Ordentlich viele Treffer: Dank Nils (1:0, 2:0, 6:1, 8:1, 10:1) Aaron (3:0), Philipp (4:0), Ackerfreund (nicht im Bild, 1:5), Robin (7:1) und Pablo (9:1)
Im Vorfeld des Spieles gab es hinter den verschlossenen Gold- und Messing-beschlagenen Türen der Präsidenten Trainer und Arne zahlreiche Online-Diskussionen, ob wir in den aktuellen virulenten Tagen dieses Spiel der Freunde und Anteilnehmer überhaupt stattfinden lassen sollten. Wir entschieden uns für „ja“, weil Freundschaftsspiele bisher (klopf an Holz) zu unserem sorgenfreien Alltag gehören und sich 2020 wohl kaum eine andere Gelegenheit mehr geboten hätte, in Volkers Gedenken Bälle und Worte untereinander auszutauschen. Qua der Bestimmungen durften allerdings nur 14 Spieler pro Team mitmachen, Veteranen, also Spieler, die noch aktiv mit Volker gekickt hatten, genossen den Vorrang. Die Ackerfreunde brachten es auf 7 Veteranen, die Tapire auf 6. Da Volker allerdings, bevor er die Fußballschuhe an die Türklinke hängte, bei uns vier Jahre kickte, waren die Veteranen des FC Porno im Schnitt ein bisschen jünger. Ebenso offenbarte sich der Phänotyp der mitspielenden Nicht-Veteranen der Tapire deutlich frischer als der des Gegners, sodass es von außen unter den zwei erschienenen Zuschauern optisch den Eindruck erweckte, hier spiele Jung gegen in Würde gealtert.
Was sich zu Beginn des von Schiri Orphi geleiteten Spiels nicht sofort zeigte, da alle Teilnehmer es gemächlich angingen und die Ackerfreunde es in den ersten Minuten sehr gut verstanden, den Ball hintenrum zirkulieren zu lassen. Doch die Tapire erhöhten fortschreitend den Druck auf die Freunde und nötigten sie zu Fehlern. In der 11. Minute stibitzte sich Nils das Leder links vor dem Strafraum von seinem Gegenspieler, zog nach innen und flanschte das Spielgerät trocken wie Hundeschnauze flach ins linke Eck zum 1:0 ein. Zwei Minuten später leitete Jesko über rechts mit Pass auf Robin einen Schnellangriff ein, welcher den Ball lecker Gasse auf Nils spielte. Nils ließ seinen Gegner aussteigen und nagelte das Bällchen an die Unterkante der Latte, von wo aus es über die Linie zum 2:0 sprang. Kurz darauf gab es eine Gedenkminute für Volker. Doch der Tapirdruck blieb hoch, aber auch die Ackerfreunde kamen immer wieder zu Tempovorstößen, die die Tapire aber aufgrund von Geschwindigkeitsvorteilen in vorletzter Instanz allesamt mehr oder minder souverän klären konnten. Soll heißen, Marci hatte nicht besonders viel zu tun. Arne auf der anderen Seite deutlich mehr, aber die Tapire hatten an diesem Tag anscheinend gefallen am Toreschießen gefunden (bis auf einen) und so musste er nach einigen guten Paraden und Klärungen in Bedrängnis in der 20. Minute wieder hinter sich greifen. Vorausgegangen war eine Ecke von Aaron mit zweiter Chance: Seine erste Hereingabe