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Altjahrsansprache

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Gespeichert von trainer am/um 31. Dezember 2011 - 16:17

Liebe Mitspielerinnen und -mitspieler, liebe Rekonvaleszenten, liebe Extraterrestrische, liebe Spielerfrauen, liebe Sonntags- und Donnerstagskickgemeinde, passive Mitglieder, Freunde, Fans, Netzwerkadmistratoren und Unterstützer in jedweder Form,

Nun kann ich es ja preisgeben: Als ich in der Sommerpause ob der Aufstiegsfrage Euer Votum im Netz erbat, liebäugelte ich bereits ein wenig schüchtern mit dem Aufstieg. Aber ich versuchte, mir nichts anmerken zu lassen... Vordergründig für diesen inneren Sinneswandel war vor allem die Beobachtung unserer Hinrunde, in der wir dem Gegner immer ebenbürtig, zumeist überlegen waren, auch ohne Blick durch die schwarz-weiße Tapirbrille. Hinzu kam der perfekte historische Moment, Porno wird zehn und wechselt die Schule, von der Sekundar- in die Primarstufe, die Mannschaft war alt genug, auch mal die Jungs aus der ersten Klasse im Pokal ordentlich zu verhauen, eine Szenerie wie gemalt für das Historienbuch mit der Tapirprägung. Ja, ich glaube insgeheim wollte ich schon damals aufsteigen...

Aber Trainer B. aus A. lies sich nichts anmerken, allerdings rief die absolute Mehrheitsentscheidung der Mannschaft pro 'Weiterspielen wie bisher' ein innerliches Grinsen in ihm hervor. Denn wenn sie das täten, die Tapirchen, ahnte er, würden sie ordentlich im Aufstiegsgerangel mitkloppen. Und die Herde spielte weiter wie bisher, nahm das Ganze immer noch nicht ernst und pflegte, mit Höhen und Tiefen, ein unaufgeregt appetitliches Ballspiel - das Ergebnis ist wohlbekannt. Erst beim letzten Spiel gegen das Team USA keimte ein wenig kollektive Aufstiegslust, doch selbst nach dem Sieg war der Jubel ob des nicht erwarteten Husarenrittes in die erste Liga eher verhalten. Aber ich glaube, jeder von uns ist an diesem Abend mit einem Lächeln ins Bett gestiegen und mit selbigem aufgewacht...

Doch schauen wir mal genauer hin, wieso sind die Pornos eigentlich aufgestiegen?

So ein Saisonabschluss ist immer ein gar lecker Fresschen für Statisten respektive Statistiker wie mich. Da hat man eine abgeschlossene Zahlenmenge vor sich, und kann sie jonglieren, korrelieren, verwursten und sich hintenrum eine unterhaltsame Statistikwurst herausdrücken. Also, hier mal Fakten, Fakten, Fakten:

52 Punkte, 89:44 Tore. (16 Siege, 4 Unentschieden, 6 Niederlagen). Die durchschnittliche Punkteausbeute pro Spiel zu errechnen, fällt selbst einem Schmalspur-Mathematiker wie mir leicht, bei 52 Punkten in 26 Spielen kommt eine runde 2 dabei heraus. Damit, hat glaube ich van Gaal mal gesagt, ist man immer international dabei. 61,54 % unserer Spiele endeten somit mit einem Sieg, 23,08% mit einer Niederlage, die Unentschiedenprozente darf jeder für sich selbst errechnen. Der höchste Sieg war das in dieser Höhe unverdiente, weil zu niedrig ausgefallene 9:1 gegen die Bakers, die höchste Niederlage das höllisch ungerechte 0:3 am zweiten Spieltag gegen das Team USA. Neben dem 0:0 gegen RS Fussek war dies eines von zwei Spielen, in denen wir kein Tor schossen. Sonst traf der FC Porno Villa immer, durchschnittlich 3,42 Mal pro Spiel.

Demgegenüber stehen 1,69 Gegentore pro Spiel zu Buche, ein in Aufstiegsgefilden eher höherer Wert, der vornehmlich durch die grundsätzlich lüstern offensive Ausrichtung des Tapirrudels verursacht wurde. Ein 6:4 ist nunmal ein schöneres Ergebnis und vor allem unterhaltsameres Ereignis als ein 2:0. Denn unsere Defensive inklusive Torwart leistete großartiges, spielte insgesamt sechs Mal zu Null (23,07 % der Spiele), bekam in sieben weiteren Spielen nur einen Gegentreffer (26,92 %) und machte aberhunderte gegnerische Angriffe durch antizipierendes Verteidigen im Ansatz kapott. Wir haben außer dem bereits erwähnten 0:3 nur noch einmal mit mehr als einem Treffer Unterschied beim 3:5 gegen Sundern verloren. Die restlichen vier Niederlagen waren, wie der Sportreporter so sagt, verdammt knappe Kisten.
Obwohl unsere gesamte Mannschaft nicht gerade von kollektivem Riesenwachstum geprägt ist, waren wir verdammt sicher bei gegnerischen Standards, haben weitestgehend taktischen Freestyle unterlassen und hatten in der Regel bis zum finalen Pfiff den längeren Atem, angeeignet durch 135minütige Sonntagskicks, das immanente Tapir-Renn-Syndrom und unsere Spielweise, den Ball und damit den Gegner laufen zu lassen. Hinzu kam die Tatsache, dass wir in jedem Saisonspiel eine komplette Mannschaft auf dem Platz hatten. Deshalb war für keinen Gegner das Spiel gegen die Tapire ein leichtes und da in der Liga nicht das letzte Tor sondern der bessere Spielstand nach 80 Minuten entscheidet wer gewinnt, war der Tapirrüssel zu diesem Zeitpunkt in der Mehrzahl der Fälle vorn.

