Schmiddischmiddi, so die Torschützenfolge. Und er setzte die Treffer wie Nadelstiche, eines kurz vor Ende der ersten Halbzeit, das zweite 6 Minuten vor Schluss.
Doch seine Geste offenbart: Es war ein Sieg der ganzen Tapirherde, die ohne Sommerschlaf, noch leicht partygezeichnet sich zunächst etwas schwer auf dem mondoberflächengleichen Geläuf der Ultras zurechtzufand, zumal die Südanreise dorthin, die einige Spieler wählten, durch ein tückisches Sackgassen-Labyrinthsystem ad absurdum geführt wurde.
Doch da die Tapire ihrem natürlichen Laufdrang fröhnten und damit auch den Platz ein wenig plattwalzten, wurde ihr Spiel griffiger und die Ultras wurden generell lecker weit vom Tor entfernt gehalten. Doch obwohl sie durch Robin getrieben, das Mittelfeld schnell überbrückten und häufig in Tornähe kamen, kam der finale Schuss selten zustande und wenn, landete er meist ordentlich über dem Tor. Aber bis auf eine wunderhübsch anzusehende Flugfangeinlage von Marci, kam kaum etwas auf oder in die Nähe seines Tores, dank einer Porno-Defensive mit Ulk, Stehphan, Phil und Dominik, die chronisch bissig wie deutsche Doggen respektive englische Pittbulls waren.
Eine Standardsituation brachte in Minute 36 dann das psycho- wie physiologisch wichtige 0:1 für die Pornos durch Schmiddi. Jonas hatte bei der Ecke schnell erkannt, dass Schmiddi in idealer Position zentral vor dem Ultras-Tor blank wie ein DDR-FKK-Tourist stand und servierte ihm den Synthetikball derart kopfgerecht, das dieser einfach, präzise, zentral und trocken einköpfte.
Nach von Björn gestiftetem aber jäh zur Halbzeitpause verschmätem, durch Wasser substituiertem Grand-Cru ging es weiter wie im ersten Durchgang, beinahe hätte eine ähnliche Kopfballchance von Schmiddi wieder Erfolg gehabt, doch es blieb nur bei einem charakteristischen Aluminiumklang.
Die zweite Hälfte war ein Spiegelbild der ersten, der FC Porno Villa spielte besser organisiert, griffiger in den Zweikämpfen und hatte auch mehr Torchancen, einige knappe Dinger der Ultras in den letzten zwanzig Minuten seien aber auch nicht verschwiegen. Sie rückten zwangsläufig gegen Ende des Spiels immer weiter auf, doch verpufften ihre Angriffe chronisch an einer Vielzahl an Pornohufen, -stirnen und anderen Körperteilen. Und dann kam ein langer Ball auf Schmiddi, der den Ultra-Torhüter dazu veranlasste einen extrem weiten Ausflug außerhalb seines artgeschützten Gebietes zu machen, er kam ein, zwei, drei Meter zu spät gegen Schmiddi, der den Ball nicht besonders fest aus ca. 27,94 Metern an ihm vorbeischlenzte. Er flog zunächst, tickte auf und es sah so aus, als würde er ins linke Eck gehen. 44 Augen (inklusive Schiedsrichter) folgten der Szenerie auf dem Platz gespannt, zwei Augen, die das anders sahen, gehörten dem Ultras-Verteidiger, der dem ins Tor gehenden Ball hinterherrannte. Schafft er's, schafft er's nicht, er schaffte es ums Arschelecken nicht, kam sogar noch an den Ball aber trudelte mit ihm ins Tor. Richtig Gefahr brandete danach nicht mehr auf, der Tapir hatte den Gegner umgewemst.
Punktgleich mit dem Tabellenführer, mir wird schwindelig...
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Kommentare
Sehr schön
geschrieben. Als wäre man dabei gewesen.
Sauber der Schmiddi. Ich wusste der Kundenberaterlehrgang würde auch Torknipsinhalte behandeln. Ganz stark von allen. Gruß
Da ist man einmal ...
... fuer ein paar Wochen nicht im Lande, schon gibt es die geilste Party und das beste Spiel. Sollte mir das etwa zu denken geben ?
Schoene Gruesse aus Kanada