FC Guter Wille – FC Porno Villa 1:0 (1:0)

Ich hoffe, dass 0-Personen-Torschützenfotos auf unserer Heimatseite keine Konjunktur haben. Derartige Bilder wirken ebenso trostlos wie sich die dazugehörigen Ergebnisse und Spielberichte lesen.

Dabei hatte das Trainerchen beim regelmäßigen Montagmorgenblick auf unser Kommunikationszentrum zu einem leckerem Bohnenkaffee noch ein sehr gutes Gefühl. Dreizehn eingeschriebene Tapirchen inklusive ihmselbst hinterließen entspannte Zuversicht aufs Spiel nach dem koffeinbedingten Morgenstuhl. Allerdings verzeichnete die Anmeldeliste, entgegen der bisher eher explosiven Entwicklung, im Laufe des Montags eine Reihe von gesundheitsbedingten Absprüngen, so dass vor Spielbeginn nur noch exakt eine Tapirelf plus einem eventuellen Nachrücker ins Internet geritzt waren.

Bei Anpfiff stand aber nur eine Tapirzehnt auf dem Platz, wie wir später erfuhren, war der Elfte von einem Reptil namens häuslicher Renovierung (Boa Constructor) gefangen worden, der Nachrücker rückte nicht mehr nach, so dass es das erste komplette Unterzahlspiel 10 gegen 11 zu absolvieren galt.

Sagte ich zehn? Es waren neun Tapire plus Trainer, die die Arbeit gegen elf zu verrichten hatten, auf dem etwas absurd proportionieren Ascheplatz Auf der Heide, der seinem Namen durch Halmbewuchs im Eckenbereich gerecht wird und das Traumfigur-Maß von 114,6 Meter Länge und 39,7 Meter Breite trägt. Nebenbei zu erwähnen gilt, dass weiterhin ein Großteil der pornoesken spielerischen Feinkostabteilung fehlte und so wählte der Trainer eine zunächst eher defensive ausgerichtete Aufstellung, behielt daher die Doppelsechs mit Joscha und Patrick bei und setzte Nils als Mittelfeldregisseur und Stürmer in Personalunion ein, der sich die Tore selbst vorzulegen hatte.

Was, sieht man vom Treffen des gegnerischen Tores über die Dauer des gesamten Spieles sehr gut klappte, die Tapire liefen viel (bis auf den Trainer) und gut (bisweilen auch er) und zeigten auch zu neunt plus ihm auf dem Spielfeld, warum sie tabellarisch ein paar Plätze höher stehen als der Gute Wille. Dies verdeutlicht auch der Spielbericht der Gutwilligen auf der Freizeitligaseite: „Die Tapire gestalten die erste Halbzeit trotz Unterzahl(10 Mann) [sic!] mehr als ausgeglichen. Ein genialer Moment von uns reicht aber zur Halbzeitführung.“ Der geniale Moment sah so aus, dass in der zwanzigsten Minute eine vorhersehbare Flanke aus dem linken Mittelfeld dem Trainer bei dessen Klärversuch im Raum über den Schlappen rutschte, dadurch zum willigen Stürmer gelangte, der den miteilenden Sepp mit einem Hakem umdribbelte, auf Marci zulief und ihn ins rechte Eck einschob. Die Tapire hingegen kamen ansonsten deutlich häufiger vor das Tor des Gegners, aber es fehlte an Glück, Momentum, Geniesteich, dem totalen Abwehr- oder Torwartpatzer, vor allem aber Schusspräzision, wir prüften in beiden Hälften deutlich häufiger den Fangzaun hinter als den Wart im Tor.

Die Halbzeit war ebenso unbecrut wie der Nachlauf des Geschehens, da des Trainers Bitte nach Mannschafts-Belabsalung ignoriert wurde, vielleicht hätte er zwischen der 53. und 62. kurz Bierholen gehen sollen, dies wäre nicht sonderlich aufgefallen.
Denn, Zitat Guter Wille: „In der zweiten Halbzeit fast nur ein Spiel auf ein Tor und zwar das auf das Tor des Guten Willen. Mit viel Glück retten wir den Sieg über die Zeit. Ein Unentschieden wäre wohl mehr oder weniger verdient gewesen. (...). Wir danken dem guten Schiedsrichter und dem sehr netten Gegner.“ Das bejahen die Tapire vorbehaltlos dem lieben Schiri gegenüber, dem Gegner gegenüber würden wir eher die Adjektive grundsätzlich fairen, verbal verbesserungswürdig angedeihen lassen.

Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, ob es bisher jemals in der Porno-Ligahistorie geschah, dass die Tapire im Ergebnis auf die Doppel-Null geschickt wurden, also zwei mal hintereinander torlos blieben. Egal, wichtig is Rüssel anschließend ordentlich abschlackern und weitermachen, immer weiter...