliche Verbindung zu diesem sympathischen Haufen existieren. So wurde ich nachmittags von Mattes, deren Spielertrainer, angerufen und gefragt, ob er sich evtl. einen Spieler, im Idealfalle einen Torwart von uns ausleihen könne. Da Phil noch auf die Extraktion seines Titans wartete, konnte er ins Tor gehen und Marci war frei und mutierte vom Herner zum Werner. Ein wenig ungerecht war das, da Werne auf einmal 13 Spieler hatte, die Tapire hingegen nur 11. Die erste Halbzeit verlief erneut torlos, wobei die Tapire ordentlich drückten und Marci einige Male zu guten Reflexen und Paraden animierten. Fünf Minuten nach Wiederbeginn ging Werne nach einer Ecke, die sanft per Kopf touchiert, passgenau ins lange Eck zum 0:1 darnieder sank, in Führung. Diese Ungerechtigkeit auszumärzen dauerte insgesamt etwa 13 Minuten, bis Pablo das längst fällige 1:1 erzielte. Jasper hatte ihn per Steckpass schön in Szene gesetzt, Pablo schloss routiniert flach rechts ab. Knapp zwei Minuten später war es erneut Pablo, der die nicht unverdiente Führung der Tapire erzielt. Rebecca leitete die Situation durch eine Balleroberung an der rechten Seitenlinie ein, passte schnell auf Moritz, der in den 16er flankte, wo Pablo lauerte und einen Schritt schneller als sein Gegner dem Ball entgegenlief und ihn zum 2:1 ins kurze Eck flanschte. Doch leider gab es knapp acht Minuten später auf einmal einen Elfer für Werne nach einem vermeintlichen Foul von Phil gegen einen frei durchbrechenden Werner. Phil beteuerte allerdings auf Nachfrage, dass es in diesem Fall kein Foul war, sondern der Gegner ihm einfach voll auf den Fuß stiefelte und dann der Gravitation folgte. Auf jeden Fall ging der Elfer flach rechts rein zum 2:2, was gleichzeitig den Endstand darstellte, die tapirlichen Bemühungen der letzten Minuten trugen keine Früchte.
Ackerfreunde Bochum – FC Porno Villa 1:1 (1:1)
Verrückt: Nach dreimal zu Null zur Halbzeit gab es diesmal bereits zum Pausencru den Endstand. Natürlich war die zweite Halbzeit spannend und durchaus auch von Torchancen geprägt, aber wie der zweite Teil dieses zusammengesetzten Substantivs bereits erahnen lässt, ist nah dran nicht drin. Die Ackerfreunde waren nicht in Best- aber in ziemlich guter Besetzung, die Tapire hingegen bunt durchmischt. Da Phil nun endlich sein Titan entfernt bekam, hütete Marci das Tapirtor und rettete zwei, drei Mal gar formidabel. Die Tapire legten schnell los und vor, erneut durch Dauerscorer Pablo. Kaum einer der wenigen Zuschauer auf der Tapirbank (und auch der Trainer) bekamen das Zustandekommen des Treffers mit, es ging ein Einwurf (oder abgebremster Angriff) über links voraus, auf einmal hatte Pablo das Spielgerät an der linken Strafraumkante auf dem rechten Schlappen und versenkte es passgenau in die rechte Seitentasche des Netzes zum 0:1. Doch die Ackerfreunde wussten auch das Bällchen elegant laufen zu lassen und kamen immer wieder über deren Paul zu gefährlichen Situationen, aber Marci mit seinen gelben Stutzen und Schuhen wirkte derart Ehrfurcht einflößend, dass alle Angriffe an ihm hängenblieben oder am Tor vorbeigingen. Bis auf eine Ecke in der 35. Minute, die in ein Gestocher mündete, aus welchem der Ball dann irgendwann trocken und humorlos ins linke lange Eck zum 1:1 gemurmelt wurde. Wie bereits erwähnt, war die zweite wie die erste Hälfte von viel Spiel, Spaß und Spannung geprägt, aber es fielen keine Tore mehr, die zählten. Selbst in der letzten Minute, als Paul der Ackerfreund alleine auf Marci zulief, gelang es der Katze von Altenhöfen noch, den Ball elegant mit dem Gesäß zu parieren.
