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Sundern vs FCP 2:1 (2:0)

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Gespeichert von marc am/um 27. September 2011 - 19:23

Micha hat das Ergebnis mal mit den Fiegepullen nachgestellt, obwohl  wir vieeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeel mehr als eins verdient hätten. Stephan, wolltest du dich nicht freiwillig für den Spielberichtsbeitrag b(e)reit stellen?...

Kommentare

SG Sundern - Porno Villa 2:1 

Da der sonst so wortgewaltige Trainer im Bayou-State weilt und auf Krokodilen herumkaut wurde mir vom Interimscoach Tobi die Aufgabe übertragen den Spielbericht in - natürlich nur annäherungsweise - gewohnt illustrer Form abzufassen. Suchte man im Phrasenschrank der Fussballbegrifflichkeiten nach der passenden Unterbringungsmöglichkeit wäre für das Spiel die Schublade mit der Aufschrift „unverdiente Niederlage“ prädestiniert. Wagt man einmal den Perspektivwechsel und betrachtet das Geschehen aus des Gegners Pupille muss man allerdings auch eingestehen, dass die Spielgemeinschaft aus Sundern sich die Punkte letztendlich durch Beharrlichkeit, Kampf und Dusel verdient hat. 

Aber von Anfang an: Im Zuge der Mannschaftsaufstellung wurde schnell klar, dass der Club aus der Villa der Lüste nur ein Rumpf- bzw. besser ein Gliederteam aufstellen kann. Aufgrund fehlender Stammkräfte im Mittelfeld musste nämlich der Mannschaftskern kurzfristig umgebaut werden. Das Spiel begann mit einem Paukenschlag. Sundern presste sofort auf die Porno-Hintermannschaft, der auch prompt Fehler unterliefen. Ein eigentlich sicher zu treffender Ball wurde von mir gröbstens verfehlt, was außer einem Luftwirbel auch einige Überraschung bei den hinter mir stehenden Spielern hervorrief. Der Sunderner Stürmer löste sich zuerst aus der Gedankenstasis und netzte recht mühelos ein (3-5. Minute). 

Der frühe Gegentreffer wirkte auf das pornöse Nervensystem wie ein in LSD getauchter Zuckerwürfel auf ein naschhaftes Eichhörnchen. Eicheln flogen in Richtung imaginärer Mitspieler, in der Vorwärtsbewegung ging Konzept und meistens dann auch die Nuss verloren. So dauerte es nicht lange bis die immer noch höchst verwirrte Hintermannschaft des geradezu perplex aufspielenden FC den zweiten Gegentreffer hinnehmen musste. In meiner Erinnerung reichte den Sunderanern eine schnelle und präzise aufgezogene Doppelpasskombination, um den gesamten Flügel auszuhebeln und eine Überzahlsituation zu schaffen, die von der Abwehr nicht mehr zu kontrollieren war.

In der folgenden Phase kam unser FC dann besser ins Spiel. Der Tapirbulle wälzte immens gegen die Niederlage an. Trotz des nun erhöhten Engagements war das Spiel noch immer fahrig und unpräzise. Ein weiterer Ballverlust in der Vorwärtsbewegung hätte beinahe das dritte Gegentor herbeigeführt aber der Hexer von Altenhöfen warf sich horizontal in den Schuss und entschärfte die Möglichkeit. Nun, da der große und mächtige FC den Kampf gegen die recht körperbetont spielende SG angenommen hatte, verlagerte sich das Spiel zusehends in die gegnerische Hälfte.

In Folge dieses Vorwärtsdranges und einer Reihe von Viertel-, Halb- sowie Dreiviertelchancen waren auch beim Gegner erste Abwehrschwächen zu erkennen, die jedoch aufgrund einer Kombination der Faktoren „guter Torwart“, „vielbeinige Abwehr“ und „Glück“ keine zählbaren Folgen zeitigte. Bereits in dieser Phase kamen die ersten Nickeligkeiten auf, die der Schiedsrichter recht gelassen mit Ermahnungen und Freistößen zu unseren Gunsten ahndete. Es folgte der Pausenpfiff und eine konstruktive Diskussion in der Coaching-Zone. 

Nach kleineren Umstellungen in allen Mannschaftsteilen ging es in Runde zwei. Von nun an begann der pornöse FC mit dem Fussballspielen. Der Spielaufbau ging kontrollierter vonstatten, was auch der nun auf Konter verlagerten gegnerischen Taktik geschuldet war. Es folgten Phasen mit Chancen im Minutentakt. Der Ball flog rund um und an das Sunderner Tor sowie gegen den Goalie oder Abwehrbeine. Gegnerische Entlastungsangriffe verpufften wirkungsarm an der nun besser stehenden Hintermannschaft. Der erlösende Anschlusstreffer lag förmlich in der Luft. 

Dann kam die Stunde „unseres“ Micha, der sich schon vorher durch fortgesetzte Unbeugsamkeit ausgezeichnet hatte. In perfekter Robin-Kopie umkurvte er drei Gegenspieler und netzte linksstehend eine Bogenlampe ins rechte lange Eck des Sunderner Tores (60.?!). Es folgte die totale Popanz um wenigstens noch einen Punkt zu entführen. Zeitweilig war die Abwehrzone personell recht unterbesetzt, was jedoch keine ernsthaften Konsequenzen hatte da Sundern mit Mann und Maus verteidigen musste. 

