Mann ohne Warmlaufzeit: Pablo vollstrecke mit seiner ersten Aktion direkt das 1:0
Montag, Anglecastle Lane, 19:56 Uhr. Schiedsrichter Jürgen O. pfeift verfrüht an, weil er viel zu früh da war und sich langweilte. Außerdem glich seine Laune, vermutlich weil die Tapire für den nach im benannten Orphi-Cup kurz zuvor keine Mannschaft hinbekamen, der des letzten in der Schlange bei Aldi, wenn gerade ein komplizierter Reklamationskunde an der Kasse bedient wird.
Die Tapire legten nicht ganz so wild los wie die montagmorgendlichen Schnäppchenjäger des genannten Einzelhandeltyranns, sondern sondierten im Old-School-1-4-2-3-1-System sicher stehend zunächst die Lage. Nach zehn Minuten setzten sie erste fiese Konternadelstiche, nach zwanzig Minuten hatten sie etwas mehr vom Spiel, aber der Rote Stern verteidigte genauso gut wie die Tapire was letztlich zu einem verdienten Unentschieden mit tapirlichen Feldvorteilen zur Halbzeit führte.
Die gesäumt war von der Einstandspalette unseres nun amtlichen Neuzuganges Phil, ein in Belgien erworbenes, in Frankreich hergestelltes, über Holland vertriebenes Dosenbier namens Caiser Pils (oder so ähnlich), das von Temperatur und Geschmack an einen mit Kohlensäure angereicherten Mittelstrahl Morgenurin einer trächtigen Schabrackentapirkuh erinnerte. Habe selten schlechteres Bier getrunken, aber trotzdem vielen Dank, Phil. Die Tapirchen hatten reichlich Auswechselfutter auf der Bank, aber der Trainer dosierte, daher kamen zur zweiten Halbzeit erst einmal Paul kam für Matthias, Pablo für Ole und Björn für Aaron.
Auf jeden Fall zeigte Pablo erneut, dass er zur Kategorie Blitzeinwechselspieler gehört. Ole hatte die gegnerische Abwehr auf komplexen Wegen wundgelaufen, Pablo zeigte, dass der direkte Weg zum Tor der einfachere und effektivere war. Nach einer perfekt servierten Flanke des sich über rechts durchsetzenden Mos, der kurze Zeit später für Bierspender Phil ausgewechselt wurde, nahm Pablo in seiner ersten Aktion zwei Minuten nach Anpfiff das Spielgerät technisch hochwertig, sich selbst vorlegend im Zentrum an und flanschte es dann unhaltbar zum 1:0 in die Maschen. War verdient, aber leider nicht lange. Denn nur sechs Minuten später fiel der 1:1 Ausgleichstreffer nach einem Freistoß der Sterne aus der Mitte der Tapirhälfte. Dieser wurde hoch in den Strafraum geschlagen und im Tumult leider von Svens prächtig frisierten, borstig hochstehenden Haarspitzen unhaltbar für Marci ins eigene Tor gelenkt. Wie alle bisherigen Spiele gegen den Roten Stern war auch dieses ein enges Höschen, beiden Mannschaften war es aber in den folgenden 32 Minuten nicht vergönnt, dieses abzustreifen und des Gegners Tor zu penetrieren. Natürlich waren die ständig fummelnden Tapire näher dran, aber es fehlte an der finalen Präzision, was Tims Innenpfostenschuss in der 65. Minute am deutlichsten offenbarte. Es soll aber auch nicht verschwiegen werden, dass die Sterne auch die ein oder andere delikate Torchance hatten, die von der extrem aufmerksamen Tapirinnenverteidigung und dem sich in alles auf ihn zukommen werfenden Marci letztendlich vereitelt wurden. Somit blieb es unter der sich bis zum Schlusspfiff kaum aufhellenden Stimmung des Schiris Jürgen spannend aber fair und letztlich weiterhin torlos.
Ein Unentschieden, mit dem beide wunderbar leben konnten, wie die dritte Halbzeit bewies.
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