Diego hätte bestimmt seine Freude an diesem torreichen Kick gehabt. Flankiert von Erol präsentieren sich die tapirlichen Torschützen Tim (1:6), Pablo (0:1, 0:3, 1:7), Sepp (0:4), Ole (0:2) und Philipp (0:5)
Aufgrund eines extrem starken und schmerzhaften Arbeitsanfalls musste der Trainer strikt den Schreibtisch hüten und durfte diesem scheinbar äußerst unterhaltsamen Spiel leider nicht beiwohnen. Marci holte dankenswerterweise die liganotwendigen Dokumente plus Aufstellungszettel vom Trainer ab und tickerte noch dankenswertererweise das Spiel nahezu live über dieses grüne Schild mit dem weißen Telefonhörer in der Sprechblase auf dem Kommunikationsapparat, den man mitnehmen kann. Da in der Regel Spielberichte ohne mein Beisein nicht das Licht der Welt bzw. des Internets erblicken, sehe ich mich trotz meiner Absenz dazu genötigt, gemäß der Chronisten- und Unterhaltungspflicht einen solchen zu verfassen. Es kann aber sein, dass einige Momente dieses Berichts nicht ganz der Realität des Spielgeschehens entsprechen. Ich war ja nicht dabei und kann daher nur versuchen, aufgrund der stenographischen Aufzeichnungen Marcis das Spielgeschehen zu rekonstruieren. In meinem kranken Tapirhirn spielte es sich folgendermaßen ab:
Die Tapire starteten entgegen des Trainers Aufstellungszettels in ungewöhnlicher 1-2-1-2-1-2-1-1-Taktik mit viel Tiefe, aber wenig Breite. Aber sie zirkulierten das Bällchen von Beginn an in barcelonesker Manier bis in den Strafraum, wo sie aber ständig trotz perfekter Abschlüsse an dem achtarmigen Torhüter Gottes scheiterten (ist es überhaupt erlaubt, Polypen in der Freizeitliga einzusetzen?). Da der Gegner in der ersten Hälfte bis auf einen Pass direkt nach dem Anpfiff nicht mehr die Tapirhälfte betrat, schaltete sich Phil aus Langeweile mit ins Angriffsspiel ein und scheiterte in der 10. Minute mit einem Fallrückzieher aus 35 Metern denkbar knapp, der Ball flog mit unglaublicher Geschwindigkeit an die Unterkante der Latte, wo er zerbarst und die Einzelteile des geplatzten Balles sowohl vor und als auch hinter der Linie lagen. Der nette glatzköpfige Schiedsrichter zählte die Ballfragmente des Derbystars vor und hinter der Linie, 14 zu 11, kein Tor. Mit neuem Ball ging es weiter und in der 21. Minute gelangte Pablo in Schussgelegenheit und zog fulminant ab. Die Torkranke kam mit dem 5. Fangarm sogar noch an diesen für jeden humanoiden Torhüter unhaltbaren Ball dran, aber durch die Kraft des Schusses riss dieser ab und flog im hohen Bogen weg und der Ball ins Tor zum 0:1. Die Tapire pressten die Götter in ihre Hälfte wie Tönnies die Schweine in ihren eigenen Darm, scheiterten aber weiterhin an den 7 Fangarmen, bekam vier berechtigte Elfmeter nicht gegeben, bis Ole in der 34. Minute auf 0:2 erhöhte. Sein abgefälschter Schuss schlüpfte durch die von Pablo geschossene Lücke in den Tentakeln. Da Phil ja nur in der gegnerischen Hälfte zu finden war, mussten Sepp und Sven ein paar Mal spektakulär die Weitschüsse des Gegners mit artistischen Flugeinlagen klären, meist entstanden daraus sofort spektakuläre Angriffe der Tapire, so auch in der 35. Minute, als Pablo offensiv durch einen platzüberbrückenden Seitfallzieher von Sven an der eigenen Strafraumkante perfekt in Szene gesetzt wurde und den Ball ähnlich wie beim Führungstreffer hart aufs Tor brachte. Mit diesem amputierte Pablo Fangarm Nummer 8 und erzielte gleichzeitig das 0:3. Kurz darauf trennte Ole Fangarm 7 mit einem Flachschuss ab, der Ball trudelte aber zur Ecke, die nichts einbrachte.