Doch auch die anderen hatten einen Micha. Der Mann, der sonst selber die Pfeife trällert und in großartiger Manier die Freizeitligahomepage administriert kam ins Spiel. In recht kurzer Folge war er dann auch an drei Szenen beteiligt die sich im Spektrum Rumpelfussball bis Foulspiel einordnen ließen. Aber alles halb so wild. Lassen wir es sieben Minuten vor Schluss gewesen sein als er sich im linken Halbfeld mit Kamy verhedderte und beide zu Boden gingen. Der kurze Ausflug in die Horizontale muss von knisternder - im Nachhinein munkelte man gar von homoerotischer - Intensität gewesen sein denn der überzeugte Hetero Kamy ging furios auf den anderen Micha los. Was dort genau passiert ist kann ich nicht endgültig beurteilen weil ich zu weit weg stand, wenn ich mich aber in Spekulationen ergehen darf - und die Freiheit nehme ich mir an dieser Stelle – ist da wohl um das Wort „Unsportliches“ zu vermeiden etwas „Sportfremdes“ geschehen. Nun ist Kamy nicht der Typ der sich in Millisekunden von 0 auf 100 echauffiert, nach der ominösen Vorgeschichte ließ er sich aber zu einer Tätlichkeit hinreißen. Der bis dato ruhige Spielleiter hatte die vorangegangene Szene am Boden ebenfalls nicht registriert, wohl aber die folgende Tätlichkeit. Er bat die beiden zu sich und zeigte Kamy den roten Karton. Es folgte eine fruchtlose Diskussion mit dem Schiedsrichter, der achselzuckend abwehrte. 

Die letzten fünf Minuten in Unterzahl war eine Fortsetzung der vorangegangenen Phasen ohne zählbaren Erfolg und so kam es dann dass der FC Porno Villa wieder drei wichtige Punkte gegen den Aufstieg gesammelt hat. Nach dem Spiel beruhigten sich die Gemüter im Übrigen recht schnell. Tapire sind ja keine rachsüchtigen Tiere.

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Ich werde nicht akzeptieren, dass gesagt wird: Die Mannschaft ist ein Scheißhaufen. So einfach ist es nicht.
Logisch sind wir ein Scheißhaufen. Aber das ist nicht der einzige Punkt.

eine Meisterleistung dein Bericht, wie auch viele deiner Verteidigungsaktionen. Einfach PORNOnös, TAPIRhaft und VILL Aussagend - das Wort sunderbar möchte ich nach diesem Spiel aber nicht mehr benutzen.

Danke Stephan :-)

Lese gerade, auf dem Balkon sitzend, Deinen wunderbaren Spielbericht.

Vor allem Dein, ein wenig verspielt wirkender, Hang zum Detail macht sehr viel Spaß beim Lesen. Die neuen Nachbarn halten mich nun wohl vollends für verrückt, ich konnte mein Amüsement zeitweilig lediglich auf ein halblautes Kichern herunterregeln.

Sehr schön, danke, weiter so!

Viva los Pornos!

himself die Zeilen in die Tastatur gehackt hätte. SUPERB !!! Nur eine literarische Seelenverwandtschaft oder gibt es gar genetische Erklärungen ? Ist die wahre Anzahl der Seifen-Brothers im Kader das bestgehütete Geheimnis des FC Porno Villa :-) ?
Spass beiseite, 1a-Spielbericht Stephan !!! Sollte der Rangnicksche Burnout auch mal unseren Trainer ereilen, haben wir eine erstklassige Interimslösung in der Hinterhand !!

Klasse Bericht! Besonders dieser Abschnitt ist herrlich.

"Der frühe Gegentreffer wirkte auf das pornöse Nervensystem wie ein in LSD getauchter Zuckerwürfel auf ein naschhaftes Eichhörnchen. Eicheln flogen in Richtung imaginärer Mitspieler, in der Vorwärtsbewegung ging Konzept und meistens dann auch die Nuss verloren." :D :D :D

hat spaß gemacht. stilistisch ist das natürlich total beim trainer geklaut aber im verfassen phantastischer texte habe ich als "wissenschaftler" ja übung. 

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Ich werde nicht akzeptieren, dass gesagt wird: Die Mannschaft ist ein Scheißhaufen. So einfach ist es nicht.
Logisch sind wir ein Scheißhaufen. Aber das ist nicht der einzige Punkt.

hey Stephan,Grüße vom Steinhuder Meer.Sitze am Strand und lese deinen Spielbericht. Das ist alles andere als abgekupfert.Kurzweilig.Toll.Solltest du öfter machen....

 Wenn man ein 0:2 kassiert, dann ist ein 1:1 nicht mehr möglich.

...einen Hut gekauft, den ich bis jetzt auch trug. Allerdings muss ich ihn nun vor dem Spielbericht ziehen... Großartig Stephan...

FC Porno Villa - mehr als wie 'ne Mannschaft