Und er war wieder da. In blauem Gewande mit geradem kleinen Finger. Und er tat es wieder, der Halodri, der Unbeugsame, der Titantapir Phil. Nachdem er sich im letzten Spiel bei einem Tête-à-Doigt mit Paul den kleinen Finger ausgekugelt hatte und kurz darauf selbsteingekugelt wieder das Geläuf als Außenverteidiger betrat, wagte er sich schon wieder ins Tor.
Wofür er bereits in der 5. Minute seine Flossen ordentlich hinhalten musste, als er einen platzierten, obgleich nicht so dramatisch festen Schuss ins linke Eck mit einer formschönen Flugeinlage gestreckt fing. Sah gut aus. Elf Minuten später gebar ein zu verhinderndes Gegentor aus einem nonverbalen Ichhabihnnichthabduihnauchnicht-Diskurs zwischen Phil und Tobi, dessen Nutznießer die schnellste Lok war, die den Ball zum 0:1 einschob. Des Tapirrudels wütende Antwort folgte nur eine Minute später. Philipp setzte Elias per Steckpass perfekt in Szene, der alleine auf den Keeper zulief, jedoch seinen Heber zu flach ansetzte und dieser in den Armen des Ruhrkeepers gesichert wurde. Fünf Minuten später fuhr die Lok erneut ins Tapirgehäuse ein, aus einem Freistoß von rechts entstand durch mehrfaches Blocken eine Tumultsituation, aus der irgendwann irgendeiner den Ball irgendwie zum 0:2 über die Linie zu drücken vermochte. Das war für die bis dahin gleichwertig aufspielenden Tapire zu viel des Guten und Martin wuchtete die Schweinsblase aus gut 25 Metern halblinks knapp am Winkel vorbei. Zwei Minuten später zappelte das Ding endlich im Gepäcknetz, Elias goss das Spielgerät nach Doppelpass mit Philipp aus ca. 10 Metern links halbhoch zum 1:2 ein. Doch bereits zwei Minuten später gab es Elfmeter für die Lok, Phil hatte im Rauslaufen einen Wagon durch simples Umrennen zum Entgleisen gebracht. Der Schütze trat an und Phil konnte den Elfmeter abwehren, auch den Nachschuss hielt er mit schnellem Reflex, beim dritten Versuch war er allerdings machtlos und somit stand es 1:3 zur Halbzeit. Kackealteverdammte...
Ohne Cru aber mit Wechseln ging es in die zweite Hälfte, unter anderem kam der nun endlich spielberechtigte Miguel, der nun gemeinsam mit Marc dem Flügelspiel eine neue Geschwindigkeit angedeihen ließ.
Doch bevor es in Hälfte zwei so richtig losging, gab es in einer reichlich unspektakulären Situation am Tapirtor auf einmal einen lauten Schrei, gefolgt von weiteren Schmerzenslauten. Es war unser Leidens-Tapir im Tor, Phil, dem einmal mehr ein Schmerz der unangenehmeren Sorte einfuhr. Es war ein Wadenmuskel von ihm, der anscheinend um 21 Uhr Feierabend hatte und deshalb zumachte. Phil konnte zunächst nicht einmal richtig gehen, daher musste er dringend substituiert werden, was Martin dankenswerterweise übernahm. Ob es bei Phil eine Zerrung oder ein kleiner Muskelfaserriss war, wurde meines Wissens nie diagnostiziert, auf jeden Fall fiel er nun ein paar Wochen aus, der alte Leidensgenosse. Apropos Leiden, nur fünf Minuten später durften das die Tapire und mit ihnen der frisch im bzw. in diesem Moment ganz natürlich ca. 9 Meter vor dem Tor stehende Martin, über dessen hochgereckte Arme ein strammer Spannstoß aus ca. 35 Metern Distanz knapp unterhalb der Latte zum 1:4 einschlug. Im direkten Gegenzug nach dem Anstoß bekamen die Tapire einen Freistoß aus aussichtsreicher Position halblinks. Philipp führte ihn prächtig gen Winkel aus, aber der Lokwart fischte das Gerät aus dem Eck heraus. Doch geraume Zeit später durften die Tapire endlich auch mal wieder netzen. In der 61. Minute passte Marc einen Hauch zu sportlich auf Miguel, der in den Strafraum startete und einen Schritt vor dem herausstürmenden Torwart am Ball, ihn vorbeilegte und dann formschön von ihm gefällt wurde. Den fälligen Elfmeter führte Tobi aus, ohne jeglichen Anflug von Humor padauzte er den Ball direkt unter die Latte zum 2:4. Die Tapire rochen nun zumindest wieder eine kleine Prise Hoffnung und versuchten mit dieser im Rüssel noch näher an ein Unentschieden heranzurücken. Doch leider blieb ihnen der Erfolg verwehrt, im Gegenteil, in der 75. Minute fiel sogar noch das 2:5 aus einem Konter, der zentral durchgespielt und flach ins rechte Eck geschoben den Entstand erbrachte.
Dieses Spiel hätten wir weder verlieren noch hätte dies in derartiger Höhe passieren müssen, spielerisch waren die Tapire absolut gleichauf, wenn nicht gar überlegen, allerdings machten wir es dem Gegner immer wieder mit individuellen Schnitzern einfach...
- Zum Verfassen von Kommentaren bitte Anmelden.
- Album: Unsere Torschützen