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EFG Bochum – FC Porno Villa 6:1 (0:0)

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Gespeichert von trainer am/um 29. April 2019 - 0:06

 Ui, da wird einem ja ganz schwummrig vom Hingucken. Starkes Oeuvre von Marci, ebenso starke Vollendung von Pablo zum zwischenzeitlichen 2:1.

Das erste Aufeinandertreffen mit dem unerwarteten Absteiger EFG Bochum nach fünf Jahren war erneut von einer quasi sich selbst aufstellenden Mannschaft geprägt: 12 spielfähiege Tapire erschienen zunächst und Joscha kam mit Anpfiff. Da diesmal kein klassischer 6er im Tapirverbund anzutreffen war (außer Joscha) übernahm der polyvalente Mo diese Position, die er zwanzig Minuten hervorragend bekleidete, dann aber wegen Sprunggelenks-Stabilitäts-Problemen sicherheitshalber für Joscha ausgetauscht wurde. Die Evangelisch Freikirchliche Gemeinde hatte auch viele neue Gesichter aber auch noch ein paar Altbekannte, wie den sehr guten Torhüter und den verdammt guten Zerebral-Hooligan-Stürmer, der zufälligerweise den gleichen Namen trägt wie der aktuelle Aggressiv-Leader der Tapire. Aber, nicht das hier ein Missverständnis entsteht, unser Robin spielt geistig und verbal wie der Rest der Tapire in einer anderen Liga, als dies beim Kontrahenten der Fall ist, der die halbe Tapirmannschaft im Laufe des Spiels durchbeleidigte.

Doch nun zum Spiel als solchem: Die erste Halbzeit, soviel kann man ja bereits der Ergebniszeile entnehmen, war torlos, hatte aber auf beiden Seiten viele gute Chancen zu verzeichnen. In der Quantität hatte EFG den Rüssel vorne, in der Qualität der Möglichkeiten waren die der Tapire einen Hauch feiner. Gumppi und Robin gelang es jeweils den Torwart zu umkurven, in beiden Fällen legten sie sich den Ball einen Hauch zu weit vor, um direkt erfolgreich abschließen zu können. Robin und Pablo scheiterten im direkten eins gegen eins am Keeper. Doch auch im Tapirstrafraum brannte es bisweilen lichterloh, aber das Visier von EFG war ähnlich präzise gestellt wie das der Tapire, entweder war ein Huf oder gar Tapirkorpus dazwischen oder sie versemmelten gute Schusschancen. Und bei dem, was durchkam, offenbarte Torkrake Paul, dass er gerade in schnellen Schritten die Metamorphose zum ernstzunehmenden Keeper vollzieht. Er fischte alles Hohe ab, lief ein halbes Dutzend Steilpässe souverän ab und war in brenzligen Situationen zur Stelle und zeigte vier bis fünf gute Reflexe und eine wahrhafte Prachtparade, als er einen Schlenzer von Robin dem Unintellektuellen ins lange Eck um den Pfosten lenkte. Unterm Strich viel Aufwand, null Ertrag, beiderseits.

Kein Cru, eine Auswechslung, Schmiddi für Maxi rechts vorne und weiter ging's.

Erst mal ziemlich doof für die Tapire, die in Minute 45 und 48 einen Doppelschlag im Netz zu verzeichnen, der beide Male die gleiche Entstehungsgeschichte hatte. Jeweils war es ein Einwurf von der rechten Seite in etwa auf Höhe des Tapirstrafraums, der dann über zwei, drei Kontakte nach innen geflankt bzw. gepasst wurde. Beim 1:0 wurde der Ball zentral unter die Latte gewemst, das 2:0 wurde per Kopf erzielt, in beiden Fällen war Paul absolut machtlos. Damit war die anvisierte Taktik des lange Nullhaltens passé und die Tapire schickten sich an, auch mal einzunetzen, was ihnen fünf Minuten später auch gelang. Die Einleitung dieses durchaus verdienten Anschlusstreffers ist Robin zuzuschreiben, der nach Rückpass der Evangelisten wie ein ADHS-Jugendlicher dem Ball hinterherrannte und damit einen Abwehrspieler zu einem Notpass zwang, den Schmiddi rechts inmitten der gegnerischen Hälfte perfekt antizipierte und sich pflückte, seinen nächsten Gegner außen überlief und dann in den Rücken der Abwehr auf Robin passte, welcher direkt abschloss. Sein Schuss wurde jedoch geblockt und sprang zum lauernden Pablo, der einen ins Leere laufen ließ und dann das Spielgerät amtlich unter die Latte zum 2:1 hämmerte. Jetzt waren die Tapire losgelöst und gingen saftig auf den Ausgleich, Gumppi zog das Leder bei seinem klassischen verkehrten Robben das Leder am rechten Winkel vorbei, Robin traf das linke Aluminium und Schmiddi traf das Außennetz. Dann läuteten aber leider wieder die Glocken im Tapirgebälk zum 3:1. Einen wahrhaft satten Schuss aus 22 Metern ins lange Eck erreichte Paul noch mit den Tentakelspitzen, konnte den Einschlag ins Netz aber nicht mehr verhindern. Dann erzielte Pablo noch ein Tor, das aufgrund eines vermeintlichen Abseits nicht gegeben wurde. Im Gegenzug erhöhte EFG mit einem Konter über rechts auf 4:1 und zwei Minuten später gar auf 5:1. Diesem Treffer war ein klassischer Innenverteidiger-Kopfball-Hintenrum-Abrutschen-Lassen-Fehler vorausgegangen, sodass der darauf spekulierende Stürmer frei auf den herauseilenden Paul unterwegs war und diesen per Heber chancenlos dem Ball den Einschlag zusehend hinterließ. Die Tapire trafen durch Ole nochmals das Aluminium und reckten sich und streckten sich, um das in dieser Höhe sich kacke anfühlende Ergebnis ein wenig zu überschminken. Aber es kam noch schlimmer, denn ein korpulenter Rempler eines Tapirs in der eigenen erogenen Zone verursachte in der 77. Minute noch einen Elfmeter. Der flach und fest ins linke Eck zum Endstand von 6:1 unter dem in die richtige Ecke fliegenden Paul hinterlegt wurde.

Objektiv zusammengefasst war der Sieg von EFG absolut gerechtfertigt, da sie mehr vom Spiel hatten, aber ein 5:4 oder so hätte die Leistung beider Mannschaften hübscher widergespiegelt. Doch Realität rules: Ein dreckiges Ergebnis für ein ziemlich geiles Spiel einer Tapir-Rekonvalezenten und -Leichtverletztentruppe.

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