Der Kleine in der Mitte, Philipp, mit hübschem 1:1 und sein großer Bruder mit dem 2:2 Ausgleich, Tim sorgte in letzter Minute noch für das 3:3
Und ewig grüßt der Ackerfreund! Im Jahr eins Post-Pandemie aber erst zum zweiten Mal, im Pokalspiel hatten wir sie mit 4:2 rausgekegelt. In den Ligaspielen hingegen waren sie in letzter Zeit eher die Punktefischer, aber spannend war es allenthalben. Und sollte es auch diesmal wieder werden, erneut mit einem Prachtrudel von 16 Tapiren, die sich bei der Anmeldung subtil mit falschen Tiernamen tarnten.
Der Beginn war verhalten wie bei einer Geburtstagsfeier von 13jährigen im Elternhaus, aber kaum waren beide Teams ein wenig drin im Spiel, gemäß der Metapher also unten im Partykeller und die Eltern oben im Wohnzimmer, wurde es schon intensiver untenrum.
Vor allem die Jungs, die sich um den Mittelpunkt des Feldes herum balgten, beharkten sich ziemlich heftig und es dauerte gerade einmal 8 Minuten, da sah Tim vom Altinternationalen Jürgen den gelben Karton, völlig zurecht. Denn er hatte gerade den Extapir Pablo De Los Amigos Del Campo nach allen Regeln der Kunst umgeflext, allerdings muss man Tim zugute halten, dass er beim intendierten Abbremsen vor Pablo schlicht und ergreifend einfach ausrutschte und dadurch eine amtliche Prachtsense schwang. Die Intensität des Spiels war hoch, die Qualität mittel, gern wurde die rustikale Klärung bzw. der rustikale Abschluss gesucht, in der dreizehnten Minute traf ein solcher der Ackerfreunde perfekt das Dach eines Hyundai, der jenseits des Fangzauns stand. Auf halbem Wege dorthin wurde der Trainer Zeuge eines Freistoßes für die Ackerfreunde aus zirka 27 Metern Entfernung, die der Ausführende mit ordentlich Wumms in den linken Giebel zum 0:1 zimmerte. Nur fünf Minuten später prüfte Ole nach Rückpass von Philipp die Höhe des Fangzauns auf der Gegenseite, welcher sich als zu niedrig herausstellte und der Ball in den mittlerweile vertrockneten Tümpel der Verdammnis hinter der Ostkurve der Anglecastle Lane flog. Die Tapire drückten auf den Ausgleich aber durch das offensive Liberospiel ihres Keepers Arne klärten die Ackerfreunde ständig die Angriffe, bevor sie gefährlich wurden. So verebbte ein Angriff der Tapire nach dem anderen, während die Ackerfreunde eher spärlich vor Phils Tor erschienen. Doch in der 33. Minuten unterlief Arne ein folgenschwerer Fehler: Er hatte erneut einen Steilpass der Tapire abgefangen und wollte diesen von der Strafraumkante nach vorne schlagen. Dabei traf er mehr Kunstrasen als Ball und so segelte dieser Richtung Philipp. Dieser pflückte ihn sich und hob ihn dann elegant über Arne zum 1:1 ins Tor. Doch die Führung war äußerst flügge und nur von kurzem Bestand, bereits drei Minuten später griffen die Ackerfreunde stark abseitsverdächtig über rechts an, der Torschuss prallte von einem Tapirhuf ab und flipperte direkt zum Mittelstürmer, der aus ca. 10 Metern rechts zum 2:1 einschob. Wieder konterkarierte das Ergebnis das Spiel, in dieser Phase waren die Tapire absolut am Drücker, weshalb sie diesen Rückstand auch nicht lange auf sich sitzen ließen und in der 40. Minuten, noch vor dem Pausencru, ausglichen. Nach einem Freistoß und einer Kopfballverlängerung von Tobi nagelte Philipp das Leder aus 5 Metern Entfernung halbhoch links zum 2:2 in die Maschen.
Für die Erfrischung hatte diesmal Tobse mit einer Kiste Dortmunder Kehlengleiter gesorgt, was ihm natürlich von lokalpatriotisch orientierten Bochumer Freizeittrinkern einige Kritik einbrachte, doch letztlich benutzte er alle Kehlen sanft und satt. Die Tapire wechselten fünfmal durch, jeder wollte ja mal...
Zunächst war dadurch zugegebenermaßen der Spielfluss ein wenig dahin, doch nach gut fünf Minuten fingen sich die Tapire und strahlten wieder Gefahr aus. Allerdings war es erneut den Ackerfreunden vergönnt, in Führung zu gehen. In Form einer direkt verwandelten Ecke in der 55. Minute, die ziemlich fies in den langen Winkel gedreht war, Phil war zwar noch mit der Hand dran, der Versuch, das Spielgerät dabei über die Latte zu lenken misslang aber und so es schlug zum 2:3 in den Winkel ein. Im Anschluss an den Treffer waren die Ackerfreunde etwas griffiger und gefährlicher, aber das Rudel blieb geduldig, es war noch genug Zeit, das Spiel zu wenden. Doch so wie die Zeit verstrich, so wogte das Spiel auch immer wieder hin und her. Die Tapire offenbarten durchaus gute Szenen über ein halbes Dutzend Stationen bis in den Strafraum, aber dort trafen sie auf eng gestaffelte Ackerfreunde, die das Bällchen abzuwehren wussten und immer wieder schnell nach vorne zu tragen. Und auch mit den Standards waren sie gefährlich, im Anschluss an eine Ecke ging in der zweiten Welle der gute Pablo über das Bein von Sepp in die Horizontale, aber Jürgen pfiff nicht. Die Tapire näherten sich immer mehr dem Tor an, Ole ließ Aluminium klingen und Philipp benetzte von außen, doch rein wollte das Ding ewig nicht. Ab der 75. Minute wurden so ziemlich alle Tapire nach vorne geschickt, die Torgefahr ausstrahlen. In der 79. Minute gab es eine Ecke für die Tapire, die zunächst geklärt wurde, aber ein wenig zu kurz, der absichernde Tim bekam am 16er das Bällchen und drosch es flach in die linke lange Ecke, Arne kam noch dran, konnte den Einschlag zum 3:3 aber nicht verhindern. Im Anschluss sparte Jürgen natürlich nicht mit Nachspielzeit, die Ackerfreunde hatten sogar in letzter Sekunde noch den Siegtreffer auf dem Fuß, setzen diesen aber daneben.
Ein Unentschieden zwischen ungerecht, gerecht und glücklich, was als Mittelwert gerecht ergibt. Abwechslungsreiches Spiel...
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