Nach dem wunderbaren Volker Gedächtniskick ging es diesmal gegen deutlich jüngere Ackerfreunde um echte Punkte. Auf dem hart ausgebackenen Ascheplatz am Freigrafendamm, dessen Untergrund weder planvolle Flachpässe noch Dribblings zuließ, da der Ball spätestens beim zweiten Kontakt mit dem Boden zwangsläufig leicht versprang. Dadurch waren viele Ballaktionen von einer gewissen Portion Zufall geprägt, was das Spiel nicht unbedingt schöner machte.
Los ging es unter Leitung des, ähem, nennen wir ihn den eigenwilligen Schiedsrichter mit Brille und roter Nase (Sohn oder Enkel des kultigen Platzwartes der Brelohstr.), der zunächst mit Geduld die Regel-Änderungen nach der Sommerpause und seine Toleranz mit deren Umgang erklärte, recht lange bis auf ein oder zwei Abseitsentscheidungen ruhig und korrekt agierte, um mit Dauer des Spiels kontinuierlich schlechter zu werden und Unruhe in ein faires Spiel zweier Mannschaften, die sich ohnehin verstehen, zu bringen. Maxi war im Tor, da er leicht verletzt und Not am Tapirtor war, außerdem füllte und füllt er dies kommissarisch auch bei Steinkuhl aus. Er wie auch Arne bekamen in den ersten zwanzig Minuten des Spiels zwischen wenig und gar nichts zu tun, beide Abwehrreihen agierten souverän und für technisch Versierte oder gar Ballkünstler war oben beschriebener Aggregatzustand des Untergrundes platzgewordenes Kryptonit. In der 21. Minute gab es dann einen verdammt aussichtsreichen Freistoß für die Ackerfreunde aus etwa 19 Metern halblinks. Fünf-Tapire-Mauer, der Größe nach richtig aufgestellt, der Schütze lief an und versuchte die scharfe Variante ins lange Torwarteck. Maxi fing den Ball souverän, der nicht besonders platziert, aber ordentlich hart links eingeschlagen hätte. Danach rissen die Tapire das Spielgeschehen an sich und robbten sich langsam an die Führung heran. Die in der 27. Minute gelang, Jasper drehte im Mittelfeld auf, lief ein paar Schritte und kredenzte Markus mittels eines wohltemperierten Steckpass in den Strafraum, der auf Arne zulief und dann quer auf den im Sauseschritt aneilenden Dhia legte, der mühelos den Ball aus 5 Metern ins leere Tore zum 0:1 einschob. Vier Minuten später wäre mit ziemlicher Sicherheit das 0:2 gefallen, wenn ein anderer Torhüter außer Arne in der Kiste gestanden gestanden hätte. Denn um den nahezu perfekten Schuss von Ole, der einen aufspringenden Ball als Dropkick mit dem Außenrist nahm, welcher im Winkel des langen Eckes ins Netz geflogen wäre, wenn Arne in nicht mit den Fingerspitzen unter Zuhilfenahme seiner Körpergröße von knapp 2 Metern über die Latte gelenkt hätte. Aber Hätte-Tourette, die Tapire blieben stabil und als sich alle bis auf Philipp auf die Halbzeit eingestellt hatten, bekam er den Ball in der eigenen Hälfte auf der linken Seite und lief und dribbelte sich dort mit ein paar Haken bis auf etwa 25 Meter vors Tor heran, um dann ans lange Eck zu flanken, oder halt nein, war dies gar ein Schuss? Das flankenähnliche Flugobjekt wurde länger und länger und länger und senkte sich in krummer Flugbahn ins seitliche Netz zum 0:2.
Die Frage, die er in der Pause berechtigterweise gestellt bekam, ob dies absichtlich gewesen sei, quittierte er mit „ja, klar!“, wobei er dabei etwas sibyllinisch lächelte. Dazu stand nicht irgendein Grand-Cru bereit, nein, es war der Geburtstags-Cru von Sebb, der besonders wohlfeil mundete. Dazu wurde ordentlich gewechselt, was das Tapirspiel zunächst ein wenig unrunder laufen ließ.
Daran lag es aber nicht, dass die Ackerfreunde knapp 5 Minuten nach Beginn der zweiten Halbzeit den Anschlusstreffer zum 1:2 erzielten. Voraus ging ein unberechtigter Freistoß für die Feldsympathisanten, der aber drei, vier Mal zu kurz von den Tapiren abgewehrt wurde, bevor er dann an den Innenpfosten und von dort über die Linie gedrückt wurde. Und nur sieben Minuten später fiel der Ausgleichstreffer nach einem tapirlichen Ballverlust im Mittelfeld, der letztlich im langen Eck zum 2:2 hinterlegt wurde. So sehr sich beide Teams in den verbleibenden 28 Minuten noch mühten, das Spiel auf ihre Seite zu ziehen, es fielen keine Tore mehr, weil beide Teams defensiv ohne grobe Schnitzer agierten und offensiv viel unternahmen, aber nichts Zählbares dabei heraussprang. So blieb es beim 2:2, was letztlich auch halbwegs gerecht für dieses ausgeglichene
Spiel war.
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