Und auch im vierten Spiel unter der semitransparenten Pornoflagge erfolgreich im Siege vereint die Torschützen: Schmiddi zum 1:0, Gumppi zum 2:0, Martinho zum 3:1 und 4:2.
Eigentlich hätte Nils auch mit zwei regulären Treffern ins Bild gehört, aber unberechtigte Abseitsentscheidungen verhinderten leider sein Erscheinen auf dem offiziellen Torschützenfoto. Hätte, hätte, Damentoilette, als Berichterstatter und diesmal Torwarttrainer begann die Spielvorbereitung für mich, wie sie idealer nicht starten kann: Bei meinem ersten vollmotivierten Versuch eines ordentlichen Abstosses während des Warmspielens, drosch ich dermaßen in den Boden, dass der große rechte Onkel gestaucht wurde und ordendtlich wehtat. Ein paar Minuten später köpfte mir Ulk aus ca. 2 Metern direkt ins Gesicht – Nasenbluten. Gepaart mit Nervosität ein idealer Beginn für eine Torwartattrappe wie mich.
Doch von Anfang an bügelten die bravourös nach hinten arbeitenden Tapirchen alles glatt was in meine Hemispäre eindrang. Fernab meines kleinen Malheurchen verletzte sich Micha durch ruppiges zu Boden gehen am Knie derart, dass er spontan anschwellend, humpelnd nach außen geleitet werden musste. Möge sein Bänderapparat verschont geblieben sein und er bald wieder mit uns herumtollen können. Sein Substitut Schmiddi erreichte binnen Nanosekunden die Betriebstemperatur eines Tapirbullen zur Brunftzeit, er scheiterte zunächst allein vor dem Tor knapp, netzte aber dann unhaltbar unter die Latte nach Querpass von Robin zum 0:1 ein. Das 0:2 entstand durch einen leidlich unpräzisen Rückpass von Ulk, der direkt den gegnerischen Stürmer erreichte aber durch kollektive Abwehrwuseligkeit ihm abgenommen wurde, wieder zu Ulk gelangte, der dann einen weiten, perfekt temperierten Pass in den Lauf von Gumppi drosch, welcher über außen in seiner unnachahmlichen Weise den Gegenspieler überlief, wie Lahm gegen Costa Rica noch einen vernatzend nach innen zog und dann trocken wie ein Fiège Grand Cru unten rechts abschloss.
0:2, ein Wohlgefühl für den langsam nicht mehr so nervösen, leicht lädierten Torwarttrainers, itzo hätte ich einmal grob patzen können, ohne schlimm auf das Ergebnis einzuwirken. Das 1:2 ging jedoch nicht auf meine Kappe, es resultierte aus einem schlichten sich durch drei Mann durchfummeln eines Kickfreundestürmers, der mich banal in die lange Ecke schickte und in der kurzen erfolgreich abschloss. Doch die Tapire hatten bereits ihr Rennstadium erreicht und erspielten sich Chancen um Chancen, die grandios auf dem Scheiterhaufen der ungeschossenen Tore landeten. Das überfällige 1:3 fiel, nachdem Robin sich im Strafraum durchsetzte und den Ball gegen den linken Innenpfosten setzte, wovon er wieder zurückprallte und sich Martinho zum über die Linie schieben anbot, welcher dankend vollstreckte. Anschließend folgten jene zwei Nicht-Abseitstore von Nils, so dass wir mit einem sicheren Siegesgefühl das Pausen-Abfallschorle genossen.
Fabian kam für Phil rein und Jonas für Andi ins Spiel, wodurch die Innenverteidigung umgestellet werden mussten, Ballstaubsauger Joscha rückte auf Andis Posten und Jonas spielte als 6er. Doch weniger unsere Wechsel als vielmehr die des Gegners, gepaart mit freitagabendlicher Siegesgewissheit sorgten dafür, dass wir ein wenig die Spielhoheit aus der Hand gaben und die Kickerfreunde gefährlicher wurden. Doch damit kein falscher Eindruck entsteht: Die Pornos hatten immer noch deutlich mehr Ballbesitz, die hochkarätigeren Chancen und natürlich auch die attraktiveren Fans und den einzigen Hund am Platz, der sich sogar von einem Gegenspieler beleidigen lassen musste. Überhaupt war die zweite Halbzeit von einer verbalen wie körperlichen Ruppigkeit seitens der Kickerfreunde geprägt, die den Spaß am Fußball ein wenig minimierten.
Ergebnistechnisch kamen sie durch einen direkt verwandelten Freistoß ins linke Eck wieder gefährlich zum 2:3 ran, Marci hätte ihn vielleicht in seiner unnachahmlichen Art noch rausgefischt, aber des Trainers Flugeigenschaften, gepaart mit einem Zurückzucken der Mauer, da der Schütze scharf auf die Gesichter zielte, liesen den Ball im Netze einschlagen. Doch Porno bemühte sich, trotz der immanenten Tapireinschaft nach vorne rennen, taktisch tief zu stehen, um grandios zu kontern. Was immer wieder gelang, aber alle schnellen Konter von uns wurden chronisch vom Schiedsrichter Abseits gepfiffen - ein total lieber, als Opa für die Werther's Echte Werbung geeigneter Referee, der sonst auch gut leitete, aber ohne Linien und andere Hilfe auf diesem Rasenwellenbad-Platz Auf der Heide wie jeder alleine abseitsbeurteilend völlig überfordert war, und in 23 von 24 Fällen immer auf Handzeichen der Kickerfreunde reagierte. Einmal tat er das berchtigterweise nicht und Martinho lief nach Pass von Robin allein auf den Keeper zu und platzierte dat Bällschen vorentscheidend zum 2:4 im linken Eck. Etwa 8 Minuten vor Schluss trefferten die Kickerfreunde zum 3:4 über rechts ins lange Eck, Marke fast unhalbar. Zwei Minuten vor Schluss durfte ich mit meiner einzig gelungenen Parade sogar noch den Sieg retten, die Attrappe hatte ihre Berechtigung...
Ein Unentschieden gegen diese, vor allem im verbalen Sinne unangenehmen Gegner, der 9er der Kickerfreunde hatte Andi nach dem Spiel mit 'Ich wart auf Dich' Schläge angedroht, weil dieser Polly beim Bellen mit 'Schnauze' beleidigt hatte und Andi stellvertretend 'Selber Schnauze' sagte. Die Kickerfreunde sind an sich eine sympathische Truppe mit den üblichen, bekannten, zwei, drei Fußballassis. Doch im Falle dieses Spiels schürte es in mir erneut den Glauben an den Fußballgott, dass es doch so etwas wie Ergebnisgerechtigkeit gibt...
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