SG Sundern – FC Porno Villa 0:3 (0:1)
Den wirklichen Abschluss des Fußballjahres, nach der Weihnachtsfeier, stellte das vierte und letzte Spiel gegen Sundern dar. Beide Teams liefen sich die erste halbe Stunde des Spiels gemeinsam warm, bis die Tapire bzw. die Sunderner für das 0:1 sorgten, nach einer Ecke von Pablo. Diese führte selbiger an den kurzen Pfosten halbhoch aus, Philipp lief entgegen und es sah von außen so aus, als habe dieser irgendein Körperteil irgendwie so hingehalten, dass sich der Ball ins lange Eck ins Netz zum Schlummern legte. Philipp war aber, wie Nahzeugen und er selbst erklärten, nicht am Ball gewesen, sondern ein Sunderner Abwehrbein zeichnete sich für die einzige Finalisierung der ersten Hälfte verantwortlich. In der zweiten Halbzeit dauerte es erneut gut zwanzig Minuten lang, bis die Tapire die Führung ausbauten. Zunächst war Marc (Kumpel von Philipp, der zuvor schon als Gastspieler gegen die Ackerfreunde auf sich aufmerksam gemacht hatte) über rechts flott alleine mit Ball Richtung Torwart unterwegs, der Marcs Schuss abzuwehren vermochte. Den Abpraller schnappte sich Jasper, legte ihn sich elegant per Heber über seinen Gegenspieler selbst vor, um den Ball dann aus der Luft ins rechte Eck zum 0:2 zu justieren. Zwei Minuten vor dem vermeintlichen Schlusspfiff traf Jasper nur den Pfosten. Als es längst Zeit für Schlusspfiff war, eröffnete Schiri Jürgen in einem Anfall juveniler Freude und Verrücktheit, dass er erst nach dem letzten Tor abpfeifen und letztes Tor gewinnen würde. Und jenes ließ etwas auf sich warten, sodass sich die Nachspielzeit sich zunehmend wie Kaugummi zog. Die Tapire ließen einen Sunderner Stürmer auch mal alleine auf Phil zulaufen, aber der schoss daneben. Also mussten die Tapire das Ganze selbst beenden und erneut war es Jasper, der sie erlöste. In der achten Minute der Nachspielzeit entwickelte sich ein Angriff durchs Zentrum, der Pablo erreichte, welcher aus 20 Metern abzog. Der Sunderner Keeper vermochte den Schuss zu halten aber Jasper lauerte auf den zweiten Versuch, gelangte an den Ball und versenkte ihn halbhoch recht zum 0:3. Aus, aus, Schluss, dann war gut und vorbei!
Zusammengefasst für alle Statistikfeinschmecker unter euch, lässt sich Folgendes festhalten: Das Jahr 2021 gebar für die Tapire insgesamt 14 Spiele, wovon sie fünf gewannen, fünf Unentschieden spielten und vier verloren. Das Torverhältnis ist dezent positiv, es liegt bei 33 zu 32 Toren. Torschützenkönig ist erneut Pablo mit 10 Treffern, es folgt Tim mit 6 Toren und dann Gumppi und Jasper mit jeweils 3 Treffern. Paul und Martin haben 2 mal getroffen, jeweils einen Treffer erzielten Ole, Hans, Philipp, Nils, Martinho, Pascal und ein Sunderner. Maxi traf auch, allerdings im Trikot des Gegners gegen uns, daher kann dieser Treffer auch nicht streng genommen kaum als Tapirtor gewertet werden.
Es war ein weiteres seltsames Jahr mit viel Isolation. Der FC Porno Villa wurde 20 Jahre alt und man feierte das vor dem Computer in kleiner Runde. Das Fußballspiel lag ein halbes Jahr bracht, auch derartiges hatte es bisher noch nie in der Tapirhistorie (wie auch Kreisligahistorie) seit dem zweiten Weltkrieg nicht mehr gegeben. Doch seither zocken die Tapire nunmehr wieder ohne Unterlass und bisher wurde dem Fußballspiel trotz Politik- und Inzidenz-Wellenbewegungen noch kein großer Riegel vorgeschoben. Möge dies auf immer und ewig so bleiben.
Und nun geht es schon bald wieder los mit der Liga und ihrem Betrieb. Es wird ein schönes Jahr, da bin ich mir sicher! Oder bin ich wie der vor Angst pfeifende Tapir im Wald, getrieben von der Hoffnung, die bösen Geister der erzwungenen Einsamkeit mögen uns von nun an in Ruhe lassen. Lasset die Bälle rollen, jetzt und immerdar!
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Kommentare
Was für ein Bericht!
Da sich die Lohnarbeit heute mäßig spannend gestaltet, habe ich die Zeit lieber mit diesem Rückblick verbracht und das war überraschenderweise doch deutlich besser. Danke Trainer, ich musste wieder oft lachen!
Auch mir hat der Bericht
während eines Zoommeetings sehr über die Zeit geholfen. Vielen Dank, Trainer, Du großer Chronist der Tapirabenteuer seit vielen Monden.