geriet etwas zu kurz und landete in einen Spielerpulk am kurzen Eck, von dem aus der Ball abprallte. Philipp reagierte am schnellsten und legte den Ball zurück auf Aaron, der sich noch immer unweit der nicht existierenden Eckfahne befand. Sein zweiter, wie er später zugab, Flankenversuch missglückte ihm nicht ordentlich sondern wunderbar, indem er über den hochspringenden 2-Meter-Arne hinweg sich in den Winkel des langen Ecks zum 3:0 senkte. Vier Minuten später offenbarten die Tapire bei einem Konter über den häufig über links davonziehenden Aaron eine äußerst delikate und erfolgreiche Kurzpassstafette im Strafraum. Aaron auf Robin, auf Nils auf Philipp, der aus halblinker Position im Strafraum mit einem feinen Schlenzer ins rechte lange Eck auf 4:0 erhöhte. Drei Minuten später steckte Robin den Ball erneut durch die Abwehrreihe auf den startenden Nils durch, der aus spitzem Winkel von rechts allein auf Arne zulief. Nils suchte noch einen Abnehmer, aber der Tapir, der keinen Gefallen am Toreschießen hatte, rief ihm zu „mach alleine“, was Nils dann auch tat: Ein delikater Heber über Arne, der aber nur den Pfosten touchierte und wieder raus sprang. Dann entwich der Pressdruck der Tapire um ca. 0,4 Atmosphären und die Ackerfreunde nahmen das Spiel kurz an sich und kamen zu mehreren Chancen. In der 30. Minute gelang ihnen dann verdientermaßen ein Treffer, sie setzen sich über links durch und ein Schlenzer geringer Härte aber erhabener Präzision, bei dem Marci entsprechend der Geschwindigkeit des Balles auch im Bahnschrankentempo fiel und ihn mit den Handschuh- aber nicht mit den Fingerspitzen touchierte und ihn somit den Einschlag im Seitennetz zum 4:1 nicht mehr verhindern konnte. Die Ackerfreunde wollten mehr und drängten stärker, aber die Tapire fanden dadurch mehr Platz zum Kontern und nutzen das in der 35. Minute aus. Der Tapir, der keine Tore schießen wollte, setzte sich über rechts durch und lief aus spitzem Winkel auf Arne zu. Er wählte einen scharfen Querpass auf Aaron, der jedoch den Empfänger nicht erreichte, weil ein Ackerfreund beim erfolgreichen Versuch, diesen Pass zu unterbinden, das Spielgerät zwangsläufig über die Linie zum 5:1 drückte. Drei Minuten später war es erneut Nils, der per Flachschuss ins linke Eck zum 6:1 Pausenstand erhöhte.
Die Halbzeit war dank Ole und Jesko einfach becrut, in dieser Hinsicht kackten wir völlig gegen die Ackerfreunde ab, die mit drei Schächtelchen die dritte Halbzeit eindeutig für sich entscheiden konnten. Für die zweite Halbzeit, die nun folgte, galt das nicht ganz. Hierfür wurde der zu spät für die Seniorenstartgruppe eintreffende Dominik für Jesko eingewechselt, Tim kam für Philipp, Sven für Stephan und Pablo für Nils, der sich nach drei Treffern auch aus Gegnerschutz ein Päuschen gönnen durfte.
