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Ewige Talente - FC Porno Villa 7:1 (1:1)

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Gespeichert von trainer am/um 4. Oktober 2012 - 0:09

 

Einige wenige Stückchen von Stephans Geburtstags-Mutterkuchen und Robins Tor zum 1:1 waren die schönsten leckeren Teilchen, die beim 7:1 gegen die Ewigen Talente übrig bzw. in Erinnerung blieben.

 

Auch das dritte Aufeinandertreffen gegen die Talente in dieser Saison war torschwanger und leider durften die Tapire bei diesem Spiel wie bei den bisherigen Begegnungen mehr als ein halbes Dutzend Mal den Anstoß ausführen. Acht Anstöße wurden dabei eingeübt, diese Bewegung sitzt.

Ansonsten lässt sich das Spiel in eine Hui- und eine Pfui-Halbzeit einteilen. Hui war die erste Hälfte, in der die Tapire tiefstehend mit fluchtartig schnellem Konterspiel und vielen gewonnen Zweikämpfen im Mittelfeld sich immer wieder gute Chancen erarbeiteten und vor allem die Defensive dafür sorgte, dass der Gegner eher selten gefährlich vor unserem Tor auftauchte. Das Pfui, die zweite Hälfte, kann allerdings durch die cruergatternde Absenz des Berichterstatters nicht vollständig wiedergegeben werden.

Durch den Ausfall der kompletten Jugendabteilung des FC Porno Villa stand bis auf wenige Ausnahmen mehrheitlich die Geriatrie-Abteilung unseres Kaders auf dem Platz. Die Talente hingegen waren bis zum Anpfiff deutlich zu wenig, begannen aber entgegen unserer Hoffnungen bereits zu zehnt und waren nach vier Minuten komplett. Sie spielten zwar nicht in Bestbesetzung, aber mit Herrn Wurst und einigen anderen sicherlich höherklassig spielenden Jungs im Kader waren sie nicht gerade schecht bestückt.

Denen die Tapire in der ersten Halbzeit mehr als Paroli boten. Ganz unbefangen von meiner Vereinstreue stelle ich als neutraler Spielberichterstatter fest, dass wir im ersten Durchgang mehr und vor allem die besseren Chancen hatten und gegen einen technisch versierten und offensiv gefährlichen Talenteschuppen taktisch äußerst diszipliniert agierten. Zwei, drei erfolgversprechende Konter verfehlten das Ziel denkbar knapp, die eine verdiente Führung durchaus hätten bedeuten können. Doch in Minute 20.4 kam es zunächst zu einem nicht ganz unverdienten Rückstand, die Talente waren kurz davor schon ein paar Mal über die Außen gefährlich in unseren Strafraum eingedrungen und taten dies erfolgreich über einen fußgerechten Pass in die Mitte mit unhaltbarer Vollstreckung zum 1:0. Unbeeindruckt davon behielten die Tapire ihre Rennroute bei und wurden durch eine äußerst ansehnliche Einzelaktion von Robin belohnt. Über links außen erhielt er den Ball zentral vor dem Strafraum, natzte seinen Gegenspieler, verarschte den herannahenden Zweiten ebenso und drosch das Kunstleder dann mit links knapp unter die Latte zum 1:1. Der dezent verdiente Führungstreffer blieb uns leider verwehrt.

Der Trainer klaschte zum Halbzeitpfiff dampfende, willige und zufriedene Tapire ab, doch gleichzeitig bemerkte er auch ihren äußerst verunsicherten, geradezu manisch-panischen Blick. Denn es war kein Grand-Cru vorhanden, an deren Verperlung diese laufintensiven Viecher in der Regel die Motivation für die zweite Halbzeit hernehmen.

Und so nahm das Schicksal dadurch seinen unappetitlichen Lauf. Denn mit dem Anpfiff der zweiten Halbzeit machte sich der Trainer mit Robins Geld und Stephans blauem Japaner auf den Weg, eine Mischkiste Grand-Cru/Grand-Radleur zu besorgen. Ein schwieriges Unterfangen in dem von Schönheit und Buden gemiedenen Stadtteil Kornharpen. Erst in Innenstadtnähe fand er nach Befragung Ortskundiger eine Trinkhalle, die den Mannschaftsbedarf zu decken vermochte, was bedingte, dass seine Odyssee de Plöpp erst nach rund 30,8 Minuten endete und er somit nur noch die letzten 9,2 Minuten des Spieles miterlebte. Zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 3:1 für die Talente und er sah zunächst einen Konter der Tapire, der knapp vorbeiging, wie ihm später berichtet wurde, jedoch einer von nur zweien in der gesamten zweiten Hälfte. Das, was sich dann auf seine Netzhaut projizierte, erinnerte an eine malaysische Schabrackentapir-Schlachterplatte. Die Talentierten besaßen mittlerweile die unerträgliche Leichtigkeit des sicheren Sieges und ihnen gelang, mit ergebnisbedingter abnehmender Vehemenz der Tapir-Aktionen ab dem 4:1 nahezu alles. Somit wurde ich leider noch Zeuge von vier Stichen in den bereits ausgeweideten Tapirkorpus, und das binnen der letzten acht Minuten. Jedoch, wie immer, bemerkenswert beim Tapirrudel war, dass es diese Momente spielerischer Frustration mit Humor und nicht mit Härte nahm, auch wenn einige Tapire deutlich mental selbstanuriniert vom Platz gingen.

Doch spätestens bei dem von Stephan kredenzten und von seiner Mutter gebackenen, einen Tag alten, dennoch äußerst saftigen Geburtstagskucken (siehe Torschützenfoto) und ideal dazu passenden Cru beruhigten sich die Gemüter und langsam sorgte die Einschätzung, einem in der Tat besser besetzten Gegner mehr als eine Halbzeit lang Paroli geboten zu haben, für etwas heiterere Laune.

Die alleinige Schuld an dieser Niederlage trägt natürlich der Trainer, der sich nicht vor die Mannschaft stellt, sondern sich schützend über sie wirft. Denn mein Wirken als Hauptklapperer, Motivator, Anweisungsgeber, Gemütsberuhiger, Lobhudeler fehlte an allen Ecken und Enden der zweiten Halbzeit. Somit trägt aber eigentlich die minderwertige Buden-Infrastruktur Kornharpens die Schuld an dieser Niederlage. Oder war der Gegner einfach nur zu gut?