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Sportfreunde Chiller – FC Porno Villa 3:2 (2:0)

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Gespeichert von trainer am/um 27. Dezember 2018 - 23:06

Die Tapire zeigten Zähne und Zahnfleisch und machten in der zweiten Hälfte durch die Treffer von Mo und Tim das Spiel noch einmal richtig spannend.

Nach abwechslungsreichen Anmeldespiel schmolz der Tapirkader am Spieltag ähnlich schnell dahin wie die Polkappen, so dass der Trainer mittags bereits Panikattacken bekam, angesichts der Perspektive, abends seinen faltigen Körpersack im Sportdress über den Erwachsenen-Platz schieben zu müssen. Doch er wurde erlöst von zwei Tapiren, die man lange nicht mehr in der Freizeitliga auf dem Platz gesehen hatte: Der Altinternationale Schmiddi erschien nach halbjährlicher Abstinenz und Ehrenspielführer Robin gab sich angesichts der desaströsen Anmeldelage einen Ruck und dem Team ein unerwartetes Stelldichein nach zweieinhalb Jahren Ligaabstinenz (sieht man vom Volker-Gedächtnisspiel ab). Am Ende kam ein schlanker 13er Kader dabei raus, der auf dem Papier verheißungsvoll aussah.

Die erste Duftmarke setze Robin bereits in der dritten Minute mit einem Schlenzer, der allerdings schabrackentapirgesäßbreit am linken Winkel vorbei strich. Effizienter gestalten es die Chiller, die in der zehnten Minute flott über rechts konterten und per Filetpass eine Stürmer-gegen-Marci-Situation hervorriefen, die letzterer mit einer Flugtapirparade abzuwehren vermochte, der Ball sprang jedoch vor die Füße eines mitgelaufenen Chillers, welcher recht simpel zum 1:0 abstaubten durfte. Unbeeindruckt davon rannten die Tapire weiter nach vorne und brachten den Ball durch Tim sechs Minuten später im Chillergehäuse unter. Der Treffer wurde leider wegen einer, auch unter Abnahme der subjektiven Tapirbrille, um gut 4,71 Meter verschätzten Abseitsentscheidung annulliert. Vier Minuten später rohrkrepierte eine Doppelchance von Robin und Ole an Torwart und Fußfehlstellung. Und da sich der Fußballgott immer wieder als dummes Arschloch offenbart, kredenzte er den Tapiren genau in ihrer Sturm und Drangphase einen weiteren schmerzhaften Gegentreffer. Streng genommen war es aber kein höheres Wesen des Ballsportes, sondern ein delikater Fehler im tapirlichen Aufbauspiel, der die Chiller dazu einlud, nach Balleroberung simpel wie perfekt hinter unsere Innenverteidigung zu flanken, wo der einlaufende Stürmer sich gar noch erdreistete, Marci den Ball durch die Beine zum 2:0 einzuschieben. Der Rest der ersten Hälfte ist schnell erzählt, weder die Tapire noch die Chiller erarbeiteten sich spektakuläre Chancen, so dass es beim doofen Pausenstand von 2:0 blieb.

Völlig unbecrut stellten sich die Tapire auf die zweite Hälfte ein, wechselten zweimal und beschlossen, ab jetzt auch Tore zu schießen.

Was vier Minuten nach Wiederanpfiff nur beinahe klappte, Mo fand bei seinem Abschluss aus 5 Metern seinen Meister im Chillerkeeper, der den Ball von der Linie kratzte. Nur zwei Zeigerumdrehungen später realisierte er den tapirlichen Beschluss mit Finesse. Robin setzte mit einem wohltemperierten Heber über die Abwehr Mo stark in Szene, der von der linken Seite des Strafraums aus spitzem Winkel sich des gleichen Spiel- bzw. Stilmittels bediente und den Ball über den Torwart hinweg ins lange Eck zum 2:1 finalisierte. Nun kommt ein Satz, der mit „Doch“ anfängt – und diese enden bekannterweise selten gut: Doch nur ein paar Minuten später wurden die auf den Ausgleich drängenden Tapire kalt erwischt. Per Konter über drei Stationen setzten sich die Chiller über links durch, passten in den Rücken der zurückwieselnden Tapirabwehr und schlossen souverän flach ins lange Eck zum 3:1 ab. Dieser Treffer zog dem Tapirspiel für gut fünfzehn Minuten den Stöpsel, in denen sie kaum nennenswerte Aktionen zustande bekamen, doch peu a peu näherten sie sich ab der 65. Minute dem Chillertor. Nach drei knappen Chancen durch Robin, Tim und Ole gelang in der 73. Minute endlich der erneute Anschlusstreffer. Joscha servierte von halbrechts eine Flanke auf den vorm langen herumlungernden Paul, der den Ball wuchtig aufs Tor brachte. Diesen konnte der Hüter des Chillertores zwar mit einem Reflex parieren, allerdings nach vorne, wohin sich Tim goldrichtig bewegte und das Ding trocken zum 3:2 in die Maschen verpflanzte. Fortan waren noch sieben plus zwei Minuten Nachspielzeit zu absolvieren und die Unpaarhufer schoben nach vorn, was nach vorne zu schieben war. Und jetzt wieder ein doofer Satz mit „Doch“: Doch so sehr sie sich auch bemühten, mehr als „Aah“ und „Oh“ war der kleinen Anhängerschaft nicht zu entlocken, das vermaledeite Spielgerät wollte kein drittes Mal die chillerische Torlinie passieren.

Wie schon zuvor und zuvor und zuvor war es ein sehr ordentliches Spiel der Tapire, die beileibe wieder nicht das schlechtere Team waren, doch die Rechnung „Aufwand im Verhältnis zu Ertrag“ ging in der Gesamtbilanz leider wieder zugunsten des Gegners aus. Da der Trainer allerdings in Mathe ab der 5. Klasse eine Vollgraupe war, versucht er sich nicht weiter in komplizierten Berechnungen, die er ohnehin nicht versteht...

 

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...mit Tapirfoto.

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