Da hat Marci aus meiner Mettapher geradezu ein Mettamorphose entstehen lassen
Spielberichte ohne Tapirtore sind so attraktiv wie zwei Tage alte Mettbrötchen von der Tankstelle. Ohne Höhepunkt, zäh im Konsum und am Ende Beschwerden im Abgang. Aber auch wenn ich nicht mit Jubelgesang und Frohlocken hier dienen kann, so verdient dieses intensive Spiel einen angemessenen Bericht. Weil ein prachtvolles Rudel an Tapiren bis zur letzten Sekunde alles gab und ein verdammt spannendes und gutes Spiel ablieferte. Sieht man einmal vom Hinspiel (5:2) ab, ging es bisher immer recht knapp und torarm gegen die Lokomotive ab. So wie auch in diesem Falle.
Die erste Hälfte startete gleichwohl laufintensiv, zweikampfbetont wie auch chancenarm. Die Tapire zeigten sich im Spielaufbau schneller und besser pressend, die Lok verstand es hingegen besser, den Ball ruhig in den eigenen Reihen laufen zu lassen, wodurch sich beide ziemlich egalisierten. Darüber hinaus standen beide Verteidigungen standen bombenfest, dass die Torhüter lange kein Futter bekamen, sich auszuzeichnen. Die zwei dicksten Chancen der ersten Halbzeit hatten die Tapire, mit einem direkten Freistoß aus 22 Metern von Pablo, der in der 30. Minute das Quergebälk erzittern ließ und Sepp, der kurz vor dem Halbzeitpfiff nach einer Tapirecke mustergültig aufs lange Eck köpfte, aber an einem auf der Linie klärenden Lokbremser scheiterte.
Mit einem von Phil und Ole gebundenem Strauß Grand Cru wurde die Halbzeit begrüßt und es vollzogen sich Wechsel, allerdings habe ich keine Ahnung mehr, wer damals für wen kam.
Die zweite Hälfte trug dasselbe Muster der ersten, viele Zweikämpfe, wenig Chancen. Tapire waren eng an der Lok, die Lok eng am Tapir. Beide lauerten auf einen Fehler des Gegners oder auf die eine grandiose Einzelaktion. Das in der 56. Minute von der Lokomotive Ruhr erzielte 0:1 resultierte letztlich aus einem, man möchte gar nicht Fehler sagen, sondern eher einer unglücklichen Fußparade von unserem Keeper Phil. Die Lok hatte sich bis in den Strafraum durchgearbeitet und einen der ihren auf Höhe des Elfmeterpunkts angespielt, der den Ball Richtung langes Eck brachte. Dieser wohl eher als Pass gedachte, mit der Geschwindigkeit eines spurtenden Igels auf die Reise geschickte Ball wäre von der Flug- bzw. Rollbahn ins lange Eck gegangen. Phil musste lange stehen bleiben, da zunächst nicht klar war, ob nicht mittig noch jemand an den Ball kommen würde, tat aber keiner, und so machte Phil einen Ausfallschritt um das Spielgerät in spagatähnlicher Spreizung zu klären. Leider aber nach vorne, wo es einem Lokspieler vor die Füße fiel, der ein verdammt offenes langes Eck vorfand, welches er erfolgreich benetzte. Nun waren noch knapp 25 Minuten Gelegenheit, das Spiel zu drehen, doch es änderte sich eigentlich nichts am Spielgeschehen. Beide Mannschaften bekämpften sich intensiv, kamen immer wieder zu Halbchancen aber richtig knappe Dinger eher selten. Bis die Tapire dann ab der 75. Minute mehr oder minder alles vorne warfen und bis zum Schlusspfiff 6 oder 7 Ecken hintereinander erzwangen, die allesamt richtig gefährlich, aber nicht drin waren. Von auf der Linie klären über Weltklassetorwartreflex, knapp drüber, geblockt bis ordentlich daneben war alles dabei, was die Welt der vergebenen Chancen so hergibt.
Auch die Gegner teilten mehrfach mit, dass dies ein äußerst schmeichelhafter Sieg gewesen sei. Nackte Ergebnisse lügen häufig, was den Spielverlauf angeht, aber letztlich haben sie leider immer recht.
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Kommentare
Jetzt...
...auch mit Bild, für Vegetarier nicht geeignet...
Hervorragend!
Noch besser mit Bild :-)