Dann war Halbzeit, durch mangelnde Absprache hatte diesmal jeder Tapir zwei Kisten Grand-Cru mitgebracht, so dass die dünnbesetzte Auswechselbank von einer Wonderwall erlesener Getränke gesäumt war. Aus umsichtigen proaktiven Anti-Corona-Maßnahmen trank jeder Tapir nur seine eigene Kiste leer, davon in der Halbzeit natürlich nur die Hälfte, sie mussten ja noch weiterspielen.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs wurde auch den Abwehrtapiren auf einmal langweilig, so dass sie intuitiv auf eine 0-0-1-3-4-3-Taktik umstellten, was sich zunächst nicht so bezahlt machte, da sich die Tapire bisweilen selbst auf den Hufen standen. In der 44. Minute schoss Tobi Fangarm 3 ab, wodurch der Ball bei Philipp landete, der per Fallrückzieher das Stadtzentrum von Witten traf. Vier Minuten später flankte der über rechts hyperaktive Tobi in den Strafraum auf Sepp, der mit einem erhabenen Flugkopfball in den Winkel zum 0:4 traf, da halfen auch vier übriggebliebene Fangarme nichts. Kurz darauf verlor die vielarmige Hand Gottes noch einen, diesmal nach einer Ecke von Tobi, die Philipp am Elfmeterpunkt volley nahm und Ball und Fangarm zum 0:5 durch die Maschen hindurch siebte. Doch kurz darauf betrat der Gegner zum ersten Mal die Tapirhälfte. Davon war Sepp so überrascht, das er im Verteidigungsübereifer seinen Gegenspieler darniederstreckte, weshalb es einen Freistoß von der Strafraumline gab, der präzise in den Winkel geschlenzt wurde. Phil im Tor war aus vorheriger Unterforderung dabei etwas übermotiviert und sprang leider zu hoch ab und flog über dem Tor hinweg, sodass der Ball unter ihm zum 1:5 in den Winkel einschlug. Klarer Torwartfehler. Sollte es noch einmal spannend werden? Beinahe wäre kurz darauf noch ein weiterer Treffer für Hand Gottes gefallen, durch einen Spieler, der zufälligerweise optisch eine starke Ähnlichkeit mit Tobi hatte. Auf einmal hatten die Tapire keine Lust mehr und legten sich alle hin und spielten die nächsten zehn Minuten im Liegen weiter. Sie blieben dabei aber ständig in Ballbesitz, da sie beweglich schnell robbend ihre Positionen veränderten und sich sehr gut im Raum verlegten, den Ball flüssig zirkulieren ließen und ab und zu gefährliche liegende Seitfallzieher absonderten. Da der frühherbstliche Boden jedoch zu kalt war, standen die Tapire allmählich wieder auf und kickten erholt weiter. In der 70. Minute war es Tim, der von der Strafraumkante zum 1:6 einwemste und dabei dem Torhüter den sechsten Fangarm abtrennte, so dass er nun auf das Normalmaß an oberen Gliedmaßen, also zwei, zusammengestutzt war. Das ist auch in dem kurzen Video zu sehen, das Marci über dieses grüne Schild mit dem Telefonhörer in der Sprechblase auf dem Kommunikationsapparat veröffentlichte, in dem Philipp Tobi über rechts steil schickte, der perfekt in den Rückraum auf Ole flankte, welcher das Ding ebenfalls nach Witten schoss. Vier Minuten später war es erneut Tobi, der sich über rechts durchtankte und quer auf Pablo legte, welcher diesmal ganz unspektakulär aber sehenswert flach zum Endstand von 1:7 einschob.
Ein verrücktes Spiel! Meine Arbeit war übrigens scheiße!
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Kommentare
Grande Trainör!
Als sei man dabei gewesen...
Genauso...
hat es sich zugetragen!!! Grandios 😂
Jetzt...
...mit Toschüf0!