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Volker Gedächtnisspiel – FC Porno Villa – Ackerfreunde Bochum 5:1 (2:1)

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Gespeichert von trainer am/um 28. Oktober 2023 - 22:42

Die Mixtur aus jungen alten und alten jungen Tapiren: Raini in der Mitte eröffnete mit dem 1:0, Janni links neben ihm machte das 2:1 klar, Sven ganz links sorgte für das 3:1, Hans als zweiter von rechts chippte das Leder hübsch zum 4:1 ins Netz und Markus ganz rechts beendete den Torreigen mit dem 5:1

Im Sommer 2018 verstarb unser damals schon in den Ruhestand getretener, gelegentlich noch beim Hallenkick mitmachender Mitspieler Volker Wix. Zu seinen Ehren veranstalten wir jedes Jahr ein Gedächtnisspiel gegen die Ackerfreunde, wo er über 10 Jahre spielte, bevor er sich 2011 dem Tapirrudel anschloss. Wie immer spielten in der ersten Hälfte die Veteranen der beiden Teams, also möglichst viele Spieler, die noch gemeinsam mit Volker auf dem Platz standen, und in der zweiten Hälfte die frischeren Kräfte, wobei auch dieses Jahr diese bei den Ackerfreunden fehlten, sodass die Ackerfreunde durchweg mit älteren Kräften unterwegs waren, was sich in der zweiten Hälfte dann auch deutlich bemerkbar machte.

Doch zunächst ging es mit Jürgens Champions-League-reifer Begrüßungszeremonie los, vor dunklem, wolkenverhangenem Himmel, der szenisch echt was hermachte. In drei von vier Himmelsrichtungen (Süd, West, Nord)  um das Feld herum zuckten Blitze, es war jedoch noch kein Donner zu hören, was auf eine gewisse Distanz des Gewitters hindeutete. In dieser Harry-Potter-artigen Atmosphäre legten die Tapire nicht blitzartig, aber ziemlich schnell los, also eigentlich altersgerecht. Das Veteranen-Team der Tapire wurde im Sturm durch den Jungspund Janni ergänzt, da Schmiddi nicht erschien und hatte folgende Aufstellung: Marci – Tobi, Jorrit, Stephan, Moritz – Joscha, Ole – Rotsch, Maxi, Rainer – Janni. Und die letzteren beiden, Janni und Raini (das klingt ein wenig nach einem Kinderbuch von zwei kleinen Rackern), verstanden sich von Anfang an nahezu blind. In der 8. Minute vollendete Raini nach einem Doppelpass mit Janni formschön im linken Eck zum 1:0 für die Tapire. Knapp fünf Minuten später klöppelten die beiden erneut einen Treffer nach ähnlichem Muster, den Jürgen wegen vermeintlichem Abseits einkassierte. Beinahe im Gegenzug fiel der Ausgleich, eingeleitet durch einen Einwurf von der linken Seite mit anschließendem Pass in den Strafraum zum linken Ackerfreund-Veteran, der sich mit einer altersuntypischen, technisch anspruchsvollen, fließenden Bewegung mit dem Ball drehte und ihn frei auf Marci zulaufend formschön ins Eck zum 1:1 lötete. Mit dem Ausgleichstreffer war nun auch relativ naher Donner zu hören, was den gewittererprobten Altinternationalen Jürgen dazu veranlasste, das Spiel zu unterbrechen und seine Schäfchen und Fohlen in Sicherheit, also unter Dächer oder in Kabinen zu geleiten, da fortan das Unwetter den Platz passierte. Knapp 15 Minuten später war das Gewitter zwar noch aktiv, aber tief im Osten, abziehend. Deshalb blies Jürgen die Fortsetzung der ersten Hälfte an und schnell hatten die Tapire wieder die Rüssel vorne (anatomisch zwangsläufig, aber auch spielerisch gesehen) und setzten auf ihr schnelles Umschaltspiel nach Balleroberung im Mittelfeld, wo Joscha und Ole ein ums andere Mal Angriffe einläuten. Einige Minuten später offenbarte sich erneut die Harmonie zwischen Raini und Janni, diesmal leitete Maxi im Mittelfeld den Angriff ein, Raini wieselte bis zur Torauslinie und flankte flach nach innen zu Janni, der die Pille artgerecht ins Netz zum 2:1 verpflanzte. In der Zwischenzeit musste Innenverteidiger Jorrit „Die Eiche“ ausgewechselt werden, es schmerzte im Scharnier. Für ihn kam Andi, der mit Stephan die Innenverteidigung bildete, welche sich für den Rest ihrer Schaffenszeit schadlos hielt. So tat es auch der Sturm und es endete die erste Hälfte, die durch die Gewitterunterbrechung knapp eine Stunde lang war.

Die Veteranen durften austranspirieren, durchschnaufen und sich an dem zahlreich herbeigeschafften Grand Cru gütlich halten. Andi, Ole und der Trainer hatten jeweils gut gekühlte Gebinde mitgebracht, die sich die Geriatrietruppe redlich verdient hatte. Marci, Andi und Ole durften nicht aufs Altenteil gehen, sie wurden nun bei den Tapirfohlen benötigt in der zweiten Hälfte. In der spielten, wenn ich mich recht entsinne: Marci – Thomas, Sven, Loic, Andi – Alex, Ole – Rebecca, Markus, Jupp – Hans.

Die jungen wilden Fohlen fingen sofort an zu galoppieren und nach zwei Minuten holten sie eine Ecke heraus, die Sven mustergültig per Kopf linksseitig zum 3:1 vollendete. Ein schönes Comeback, jedoch scheint bei ihm die Verletzungsproblematik, heftige muskuläre Schmerzen nach Fußballspiel-Belastung, noch immer nicht vorbei zu sein, obwohl er unter bester ärztlicher Betreuung in dieser Hinsicht ist. Anschließend dauerte es ein wenig, bis sich die Tapire in dieser neuen Aufstellung zurechtgefunden hatten, aber mit der Zeit klappte es besser. Was nicht zuletzt auch daran lag, dass die Tapire quasi eine frische Mannschaft eingewechselt und die Ackerfreunde nur zwei oder drei Wechseloptionen hatten, sodass bei den Veteranen mit der Zeit zusehends die Kräfte nachließen. Doch sie hielten sich wacker und bekamen erst in der 65. Minute einen weiteren Gegentreffer. Diesmal vollendete Hans formschön, der vorab prognostiziert hatte, zu treffen, indem er das aktive Torwartspiel von Arne und seine Distanz zur Torlinie ausnutzte. Er sonderte einen feinen Chip aus etwa 28 bis 32 Metern über Arne hinweg zum mittelhohen Einschlag im Tor zum 4:1 ab. Die Tapire blieben bis zum Ende schnittig im Spiel und erzielten in der 78. Minute, nach Vorlage von Janni, der Ole in den letzten 10 Minuten ablöste, noch das 5:1 durch Markus. Dann war Schicht und es waren ja noch drei Gebinde zu vernichten.

Es hat wie immer jede Menge Spaß gemacht, vor allem auch Volkers Sohn Fabian, der diesmal nur für die Ackerfreunde kickte, weil es denen an Personal mangelte. Hoffentlich bleibt uns dieses Ritual auch in Zukunft erhalten, in dem wir einfach einmal im Jahr an den großartigen Menschen Volker denken und dabei alte Freunde treffen.