Und kaum war er weg, fielen keine Tore mehr für die Tapire. Sagenhafte 26 Minuten ruhten die Innenseiten der Netze hüben wie drüben, dazwischen spielte sich aber vieles ab. Rüdes, schönes, falsche Einwürfe und jede Menge Tapirchancen, die nicht ihr Ziel fanden. Aber als Nils und Philipp in der 64. Minute zurückkamen, dauerte es nicht lang, bis die Tapire wieder trafen. Vorausgegangen war ein ziemlich katastrophaler Rückpass eines Ackerfreundespielers, der tief in der eigenen Hälfte von rechts einen Flankenwechsel machen wollte, welcher aber zu flach geriet. Der Tapir, der keine Tore schießen wollte, erahnte diesen Pass und fing ihn ab und lief damit ins leere Tor. Streng genommen hatte er den Treffer zum 7:1 nicht geschossen sondern erlaufen, womöglich hilft das seinem Karma ein wenig, gegen seine ehemaligen Mitspieler eingenetzt zu haben. Sechs Minuten später offenbarte Robin nicht nur, dass er ganz dolle Doppelpass mit Nils zu spielen vermag, sondern auch, dass er wirklich keine Lust hatte, gegen die Ackerfreunde zu treffen. Nils lief mit Tempo auf die Abwehr zu, passte auf Robin, der direkt wieder zurück in den Lauf von Nils legte, welcher allein auf Arne zulief und kurz vor ihm wieder quer zu Robin passte, der den Ball aus sieben Metern in eine garagentorgroße freie Fläche des Tornetzes hätte versenken können. Aber es schien als wolle Robine seinen Kumpels nicht wehtun, gleichwohl seriös spielen, weshalb er den Ball stoppte und wieder zurück auf Nils passte, der den Einschieberjob zum 8:1 ohne zu murren erledigte. Zwei Minuten später war Nils erneut maßgeblich am Tapirtreffer von Pablo zum 9:1 beteiligt. Er setzte sich über rechts durch, zog in den Strafraum und passte in den Rückraum auf Pablo, der direkt halbhoch ins rechte Eck vollendete. Kurz vor dem darauf folgenden Anstoß schlug ein Ackerfreund das klassische Wiemeldrom-Motto vor: Letzter Treffer gewinnt! Der Trainer akzeptierte diesen Vorschlag, vermutlich aufgrund intensiver Wiemeldrom-Prägung, sofort monosynaptisch und auch die Tapire stimmten zu. Und auch Jürgen fand an diesem Modus gefallen. Dadurch wurde das Spiel noch einmal offen und heiß, natürlich weil die Ackerfreunde nun alle Kräfte mobilisierten und die Tapire ohnehin vor Torgeilheit trieften. Philipp hatte zwei Gelegenheiten, das Ding klarzumachen, Pablo setzte einen Schuss knapp neben das Tor und auch die Ackerfreunde mobilisierten Marci in der Nachspielzeit das ein oder andere Mal. Weil Jürgen dem Motto treu blieb, dauerte es bis zur siebten Minute der Nachspielzeit, bis die Entscheidung fiel. Es war ein seltenes Tapir-Eckentor, getreten von Pablo (?), der Ball flog hoch an den Bereich des Fünfmeterraumes und senkte sich ziemlich mittig. Dorthin flog der große Sepp ein, wurde aber vom noch größeren Arne flankiert, der nach dem Reglement dazu noch die Arme einsetzen durfte. Sichere Beute, so mein spontaner Gedanke, doch so sehr sich Arne auch reckte, der Ball flog über ihn hinweg, fiel dann aber herunter wie ein Stein (oder hatte er für mich nicht sichtbar gar noch die Handschuhspitzen am Ball und verursachte damit diese Flugbahn?), sodass der dahinter sich befindliche Nils zum Einköpfen ins leere Tor zum 10:1 gar ein wenig in Knie gehen musste. Jürgen pfiff sofort ab und somit hatten die Tapire doppelt gewonnen, Spielstand und letztes Tor.
Die dritte Halbzeit dominierten eindeutig, wie bereits beschrieben, die Ackerfreude. Sie waren noch da, als die Tapire final die Segel strichen, vermutlich hatten sich diese zu sehr im Spiel verausgabt. Der Sozialkontakt unter den Individuen fand in halbwegs Corona-gerechter Distanz unter Fäuste- und Ellebogen-Liebkosungen statt. Volker hatte auf seiner Wolke bestimmt jede Menge Spaß beim Betrachten dieses kurzweiligen Spieles vieler seiner Freunde und Bekannten. Vielleicht war er ein wenig überrascht über das junge Tapirrudel, empfand aber sicher viel Freude an dessen Spiel. Doch hoffentlich wird es nächstes Jahr wieder möglich sein, diesem Spiel zu seinen Ehren einen angemessenen Rahmen zu bieten.
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Kommentare
Bild...
...nun auf ihrem Schirm dafür.