Nachbetrachtung des Pokalsieges in Gelsenkirchen Ückendorf

Mit ein wenig Abstand sei hiermit nun der Spielebericht des grandiosen pornoesken Turniersieges in Ge-Ück öffentlich gemacht. Metaphern auf der Tapirebene würden unser Auftreten dort folgendermaßen charakterisieren: Geduldig und liebevoll wie ein Tapirweibchen, ungestüm und forsch wie ein Tapirmännchen und verspielt und unbedarft wie ein Tapirfohlen präsentierte sich die gemischte Mannschaftstüte FC Porno Villa.

Wie vernünftig begann diese Jugendgruppe im Vergleich zum letzten Jahr an diesen Tag: Alle trafen rechtzeitig ein, quasi kein Alkohol vor der ersten Platzbegehung, Dutzende Sonnenmilchen mit hohen SLFen im Umlauf und sofort beim Eintreffen die gezielte Suche nach Schattenplätzen. Einen Mümmelmann auftragen, warmspielen und zack, Gegner vermöbeln.

Spiel 1 gegen die Mannschaft Alte Herren Unna, die sich als Gruppe zwanzigjähriger Türken mit ziemlich schlechtem Torwart entpuppte, war mit 4:0 der richtige Start ins Turnier. Sowohl Gumppi, der sich wegen seiner noch nicht auskurierten Verletzung selbst verbot, feste zu schießen, meinte, sein 1:0 in die rechte Ecke nach Vorlage von Nils sei haltbar gewesen, Treffer zwei von Patrick schlug auf ähnliche Weise ein, Benni traf selbsterobernd mittig und auch haltbar, wie er sagte, und Gumppis 4:0 war eine missglückte Flanke, die ein Beistelltisch am rechten Fleck eventuell abgewehrt hätte. 4 Tore in 12 Minuten, die erste lecker Duftmarke des Tapirs.

Spiel zwei gegen Fortuna Scholven begann unschön, da Gumppi situativ bedingt von seinem Dogma nicht feste zu schießen abrückte, selbiges tat, nicht reüssierte und sich gleichauf ins Lager der Verletzten zurück einwechselte. Der Versuch war wohl zu früh. Ansonsten gewann der FC Porno dieses Spiel mit 1:0 nach einem schönen Doppelpass zwischen dem kurzfristig mal wieder aus Köln eingebürgertem Basti auf Robin, der einnetzte. Basti hätte zwei Mal noch entscheiden müssen, versemmelte aber gomezesk.

Spiel 3 gegen TT Gelsenkirchen endete 1:1, und das gegen die vermeintlich spielerisch unterentwickeltste Mannschaft der Gruppe. Das einzige Unentschieden, das vor allem auf die Lethargie aller Porno-Beteiligter zurückzuführen ist, sogar Gumppi und ich waren als Zuschauer zu faul, die Tröten und Klapperhände mitzunehmen, was sich als fatal herausstellte. Der Gegner ging beim zweiten Konter verdient in Führung. Martinho glich nach Akazienblütenhonig-Pass von Nils noch aus, und Basti versemmelte diesmal einmal eher in Klose-Manier. Doch das sollte sich bald ändern...

Bereits in Spiel 4 gegen die Gladiators 08 Ge (!?!) besorgte Basti beide Tore zum Endergebnis 2:0, nach, so wurde mir berichtet, doppelter fußgerechter Auflage von Robin. Ich konnte diesem Spiel zu 7/8 leider nicht beiwohnen, da ich den von Jorrit beim Warmschießen verdroschenen Ball aus der Gartenabteilung des angrenzenden Baumarktes in die Heimatscholle zurückholte.

Das fünfte und letzte Gruppenspiel gegen Blue White Wanne wurde 3:0 pornoisiert. Auch diesmal traf Basti zwei Mal, einmal nach Querpass von Robin und multiplem Selbstgestochere und einmal nach schöner Vorlage von Joscha. Das dritte Tor war ein echter Martinho, der Assist-Punkt geht, wenn ich mich recht entsinne (und da alle Beteiligten über den Abend Gedächtnisverlust erlitten, kann ich dies einfach behaupten) an Marci, der ihm den Ball zurollte und Martinho dann in seiner unnachahmlichen Art des Starlight Expresses durch die gegnerische Abwehr geradeaus pflügte und flach und fest abschloss.

Die Gruppenphase wurde somit als erster absolviert und der Modus durch nur 12 beteiligte Mannschaften sah dann direkt das Halbfinale vor. Hier kommen wir an den Moment, an dem ich ein wenig peinlich berührt bin. Denn ich weiß beim besten Willen nicht mehr, wer unsere Gegner sowohl im Halbfinale als auch im Finale waren. Peinlich, eine oberflächliche Internetrecherche half auch nicht weiter...

Das Halbfinale ging 1:0 für uns aus, und erneut erwies sich Basti als gelungener Einkauf, in er nach abermaligem Pass von Robin den Siegtreffer markierte.

Im Finale zeigte der FC Porno Villa, dass er stets bemüht ist, die Pflichten, die im Hausaufgabenheft des Pokalsieges vermerkt sind, auch zu erfüllen. Gradliniges Spiel, wie Herbert, der kurz und direkt Robin in der gefühlt 4. Minute zum gekonnt vollenden in Szene setze. Dazu Opferbereitschaft, Herbert wurde kurz darauf in einem Zweikampf äußerst fies geschubbst und spendete dem Platz zunächst ein wenig Kniehaut, um dann von dem Begrenzungszaun beinahe noch entzweit zu werden. Neben vielen schnöfte rausgespielten Kombinationen zum 2:0, die großzügig immer wieder verbimmelt wurden, beherrschten wir geradezu jogieske äußerschte Dischziplin, die Pornos ließen kaum eine Chance des Gegners zu, ja bis zur elften von zwölf Minuten, als dieser dann doch noch nach einem Flipperball ausglich. Aber es kahnte bereits im FC Porno Villa, weitermachen immer weitermachen mantraten wir, und knapp vierzig Sekunden später vollendte Basti unter euphorischem Jubel nach eleganter Vorlage von Patrick zum 2:1.

Es war vollbracht, Porno holt den zweiten Siegerpokal nach dem Cup Anna Murmel und kann sich nun neben dem Tapir zwei Sterne einsticken lassen.