Raue Sitten im Bochumer Westen: Drei Schützen sind nicht genug! Moritz nahm Rache mit dem 1:2, Tobi suchte Vergeltung beim 2:3 und Maxi legte noch einen zum 3:5 um...
Was für eine Frechheit: Nur 16 angemeldete Tapire! Dazu war auch wieder der Trainer an Bord, um die Mannschaft mal wieder ordentlich zu vercoachen. Was er bravourös umsetzte, indem er einfach auf doof eine offensive Taktik wählte.
Eine Entscheidung, die sich recht schnell als eher kontraproduktiv erwies, denn der Gute Wille war gleichermaßen und gut und willig. Sie spielten in den ersten 30 Minuten den deutlich feineren Ball, waren zweikampfstärker, offenbarten aber zum Tapirglück in vier hochdelikaten Torvollendungsgelegenheiten ein extrem hohes Jämmerlichkeitspotential. Nach 27:34 Minuten sah der Trainer ein, dass sein Taktikversuch mit Philipp als Wandstürmer in keinster Weise funktionierte und er beorderte ihn auf die 6er-Position zurück, wodurch Tim nach vorne rückte. Und siehe da, auf einmal klappte es besser, die Tapire robbten sich langsam aber sicher immer weiter gen Willentor vor und zeigten in zwei Situationen, dass auch sie beste Chancen vergeben können. Es sah schon nach einer Halbzeitnullnummer aus, als in der 38. Minute ein Tapirinnenverteidiger an der Grundlinie in Bedrängnis den Ball gut nach außen, aber etwas zu kurz klärte, wodurch ein Willi quer durch den Tapir dribbelte, wo ihn der Klärungsversuchstapir, auch aus 30 Metern Enfernung gut hörbar, am Fuß touchierte, was den Schiedsrichter berechtigterweise dazu animierte, den Elfmeterpfiff gellen zu lassen. Der Schütze entschied sich für die rechte Ecke, Marci auch, leider beide jeweils von sich aus gesehen, so dass der Ball unspektakulär flach rechts ins Netz zum nicht ganz ungerechterfertigten, gleichwohl zu diesem Zeitpunkt äußerst unglücklichen 0:1 eintrudelte.
Dann war Halbzeit, gesäumt von Marcis perfekt gekühltem Grand-Cru. In der Tapirhorde entbrannte eine rege Diskussion, wie man mehr Spielherrschaft erobern könne, ein klarer Plan kam dabei trotz Heißlaufen des Trainerhirns jedoch nicht zustande. Im ersten Wechselintervall kam Joscha für Philipp und Moritz für Vinzent.
Und die zweite Hälfte ging los wie geschnitten Kot. Nach 94 Sekunden schlug der Ball nach einem einfachen Fehler im Tapiraufbauspiel und gutem Umschaltspiel des Willens im langen Eck zum 0:2 ein. Wodurch den Tapiren für kurze Zeit ein wenig die Kontrolle flöten ging, denn die folgenden fünf Minuten sahen nach gezieltem Betteln ums dritte Gegentor aus, die kollektive Fehlerquote der Pornösen lag in dieser Phase bei knapp 178 %. Doch mit Glück und dank einer Rettung auf der Linie von Joscha zogen sich die Tapire wie Fönix aus dem Aschenbecher selbst am Rüssel schadlos aus dieser Schlamasselphase heraus, erreichten zunächst die Stufe des Freischimmens, um dann in den Bereich des Drückens zu kommen. Zunächst setzte Moritz einen Kopfball nach Zuckerflanke von Namensvetter Mo neben das Tor. Einige Minuten später, nach dem Geflügelzangenwechsel Maxi für Aaron und Marcello für Mo und gleichzeitigem Außenverteidigeraustausch Sven für Dominik ergoßen sich die Tapribemühungen gar im Anschlußtreffer. Eingeleitet über Oli, Maxi und Tobi M gelangte das Spielgerät zu Moritz, der in Gerd-Müller-Manier den Allerwertesten