Drei müssen den Karren aus dem Dreck ziehen: Oli (0:1/0:3), Stephan (0:4) und Tobi M (0:2)
Unter äußeren Bedingungen, bei denen kein Tapir freiwillig einen Huf vor die Tür setzt, trafen sich an der Burkuhle elf Allwetterunpaarhufer plus Trainer. Lange sah es danach aus, als würde gar kein Spiel stattfinden, denn gerade einmal sechs Talente lungerten vor Ort in ihren Autos herum. Während die Tapire in und um Marcis Bus Unterschlupf suchten, rollten noch zwei Talente in Mittelklasselimousinen herbei, woduch sich die Mannschaft zu acht spielbereit erklärte.
So begann der auf 2 x 35 Minuten runterreduzierte Kick bei dauerhaftem Mittelstrahl vom Himmel auf einem Platz, bei dem einem schon bei Betrachtung die Schuhe aufquollen. Die dreiköpfige Überzahl der Tapire bedingte, dass das gesamte Spiel ausschließlich in der Talentehälfte stattfand und so einseitig war, dass Marci im wahrsten Sinne des Wortes einfach nur im Regen stand. Und, um es vorweg zu nehmen, er war auch der einzige Tapir, der keine 80 – 100%ige Torchance versemmelte. Dieses Spiel hätte aufgrund der Anzahl von 4 1000%igen, 11 100%igen und 38 82%ige Tapirgelegenheiten ein Ergebnis im zweistelligen Bereich verdient, aber der gemeine kollektive Torkrepierer ließ es dezent und viel zu niedrig ausfallen. Somit seinen, um den Bericht halbwegs kurz zu halten, nur die Situationen geschildert, die zu Toren führten.
Das erste in der 10. Minute sah im Ansatz schulbuchartig aus, ein dynamischer Doppelpass von Oli auf Ole wieder zu Oli, der aus 14 Metern fest auf den gegenerischen Keeper ablederte, welcher den Ball nach vorne prallen ließ, der von Oli im Nachgang flach ins lange Eck zum 0:1 geschoben wurde. Dann dauerte es fast bis zum Ende der ersten Hälfte, die Talente waren bis dato noch kein einziges Mal vor das Tapirtor gekommen, bis Tobi M für ein wenig Sicherheit sorgte. Maxi schickte ihn mit einer Drehung um den Gegner gar fein Gasse und Tobi lupfte aus gut 12 Metern halbrechts vor dem Tor den Ball über den nahenden Torhüter ins lange Eck zum 0:2.
Der von Fredy gestifte Kasten Grand-Cru war und blieb jungfräulich, selbst der Trainer, der sich immer gern als Kistenvorkoster geriert, hatte bei seinen Anweisungen und über die durchgeweichte Kleidung genug Himmelwasser aufgenommen, um das triefende Gebinde zu verschmähen.
Hälfte zwei brachte das gleiche Bild, elf Tapire rannten gegen immer noch acht Talente an und versuchten im Minutentakt, das Spielgerät über die Linie zu bugsieren. Was ihnen mit einem gomezartigen Parabelschüssen aus drei Metern, Mitspieler auf der Torlinie anschießen und Doppelaluminium zunächst nicht gelang, klappte dann in der 47. Minute. Ole hatte vom linken Strafraumeck einen Kunstschuss gen Winkel des langen Eckes gewagt, den der Talentewart per Flugeinlage parierte und nach rechts abwehrte. Dort kam Oli eingelaufen, nahm den Ball mit und täuschte einen Schuss ins kurze Eck gegen den wiederauferstandenen Torwart an, der sich dorthin warf. Der schlitzohrige Oli hingegen legte sich das Leder auf den linken Fuß und schob nüchtern zum 0:3 ein. Etwa zehn Minuten später erhöhte Stephan mit einem klassischen Seifensolo über 40 Meter aus der Tiefe des Raumes den Spielstand. Assistgeber Björn dachte sicherlich nicht, als er knapp jenseits der Mittellinie aufgrund linksseitiger Anspieldichtheit einen Rückquerpass zu Stephan präzise anbrachte, dass ihm damit dieser Titel zuteil werden würde. Stephan hatte zunächst aufgrund einer unvermittelten Pfützenbremse den Vorteil, dass der erste Gegner dadurch den Ball falsch berechnete und ins Nirvana lief, den zweiten natzte er mit einer Passandeutung nach links, die er nicht vollzog, sondern mit Spielgerät geradeaus in den Sechzehner lief und die freie Schußbahn zu einem halbhohen platzierten Schuss ins linke Eck zum 0:4 vollendete. Und die Tapire rannten weiter und torkrepiererten in regelmäßigen Abständen und schafften es dann sogar noch, dem völlig beschäfigungslosen Marci die aufgequollene weiße Weste zu beflecken. Eine aus kommunikativen Missverständnissen geborene Ecke, die erste und einzige der Talente, flog gefährlich zentral, wohin Marci unterwegs war, doch ein übereifriger anonymisierter Abwehrtapir traf beim Klärungsversuch vor ihm genau in den Winkel des eigenen Tores zum 1:4 für die Talente. Dabei blieb es dann trotz vieler weiterer ...
Festzuhalten bleibt: Hurra, zum ersten Mal in der ersten Liga einen nominel übermächtigen Gegner geschlagen. Aber numerisch gesehen war das relativ einfach, auch wenn das Wetter und der kleine Platz für die Talente hilfreicher waren als für uns. Es fühlte sich an wie ein Hallenkick gegen eine Rentnermannschaft. Torklapperschlangen werden trotzdem weiterhin gesucht...
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