Vulkane, Bengalos und lautstarke Unterstützung, die Fangemeinde war weltklasse. Die Treffer von Tim und Pablo ebenfalls, es war nur leider unter dem Strich mindestens ein Tor zu wenig.
Nach drei Niederlagen zum Rückrundenstart war der Trainer diesmal bis in die letzte Sackhaarspitze davon überzeugt, dass die Tapire gegen den Blauen Stern nun endlich ihr Punktekonto endlich wieder füllen würden. Deren drei sollten es sein, denn sie traten im Vollrudel auf, vorne- wie hintenrum äußerst gut bestückt.
Sogar der wegen Geburt seines ersten Sohnes, Berufseinstieg und Umzug nach Ddorf längere Zeit fehlende Tobi war mal wieder mit von der Partie und durfte natürlich von Anfang an ran. In der nahezu ausschließlich tapirgeprägten ersten Hälfte nahm sich Tobi in der 11. Minute nach einem Foul an einem Tapir am gegnerischen Strafraum das Bällchen und zwirbelte es so schön wie erfolglos an den Pfosten. Doch nur eine Minute später war eine Flanke von ihm zielgenauer: Von rechts flankte er halbhoch auf den in den 16er startenden Tim, der das Kunstleder kunstvoll an- und mitnahm und es dann satt unter die Latte zum 1:0 verpflanzte. Nur drei Minuten später traf Dominik den Pfosten, Pablo tat es ihm zehn Minuten später nach, usw., uvm., etc. Es war eine Hälfte, die an Einseitigkeit kaum zu überbieten war, ein Spiel ausschließlich auf ein Tor, das des Blauen Sterns. Marci hätte in dieser Zeit ruhig an seinem Bully rumschrauben können. Doch so sehr die Tapire den Gegner auch wund spielten, ein weiterer Treffer wollte sich trotz eines Füllhorns an Chancen nicht materialisieren, so dass es zur Halbzeit bei dem bescheidenen Ergebnis von 1:0 blieb.
Diese wurde flankiert von einer Kiste Grand Cru, die der Trainer gespendet und Maxi dankenswerterweise kurzerhand geholt hatte. Da dem Trainer die Leistung des Teams in der ersten Hälfte ähnlich gut wie der Cru gemundet hatte, beschloss er trotz derer sechs Auswechselspieler, die ersten fünf Minuten der zweiten Halbzeit in unveränderter Aufstellung weiterzumachen.
Ein taktischer Kniff, der sogar funktionierte: Denn in der fünften Minute der ersten Hälfte preschte Dominik an der Linie entlang und flankte nach innen zu Pablo, der sich mit einer Körpertäuschung seines Gegners entledigte und dann den Ball flach zum 2:0 einnetzte. Anschließend folgte eine tröpfchenweise stattfindende Wechselorgie, die dem Tapirspiel diesmal gar nicht guttat. Was selbstverständlich nicht an der individuellen Qualität der eingewechselten Spielern lag, vielmehr nahmen die Präzision und die Flüssigkeit im tapirlichen Zusammenspiel durch den Austausch der halben Mannschaft kontinuierlich ab. So kam der Blaue Stern zu ersten Chancen und in der 62. Minute, nach einer zu kurz abgewehrten Ecke der Tapire, wurde der Ball aus einem Getümmel zum 2:1 Anschlusstreffer über die Linie gedrückt. Weitere zehn Minuten später fiel nach einem Konter gar der Ausgleichstreffer zum 2:2, durch einen präzisen Schuss von links ins lange Eck. Obwohl die Tapire alles versuchten, entpuppte sich ihr Schlusssturm eher als laues Lüftchen, das keinen Schaden mehr am oder im oblomower Gehäuse verursachte. So blieb es beim nicht besonders hirnverträglichen 2:2 Unentschieden, das sich irgendwie hergeschenkt anfühlte.
Diesmal war die großartige und immer begrüßenswerte große Resonanz an Spielern wohl eher Fluch als Segen. Vielleicht hat aber auch der Trainer die Mannschaft in der zweiten Hälfte völlig vercoacht.
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