schiebend ausstelle um dann in seiner unnachahmlichen Weise eine wenig schnelle aber wuchtige Drehung vollziehend den Ball mit seinem klassischen Pikespannschuss halbhoch im kurzen Eck zum 1:2 lederte. Bevor jedoch eine Anschlußtrunkenheit die Tapirkörper durchflutete, fiel quasi im Gegenzug nach dem Anstoß des Guten Willens das 1:3, die linke Seite der Taprie war kurzzeitig etwas offen, was gnadenlos ausgenutzt wurde. Diesmal war von Verunsicherung keine Spur, die Tapire hat nun ordentlich Zug zum Tor, was nur zwei Minuten später in einem selbigen mündete. Marcello wurde halbrechts an der Strafraumkante rüde gefällt, wodurch es einen berechtigten Freistoß aus ca. 18 Meter gab. Tobi M, sonst eher für die feine, präzise Ballbehandlung bekannt, bediente sich bei der Ausführung eines von ihm eher selten angewandten Stil- bzw. Spielmittels: Des direkten Spannwummses, den er knapp in der Nähe des Winkels in der Torwartecke an die Unterkante der Latte zum 2:3 nagelte, von wo aus er geschmeidig in die Maschen glitt. Die Tapire waren dran und schnupperten freudig aufgeregt mit ihrem Rüssel am Ausgleich. Den Tim, alleine vor dem Torwart auf dem Fuß hatte, er wählte jedoch unfreiwillig den Fangzaun. Mitten in dieser tapirlichen Drangphase kamen die weiterhin nicht ungefährlichen Willigen zu einem Konter, der letzte Pass geriet jedoch zu tief so dass ihn Marci elegant fing. Doch, oh Schockschwerenot, das bereits gesicherte Spielgerät entglitt ihm jedoch wie ein Kampfkarpfen, vor die Füße des bereits abgemeldeten Stürmers, der ihn ins leere Tor zum 2:4 bugsierte. Marci bestellte noch auf dem Platz online neue Handschuhe. Dieser Treffer in der 72. Minute fühlte sich ein wenig nach finalem Tritt an, viel ging dann zunächst tapirlicherseits nicht mehr zusammen. Es kam gar noch schlimmer, als der Gute Wille in der 78. Minute nach einer Ecke gar das 2:5 erzielte. Doch zum Ende hatte Fortuna, diese bitch, noch ein wenig einsehen und sorgte dafür, dass Maxi nach perfekt öffendem Pass von Oli noch die Pike an den Ball brachte und ihn ins kurze Eck zum 3:5 lümmelte. Anschließend wurde gar nicht mehr angepfiffen.
In diesem Bericht ist Björn nicht erwähnt, dies sei hiermit geschehen, denn verdient hat er es sich allemal: Er hatte einen gleichermaßen schnellen, trickreichen wie auch zweikampfstarken Gegenspieler, den er nicht nur großartig neutralisiserte, sondern er setzte darüber hinaus auch viele Impulse nach vorne. Summa summarum war dies nicht die beste Saisonleistung der Tapire, ein mittel-ordentliches Spiel gegen einen diesmal ordentlicheren Gegner, könnte man sagen...
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Kommentare
Danke Trainer, für
1. den genialen Bericht
2. für das schnelle gimp-Einspringen
Mein Rechner wird wohl noch einige Tage ruhen und ggf. nicht mehr aufwachen :(
ABER die auf dem Platz online bestellten Torwarthandschuhe sind heute eingetroffen. Habe also für heute keine Ausrede mehr.
wieder einmal
ein genialer Bericht
Jetzt...
...sind mir doch tatsächlich ein paar Tropfen entwichen...Das ist mir jetzt peinlich.
Vielen Dank für das Lob, was ich gerne an die gesamte Mannschaft verschenke, die sich jeden verdammten Montag aufrafft, um auf mehr oder weniger gut bespielbaren Plätzen alles zu geben.