Achtung, furchtbar schlechter Wortwitz: Aaron und Robin, die beiden mit Zug zum Tor. Robin mit dem 1:1, Aaron mit dem 2:2
Diesmal erwähne ich nicht, dass das Tapirrudel schon wieder ziemlich klein war und erst auf den letzten Metern vollständig wurde. Oh, jetzt ist es mir doch raus gerutscht. Aber wir konnten zumindest ein ordnungsgemäßes 11er-Rudel bilden, bei dem zunächst noch Antriebsmotor Tim fehlte, der sich angekündigt verspätete.
Für ihn wurde Martin ins kalte 6er-Wasser geworfen, gleichzeitig Ole als 8er gebeten, ihm nach hinten ordentlich Unterstützung angedeihen zu lassen. Was gut funktionierte in einem Spiel, bei dem sich beide zu Beginn für die taktische Variante des sicher Stehens entschieden hatte. So gab es bis zur 20. Minute viel hin und her zwischen den Gehäusen, gefährliche Abschlüsse aber eher selten. Doch in Minute 20 führte ein per Kopf verlängerter Abstoß in den freien Raum auf den verdammt guten, schnellen und bulligen Lokstürmer zu einem blitzartigen Angriff, der Stürmer setzte sich über rechts durch, legte quer auf den mitgelaufenen Stürmer, der flach zum 1:0 einschob. Die tapirliche Antwort darauf folgte prompt. In Form eines Freistoßes, nachdem Pablo beim Natzen seines Gegners mit einer unbrutalen, klassischen Sense gefällt wurde. Der Punkt des Vergehens und gleichzeitig Ausführens lag aus Tapirsicht etwa vier Meter vor der gedachten linken Strafraumkante. Für den Schützen Robin gab es die Optionen, das Spielgerät fein direkt um oder über die 3-Mann-Mauer zu zirkeln oder eine Flanke in das Riesengetümmel Richtung Mitte oder langem Eck zu schlagen. Er nahm Option A, der Ball kam aber halbhoch und nicht mit allzu viel Härte aufs Tor. Vermutlich wäre er einfache Torwartbeute geworden, wenn nicht ein Lok-Abwehrspieler ihn im Versuch des Rausdreschens astrein über den Schlappen rutschen ließ und damit delikat dessen Flugbahn veränderte, wodurch er ins kurze Eck zum 1:1 einflog. Jedoch hatte der Ausgleich nur fünf Minuten Bestand, bis die Lok die Tapire wieder überholte. Ein weiter Ball auf den bereits erwähnten höchst gefährlichen Stürmer der Lok, der diesen zu behaupten und sichern vermochte und dann präzise in die Mitte auf einen einlaufen Kollegen ablegte, der aus 20 Metern das Dingchen feste flach rechts unten zum 2:1 einschraubte. Die Tapirchen bemühten sich um den Ausgleich, aber Chancen von Pablo, Ole, Robin, Aaron und Mo fanden nicht den Weg in die Maschen.
So blieb es zur Halbzeit beim 2:1, aber unter lukullischer Untermalung durch perfekt gekühlten Grand-Cru aus Marcis Bullikühlschrank wurde allen bewusst, dass hier noch was passieren würde.
Mit der einzigen Einwechslung Tim für Martin ritten die Tapire selbstbewusst in die zweite Hälfte auf dem grünen Rasenplatz im Bochum-Witten-Dortmund Dreistädteeck. Durch den Cru hatten die Tapire auch Selbstvertrauen getankt und betrieben forsches Spiel nach vorne. Was in der 50. Minute in einer Doppel-Doppelpass-Stafette über Ole und Mo in knackiger Weise einfach und gleichzeitig erhaben eingeleitet wurde, wodurch Mo mit sattem Tempo an der rechten Seite in den Strafraum bis zur Grundlinie lief und anschließend eine zarte, perfekt getimte Flanke auf den links des Elfmeterpunktes stehenden Aaron kredenzte, bei dem sich ob des wunderhübsch vor ihm herunterfallenden Balles die in Fußballer-Stammhirnen tief verankerte monosynapthische Reaktion des direkten Volleyschusses zeigte. Die Version, die in Aarons Illusion dabei stattfand, war vermutlich ein Strahl in den Winkel, die Realität sah ein wenig anders aus: Die Körperhaltung von Aaron entsprach genau den Regeln der Illusion, die nackte und schöne Realität der Ausführung offenbarte aber, dass er das Bällchen im Sprungelenksbereich erwischte und damit einen auch für Weltklassetorhüter unhaltbaren Aufsetzer extrahierte, der von oben in den Winkel zum 2:2 fiel. Das Ding war wieder offen, zwar waren beide Mannschaft waren auf geordnete Defensive bedacht, dennoch gelangen in den Folgeminuten beiden gut herausgespielte Angriffe, die in letzter Instanz nichts einbrachten. In der 64. Minute schob sich die Lok wieder nach vorne, indem sie mit ihrem TGV über links in den Strafraum eindrang und fußgerecht auf einen Einlaufenden servierte, der unter stärkster Tapirbedrängnis einen mittelfesten aber platzierten Schuss Richtung kurzes Eck absonderte, den der hechtende Phil noch touchierte, aber nicht mehr am Einschlag zum 3:2 hindern konnte. Die Tapire hatten kurz darauf mit Robin das 3:3 auf dem Fuß, der das Leder um Tapirpürzelbreite am rechten Eck vorbei streichelte. Wenige Minuten später verursachte friendly fire im Tapirstrafraum ein weiteres Tor. Die Lok fuhr über links in die Tapirhälfte ein und brachte unter schwerer Bedrängnis eine semigefährliche Flanke an den 5er der erogenen Tapirzone. Diese hätte Björn artgerecht zu entsorgen gewusst, aber kurz zuvor wurde er jäh vom eigenen Keeper Phil niedergestreckt, der im Versuch, sich den Ball zu schnappen, mit Björn kollidierte, wodurch das Spielgerät durch die beiden hindurch trudelte zu einem Lokmann, der ohne „Danke“ zu sagen einfach rechts zum 4:2 einschob. Die letzten gut 10 Minuten mühten sich die Tapire noch in Ergebniskosmetik, doch wie dem Verb „mühen“ schon innewohnt, war dies nicht von Erfolg gekrönt. Im Gegenteil, zwei Minuten vor Schluss fuhr die Lok mit einem erfolgreichen Konter zum 5:2 in den Bahnhof des Triumphs ein.
Das war zwar insgesamt nicht unverdient, fühlte sich aber eindeutig zu hoch an, da die Tapire spielerisch durchaus gleichwertig waren. Aber ein sympathischer Gegner und ein toller Rasen, was bei Noppenbehufung einiger Tapire jedoch zu einigen ungewollten Kontakten mit dem flauschigen Grün führte.
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Kommentare
Da hat...
...der Marci aber ein schönes Bild der beiden mit dem Teschewe gezaubert...
wieder mal
ein sehr schöner Bericht!
Merci
für den schönen Text!