Der einzige, der die Lokomotive kurzzeitig zum Stillstand brachte: Tim Knopf mit dem 1:1.
Im hinteren Teil des Freizeitliga-Pokalgesetzbuches steht scheinbar geschrieben, dass Heimspiele auch auf auswärtigen Plätzen ausgetragen werden können. Bei den Profis geschieht das, wenn das eigene Stadion nicht groß genug ist oder den Ansprüchen nicht genügt, in unserem Falle war es der Tatsache geschuldet, dass Sundern bei der Pokalauslosung vor uns gezogen wurde und unseren Heimplatz okkupierte und wir als Heimmannschaft die staubtrockene, große und vor allem linienlose Aschesavanne auf dem Esch zunächst bespielbar zu gestalten hatten. Da der Trainer in den unendlichen Weiten seiner Tasche auch ein Hütchenset mit sich führte, markierte er unter Mithilfe der Peltzer-Brothers astrein das Spielterritorium.
Und somit konnte es losgehen im von bad old Schiri Jürgen angepfiffenen Pokalspiel, das sich mit zunehmender Spieldauer das Prädikat „Fight“ verdiente. Zunächst schnupperten beide Mannschaften oben und unten am Gegner und riskirerten wenig. In der zehnten Minute war es dann aber mit dem Taktieren vorbei, als ein reichlich unspektakulärer Angriff bzw. ein weiter Ball auf den von zwei Tapire gedoppelten einsamen Lok-Stürmer geschlagen wurde. Er schaffte es mit seinem eher unelfenhaften Körper den Ball gut abzuschirmen um sich dann mit einer für seine Physiognomie überdurchschnittlichen Schnelligkeit einzudrehen und den Ball über den winkelverkürzenden Marci ins Tor zum 0:1 zu schlenzen. Völlig unbeeindruckt und nicht überhastet, sondern wohltemperiert drehten die Tapire ein wenig am Offensivschräubchen und erspielten sich einige erfolglose Chancen mittlerer Qualität. In der 25. Minute, nach einem schnell ausgeführten Freistoß im Mittelfeld, fruchteten endlich ihre Bemühungen: Der Ball gelangte zu Tim, der im Zentrum Pablo anspielte, welcher ihn fußgerecht in dessen Tempolauf zurücktropfen ließ. Tim nahm Maß und verpflanzte das Leder energisch links oben ins Netz zum verdienten 1:1. Die Augenhöhe war wieder hergestellt, jedoch nur für vier Minuten, dann setze sich die Lokomotive wieder in Führung. Dieser durch Pass über die Abwehr iniziierte Schnellangriff mit trockem Abschluss ins rechte Eck erzielte Treffer wurde aber vor allem dadurch bedingt, dass der Triebwagen der Lokomotive dabei das Abseits-Haltesignal um gut 4 Meter 57 überfahren hatte, was der Fahrdienstleiter Jürgen jedoch über- oder falsch sah und somit dieses regelwidrige Manöver zum 1:2 für gültig erklärte. Wutschnaubend versuchten die Tapire postwendend, diese Irregularität im Spielverkehr zu korrigieren, was aber trotz intensiver Bemühungen bis zur Pause nicht klappte.
So wendete man sich Joschas Geburtstagskiste Grand-Cru zu, wohlwissend, dass noch dreckige 40. Minuten Zeit wären, aufs Siegergleis zu wechseln oder zumindest den pokalimmanenten Zufallsgenerator Elfmeterschießen anzuwerfen.
Auch mit zwei und nochmal zwei Ein- und Auswechselungen, Auflösung der Doppel-Sechs in der 70. Minute und einer Inverteidiger-Vorverschiebung in der 75. Minute nebst Torwart ins Auge des Geschehens-Werfen in der 80. Minute geschah in Hälfte zwei leider nichts Zählbares mehr. Und das obwohl es intensiv und umkämpft mächtig hin und her ging, die Tapire auf den Ausgleich drängte, aber nur wenige Torchancen der besseren Art zu kreieren vermochte. Die beste Gelegenheit hatte die Lok, die aus gut 30 Metern von oben auf die Latte traf, die Tapire hingegen trafen durch Schmiddi nur das Tornetz von oben.
Somit fährt die Lok nun weiter auf der Pokalspur, während die Tapire ihren dampfenden Zug im Sackbahnhof des Ausscheidens einmotten mussten. Ab jetzt zählt nur noch die Liga, hihi...
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