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Für Außenstehende wie Involvierte stellt der Tapirkader eine Wundertüte dar, deren Inhalt sich jedes Mal neu definiert: Während das vorherige Spiel gegen die Talente erstmalig unter Punktverlust ein paar Stunden vor Anpfiff wegen Tapirminorität abgesagt werden musste, platzte der Kader gegen die Chiller antizyklisch mal wieder aus allen Nähten. Fünfzehn lauflüsterne Tapire plus nachrückgeil zum Edelfan degradierter Nils ließen bestes für das Match gegen den tabellarisch sich unter uns befindenden Gegner verheißen.
Was nach handgestoppt exakt 24,7 Sekunden ad absurdum geführt wurde, denn zu diesem gar frühen Zeitpunkt fiel bereits das 0:1 für die Chiller. Während die Tapire noch die Flauschigkeit des Kunstrasens bewunderten, hatte der Gegner sich bereits unchillig über links durchgesetzt, wurde geblockt, bekam den zweiten Ball allerdings delikat zum Schuss serviert und manifestierte diesen kalt wie Hundeschnauze im langen Eck. Trotz dieses Kolbenfressers beim Kaltstart reagierten die Tapire kaum verschreckt und nahmen fortan artig intensiv am Spielgeschehen teil. Welches sich relativ ausgeglichen zwischen den beiden Strafräumen abspielte, gefährliche Chancen waren eher seltene Perlen inmitten rauer Mittelfeldsee. Stephan köpfte nach einer Ecke um Tapirzungenbreite neben das Tor und Robin lief nach einem perfekten Heber von Oli allein auf den Torwart zu, doch eine auf Schabernack gebürstete Synapse seines rechten Fußes führte zu einer unintendierten Bewegung, deren Resultat ein neben das Tor gesetzter Ball war. Oli schlenzte einen Schuss noch tapirschenkelbreit neben den rechten Pfosten, das war es aber schon alles an (er-)zählbaren Chancen tapirlicherseits, die der Chiller waren weder von minderer Quali- noch Quantität, aber ebenso erfolglos. Somit ging es mit 0:1 in die Halbzeit.
Unbecrut analysierte man, dass das Tapirrudel vor allem bei den weiten Abschlägen und Abstößen des Gegners generell viel zu hoch standen und so sich das Defensivleben unnötig schwer gemacht habe. Da die 40 Minuten auf der Bank gut durchgeschmorten Schmiddi, Marcello, Daniel und Ulk nun Einlass aufs Feld begehrten, wurde wild gewechselt. Sepp, Philipp, Moritz und etwas später Björn mussten dafür weichen.
Mit dem Anpfiff wieselte der Trainer fluchs in Stephans japanischem Märtyrer zum Tamilen über die Gleise, ergatterte dritten Halbzeitcru und war bei Einparken Zeuge des 0:2. Ein zu kurz abgewehrter Ball wurde von einen schwungvoll heranbrausenden Chiller aus gut 20 Metern mit Schmackes, aber nicht irrsinnig platziert aufs Tor gewemst. Marci warf sich gewohnt katzesk in die Flugbahn des Balles, jedoch schlug das Luder entgegen seiner Fallrichtung halb neben, halb unter ihm in die Maschen ein. Er blickte irritiert und erklärte mir beim Crutragen, dass das Spielgerät in in der Flugphase auf einmal die Richtung geändert habe, ob beabsichtigt oder nicht sei dahingestellt, scheinbar ein robertocarlosesker Treffer. Doch es kam noch schlimmer: Ulk wurde für Björn eingewechselt, nein nicht dies, sondern die Tatsache, dass somit etwa eine halbe Stunde vor Schluss unsere letzte Auswechslung besiegelt war. Denn nur drei Minuten später bekam Oli in einem Zweikampf ein gegnerisches Knie in den Oberschenkel gerammt und lahmte ab diesem Moment vehement, er war kaum mehr zu schnellerer Geschwindigkeitsaufahme befähigt. Wodurch wir die restlichen 25 Minuten mit 10,58 Tapiren durchspielten, Oli gab alles ohne Rücksicht auf Verluste und spezialisierte sich durch sein Handycap eher aufs Bälleverteilen. Ob dieser Situation konnten die Tapire nicht alles nach vorne werfen, intensivierten daher eher homäopathisch ihre Offensivbemühungen, jedoch generierten sie dabei kein personifiziertes Torschützenfoto. Die Chiller hingegen schraubten sich mit einem platzierten Schuss ins lange Eck zum 0:3 in der 73. Minute das fest sitzende Siegerhütchen auf.
Alles in allem schlugen sich die Tapire ein wenig unter Wert, denn sie waren ebenbürtiger als es das nackte Ergebnis ermittelt, doch simple Fußballarithmetik weiß: Wer Tore macht, gewinnt. Und das war zweifelsfrei eindeutig...
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