Tapire können auch feiern, wenn sie vierkantig aus Pokal fliegen. Zwar nur auf Befehl des schlechten Fotografen, dann aber überzeugend. Marci tanzt ein wenig aus dem Rahmen...
Stell Dir vor, die Tapire stehen im Pokal-Achtelfinale und keiner kommt. Ganz so schlimm war es nicht, aber die Anmeldesituation war absolut prekär bis zum Schluss. Kurz vor Anpfiff schlotterten dem Trainer die Beine, da er bereits ob des frühen Anpfiffs und der damit verbundenen tapirlichen Spielerarmut in Trikotage schlüpfte und dabei versuchte seine Minderleistung irgendwo auf dem Platz taktisch einzuordnen. Er hatte sich bereits im Sturmzentrum verortet, doch da erschien verfrüht der grippegeschwächte Pablo und opferte sich als die bessere Option.
So ging es los und zunächst ein wenig hin und her, bis die Ackerfreunde in der 9. Minute mit einer Standard-Situation, einer Ecke, einen Torerfolg verbuchten. Diese gelangte über den langen Pfosten hinaus und wurde aus sehr spitzem Winkel auf Kopfhöhe aufs Tor gedroschen. Marci kam dran, konnte das Leder aber nur noch nach oben unter die Latte ins Tor abwehren, so schien es zunächst. Doch wie unserer gelbfüßiger Maskenmann später berichtete, wurde ihm das Spielgerät direkt gegen die Unterkante seines Gesichtsschutzes geschossen, von wo aus es den Weg ins Netz zum 1:0 für die Ackerfreunde fand. War das vielleicht das erste Maskentor der Freizeitligageschichte? Man weiß es nicht, sicher ist aber, dass vier Minuten später eine tapirliche Ecke eine Nahtorerscheinung erbrachte, Ole köpfte perfekt einspringend jedoch rechts neben das Tor. Besser machten es die Ackerfreunde eine Minute später bei einer erneuten Ecke ihrerseits. Der Ball wurde irgendwie an den langen Pfosten verlängert, wo ihn einer einfach zum 2:0 reindrückte. Und nur gut 100 Sekunden später war es der dritte Standard der Ackerfreunde, der das dritte Tor für sie brachte. Diesmal ein Freistoß von der rechten Seite, der direkt aufs Tor gezogen wurde. Marci parierte den Aufsetzer schulbuchmäßig zur Seite, allerdings reagierte ein Ackerfreund am schnellsten und bugsierte den Ball hoch in die Maschen zum 3:0. Da waren gerade einmal 16 Minuten gespielt. Es galt, keine Standards mehr zuzulassen bzw. in zweiter Instanz besser zu verteidigen. Das klappte fortan besser, es fiel kein Gegentor mehr aus einer Standard-Situation. Die Ackerfreunde hatten zwar noch einige gute Chancen aber die Tapire fingen sich immer mehr und nahmen ab dann auch offensiv wieder stärker am Spiel teil. Zählbarer Erfolg wollte sich aber nicht einstellen, die besten Chancen hatten Gumppi und Paul in ein und demselben Angriff, aber beiden rutschte beim Versuch der Direktabnahme das Leder über den Schlappen. Somit blieb es bis zur Pause beim 3:0...
...wo, wenn ich mich recht entsinne, ein von den damals noch verletzten Tim und Sven gespendeter Kasten gepflegtes sauerländer Fernsehbier bereitstand. Die Zuversicht, das Spiel noch rumzureißen, hielt sich bei den Tapiren ein wenig in Grenzen, was angesichts der Dominanz der Ackerfreunde in der ersten Hälfte aber auch nicht verwunderlich war. Diese hatten, wie sie nach dem Spiel zugaben, die beste Kapelle des Jahres auf dem Platz, während die Tapirmannschaft wie bereits beschrieben aus einem halbwunden Restrudel bestand. Mehrere Spieler hatten sich bereits als Notnagel angemeldet und hielten durch so lange die Verletzung oder Krankheit sie trug, andere baten nur um eine Halbzeit Spielzeit und mussten trotzdem komplett durchhalten.
Und wie in der ersten Hälfte schnürten die Freunde des Ackers die Tapire wieder in deren Hälfte ein, bereits nach 25 Sekunden präsentierte Marci einen Katzenflug der feinsten Sorten mit Torverhinderungseigenschaft, aber anschließend zeigten sich die Tapire standfester und ständig unterwegs. Sie kamen in die Zweikämpfe und hielten das Spiel lang ausgeglichen, aber wie das Ergebnis zeigt, waren alle ihrer offensiven Bemühungen am Ende nicht von Erfolg geprägt. Die Ackerfreunde bissen sich aber auch bis zur 74. Minute stetig an der Tapirdefensive fest, doch dann manifestierten sie endgültig den Pokaleinzug ins Viertelfinale mit einem Konter über rechts, der solide quergepasst in der Mitte einen Abnehmer für einen ebenso soliden Flachschuss ins linke Eck zum 4:0 fand. Die Tapire versuchten in den restlichen Minuten noch, sich für ein Torschützenfoto zu qualifizieren, aber da dies nicht klappte, musste die ganze Mannschaft hinhalten.
Als Fazit sei festgehalten, dass eine ziemlich angeschlagene Rumpftruppe der Tapire recht chancenlos gegen Ackerfreunde in absoluter Kaderpracht war und sich dennoch stimmungsvoll aus dem Pokal verabschiedete.
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