So kam es zum Aufstieg.

Doch Einhalt, da war ja noch was, das Mittelfeld und die Offensive. Diejenigen, die für die nötigen Tore gesorgt haben respektive an der Entstehung selbiger maßgeblich beteiligt waren. Diejenigen, die unzählbar viele Bälle eroberten und sie gar häufig schnell nach vorne brachten, mitunter in virtuosen Ballstafetten. Und diejenigen, die eimerweise trafen. Knapp 3,5 Tore pro Spiel sprechen eine deutliche Sprache für unsere Offensive, zumal viele Mannschaften äußerst defensiv gegen die Tapire agierten.

Rechnet man alle Pflichtspieltore des FC Porno Villa der Saison 2011 zusammen, so möchte man Zahlenmystiker werden: In seinem 10 Jährigen Jubiläum erzielen die mit dem Tapir auf der Brust exakt 100 Tore – 89 in der Liga und 11 im Pokal!!! Wenn das mal keine tiefere Bedeutung hat...

Na ja, nicht ganz, zwei davon waren Eigentore, die anderen 98 verteilten sich auf folgende Erzeuger:

Robin          21
Nils         19
Schmiddi    14
Micha        10
Martinho     6
Gumppi     6
Joscha         4
Tobi         4
Phil         3
Seb         3
Kamy         3
Marius         2
Trainer         2
Stephan     1

Und eines muss man abschließend zur Saison 2011 auch noch hinzufügen: Trotz ordentlich kämpferischem Spiel war uns die Glücksgöttin der Verletzungsfreiheit äußerst gnädig gestimmt. Kein Knochen oder Knöchel brach, keine Bänder wurden durchtrennt, die schlimmsten Verletzungen in der Liga, an die ich mich erinnere, waren neben der klassischen Kunstrasenverbrennung Michas Knieprellung und Gumppis weiche Leiste. Klopf an Furnier ...

So möchte ich Euch nach diesem ausschweifenden Rückblick für 2012 nur folgendes wünschen: unerwarteten Reichtum, Erfüllung aller sexuellen und Karriere-Träume und einen präzisen Pass nach vorne. Und bitte immer gut untenrum waschen...

Kommentare

Besten Dank, Trainer, für die Zusammenfassung. 

Und natürlich das passende Bild zum Text.

 

Jetzt die Lachtränen trocknen und sich mental auf den heutigen Kick einstellen.

 

Bis später

Ernst Gumpperty

superbe Rede !! So bringt man sich für Schloss Bellevue in Position. Da wird ja wohl demnächst ein neuer Amtsinhaber einziehen... Aber Trainer, da wird Angie eine ordentliche Ablösesumme in die Tapirkasse überweisen müssen !!

...eigentlich sollte der Beitrag ein Video werden, welches es aber aufgrund von schlechter Tonqualität nicht ins Netz schaffte. Schloss Bellevue kann mich mal, ist zugig dort und außerdem würdet ihr sicherlich Eure Privatkredite an mich der Presse verraten und dann stünde ich da...

Aber nun zu etwas ernsteren Themen: Eigentlich sollte sich auf obigem Bild nicht mein Diaschrank, sondern unsere Pornoflagge als Hintergrund präsentieren. Diese konnte ich jedoch nicht in meiner Tasche und drumherum finden.

Da ich mir ob der (Sieges-)Trunkenheit nach unserem letzten Spiel nicht mehr sicher bin, ob ich oder jemand von Euch sie eingepackt hat oder ich sie womöglich dort hängen ließ, wende ich mich an die Öffentlichkeit:

Wer kann sachdienliche Hinweis zum Verbleib der Pornoflagge geben?

Ansonsten müsste ich in den Tiefen meines Messikellers wühlen, respektive unsere Platzwärtin kontaktieren.

Als Belohnung ist ein FC Porno 10Jahres-Kalender ausgeschrieben.

FC Porno Villa - mehr als wie 'ne Mannschaft