Der Trainer war aus seinem Urlaub zurückgekehrt, allerdings hatte er daraus ein mikrobiologisches Souvenir mitgebracht, das ihn just an diesem Montag zu bevorzugtem Aufenthalt in gekachelten Räumen verleitete. Somit mussten die Tapire ein drittes Mal in Folge ohne sein Diktum auskommen und abermals, so schien es, stellte der Ersatztrainer Hans das Team verdammt gut ein. Und auf.
Dafür hatte er 14 Tapire zur Verfügung, er selbst kickte nicht (?), da er war mit Kindbetreuung und Ticker-Betextung völlig ausgelastet war. Josef aka Jupp stellte sich erneut zwischen die Pfosten und hatte zunächst wenig zu tun, in den ersten zehn Minuten wogte das Spiel laut Hans munter hin und her, ohne große Chancen. Kurz darauf wurde nach Ansicht des Kommentators Markus klar im gegnerischen Sechzehner gefoult, ein Pfiff blieb aber aus, was Hans als vielleicht noch offenen Strafzettel des Schiris bei der Obrigkeit interpretierte. Denn New Liver besteht im Wesentlichen aus Bereitschaftspolizisten aus den Hundertschaften und je nachdem, welche gerade Schicht hat, sind sie mal mehr, mal minder gut (und viele). Wir schienen diesmal eine bessere erwischt zu haben, weiter ging es mit munterem Spiel der Tapire und den ersten guten Chancen, die auch nichts Zählbares brachten. Im Gegensatz dazu gelang des den neuen Lebern aber, um die 20. Minute mit 0:1 in Führung zu gehen, mit dem ersten Schuss auf das Tapirtor, ein langer Ball, der immer länger wurde bis er sich, wie sollte es auch anders sein, ins lange Eck senkte. Doch ca. fünf Minuten später egalisierten die Tapire zum 1:1 nach einer Ecke, die zunächst halbwegs geklärt werden konnte, ebenso der Nachschuss von Markus, der dann aber von Ole zum Ausgleich abgestaubt wurde. Wenig später zeigte Jupp eine Glanzparade und hielt damit das Ergebnis. Bis etwa zur 35. Minute blieb es dabei, dann fiel allerdings das 1:2, nach einem Freistoß, der zunächst pariert wurde, der Nachschuss, durch kleine tapirliche Narkolepsie ermöglicht, aber nicht mehr. Daraufhin erwähnte Hans, dass das Spiel langsam härter würde und übte etwas subtile Kritik an der Exekutive. Er schien Recht zu haben, nur drei Minuten später wurde Markus rüde in der Nähe des gegnerischen Strafraums gefoult und es gab Freistoß, der von Ole zum 2:2 verwandelt wurde.
Dann war Halbzeit, mit Cru von Ole, der sich neben Toreschießen auch dafür verantwortlich zeigte. Dreimal dürfte gewechselt worden sein.
Kurz nach Abpfiff musste Hans den erneuten Führungstreffer für die Liverererer vermelden, das 2:3, welches zurecht nicht weiter geschildert wurde. Doch auf den Ausgleich der Tapire war ja Verlass, diesmal dauerte es knapp 6 Minuten, bis die Unpaarhufer zum 3:3 egalisierten. Ursächlich dafür war ein Freistoß der Tapire, den Markus ziemlich unbedrängt ins kurze Eck zu köpfen vermochte. Weitere sechs Minuten später begann das gleiche Spiel wieder von vorne und die Leber schwoll grundlos auf 3:4 an. Aber Tapire sind nun einmal sehr ausgeglichene Wesen und wer dem Verlauf bis hierhin folgte, konnte feststellen, dass sie es bisher verstanden, alsbaldigst nach dem Rückstand jeweils zu egalisieren. Doch diesmal wurden die Tickerempfänger ein wenig länger auf die Folter gespannt, es vergingen sage und schreibe 20 Minuten, bis der Ausgleich zum 4:4 durch den Äther schwappte. Hans berichtete von einer Wahnsinnsvorbereitung von Felix, die von Philipp zum abermaligen Ausgleich umgemünzt wurde. Nun waren noch drei Minuten regulär, alles war möglich. Eine Minute vor Schluss hielt das Spiel den bisherigen Rhythmus aufrecht: 4:5 für die Neue Leber. Würden die Tapire in letzter Minute oder Nachspielzeit noch...? Nein, taten sie nicht, kurz darauf berichtete Hans vom Ende des Spiels und damit vom ausnahmsweise ausgerechnet jetzt ausbleibenden Ausgleich.
Wie es sich am Ticker anfühlte, schien es ein ziemlich kurzweiliges, hin- und herwogendes Spiel gewesen zu sein, das bis auf das Ergebnis und die ruppige Gangart der Exekutive als schön einzuordnen wäre.
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