Eine Wetten-Dass-reife Siegerpyramide, die das Gebälk in der Kabine unserer Heimstattbehausung kurz knacken ließ. Die Aufstiegs-Equipe, die letztlich dafür verantwortlich war, dass der Tapir nun seinen Rüssel nach oben gen Erste Liga streckt und die dort vorherrschende Luft mal schnuppert. Orange bepunktet seien hier die Torschützen hervorgehoben: Das 1:1 hat Nils mit dem Kopf und nicht mit Fiege erzielt, das 2:2 wird durch einen linksseitigen einsamen Punkt dargestellt, da es ein unhaltbares Eigentor war und der Torschütze zum Zeitpunkt des Fotos schon enteilt war. Für das 3:2 zeichnete sich Robins linker Fuß verantwortlich. Das 4:2 erledigte Schmiddis rechter Fuß.
Dem Trainer gelang es, seine Trainerfrau trotz klirrender Kälte dafür zu gewinnen, als Spielglücksfee zu agieren. Doch da sie in dieser Funktion länger nicht mehr aktiv war, stotterte ihr Glücksspendemotor zu Beginn noch etwas. Und es entwickelte sich ein kampfbetontes, zunächst recht ausgeglichenes Spiel. Die USAler waren motiviert bis unter die Hirnanhangdrüse und gaben bei jedem Zweikampf lecker Körper. Doch der Tapir, der mittlerweile beinahe schon erwachsener Bulle in Sachen Zweikampf ist, hielt dagegen, pöhlte jedoch zu Beginn den Ball zu häufig einfach nur raus, so dass konstruktives Spiel ein wenig auf sich warten ließ. Chancen waren eher selten und endeten im Fangzaun oder in einem der Paralleltore. Etwa Mitte der ersten Hälfte, in einer Drangphase USAs, fiel das 0:1 durch einen direkten Freistoß aus gefühlten 28 Metern. Marci hatte nicht wirklich eine Mauer gestellt ob der Distanz, und plötzlich begegnete ihn ein Ball, der mächtig Wumms und ebenso viel Flatter hatte und perfekt neben dem Pfosten einschlug. Man sah Marci beim Aufstehen nach seiner glücklosen Flugeinlage eine gewisse Verblüffung an.
Rüssel abgewischt, weitergemacht. Hier zeigte sich, dass der Teenager-Tapir mittlerweile ein wenig adoleszente taktische Reife besitzt: Während er früher direkt mit wehenden Ohren auf den Ausgleich gestürmt hätte, behielt er diesmal die Ruhe und spielte defensiv weiterhin wohlgeordnet. Er bekam das Spiel immer besser unter Kontrolle, jedoch ohne Resultatsverbesserung, lediglich ein paar mittelkarätige Angriffe, die die erwünschten Zielkoordinaten nicht trafen, sprangen heraus.
So ging es mit einem 0:1 Rückstand in die Pause, wo den Spielern ein malerisches Gedeck von drei Kisten Cru begegnete (Dominik, Schmiddi, äh?), die qua Natur auf zahnfleischschmerz-verursachendes Niveau temperiert waren. Es wird wohl nie zu beweisen sein, ob es die Auswechslungen waren, Schmiddi für Martinho, Nils für Dominik, oder der durch den dampfenden Odem der Tapirherde gestartete Glücksfeemotor der Trainerfrau, der bewirkte, dass Porno aus der Kabine, respektive Trainerbank kam wie ein Zäpfchen.
Kaum waren sieben Minuten der zweiten Hälfte gespielt, schon fiel der Ausgleich nach einem Traumkombinatiönchen in Ein-Berührungsfußball: Micha auf Robin, Doppel-Doppelpass auf Gumppi, der von der Grundlinie mit links butterweich auf den Kopf von Nils flankt, und unser noch minderjähriger Stürmer den Ball souverän einnickt.
Damit war der Tapir wieder über die Aufstiegslinie gesprungen, aber rund zehn Minuten später, wurde ihm selbige wieder unter den Hufen weggezogen und es hing wieder das Damenkloschwert des Wiederholungsspieles über ihnen, das sich keiner wünschte. Das Team USA hatte sich über außen durchgesetzt und perfekt in die Mitte geflankt, von wo aus ein Stürmer den Ball über die Linie zum 1:2 drückte.
Ein paar Minuten später kam Kamy für Micha und war recht bald maßgeblich am 2:2 beteiligt. Von rechts außen flankte er weit und präzise auf Robin, allerdings erledigte ein USA-Verteidiger seinen Job, der in den Ball reingrätschte und ihn perfekt unten links einnetzte.
Und hupps, wieder über die Aufstiegslinie zurück. Und noch einen Schritt weiter, als Robin nach öffenendem Pass des unbekannten Flankengebers auf die Abwehr zulief, den tödlichen Pass suchte, ihn nicht fand, zwei Abwehrspieler nazte und mit links trocken und unhaltbar ins linke untere Eck zum 3:2 traf.
Den endgültigen Sprung in die erste Liga besiegelte Schmiddi mit dem 4:2, der granatenweit im Abseits stehend wartete, bis Robin sich über links durchgesetzt hatte und dadurch die gegnerische Abwehr so weit aufrückte, dass er nicht mehr in der verbotenen Zone stand. Ein simpler Querpass in die Tiefe eröffnete seinen äußerst charakteristischen Lauf allein auf den Torwart, den er elegant umschlenzte und anschließend zu einen Jubellauf startete, der vom Trainer als Augsburger Puppenkiste on Speed eingestuft wurde.
Damit war, rund acht Minuten vor Schluss, der Aufstieg besiegelte Sache, es passierte bis zum Schlusspfiff nichts Spektakuläres mehr und nun schwimmt der Tapir in neuem Gewässer. Und er will ja nur plantschen, äh spielen, mal schauen, wie er das in Liga 1 tut....
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Kommentare
Gluckwunsch zum Aufstieg!
und schöne Grüße aus Zürich, Phil