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FC Porno Villa – Stiftung Wadentest 2:6 (1:3)

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Gespeichert von trainer am/um 7. November 2016 - 0:18

 

Und wöchentlich grüßt die Wundertüte Kader: Beim letzten Spiel gegen die Brasis zu zehnt, dann zwei Mal wegen Spielermangels verlegen müssen und jetzt 16 spielheiße Tapire, die ballfixiert und lauffreudig pünktlich gestriegelt einliefen. Daher musste zunächst ein Fünferrudel eingefangen und dann der Bank festgebunden werden, denn die Tapire waren heiß wie Bügeleisen unten im Betrieb.

Und so legten sie auch los: Den Anstoß klassisch rückwärts, Spielverlagerung auf die rechte Seite, feiner Pass in den Lauf von Vinzent, der ebenso fein dem herabfliegenden Ole in den Fuss spielte, welcher seinen Gegner überlief und im Strafraum von halbrechts platziert flach ins lange Eck schoss. Man verzeichnete gerade die 19. Sekunde, als dieser von einem Aluminium-Plong begleitete hübsche Abschluss sein hartes Ende am Pfosten fand, von wo er im Einfallswinkel wieder zurückprallte und vom Torwart aufgenommen werden konnte. 2 Minuten und 38 Sekunden später machte es nicht Plong, sondern Fitsch, das klassische Netzvoninnentouchiergeräusch. Und das auch noch auf der anderen Seite, im Netz des Tapirtores. Vorangegangen war ein Pass in die Tiefe auf einen sich ordentlich im Abseits befindlichen Teststürmer, doch trotz trainerlichen Hereinkrähens dieses Sachverhaltes blieb die Pfeiffe stumm und er nutzte diesen unlauteren Vorteil kalt wie Wadentestwade aus und schoss den Ball unhaltbar flach ins lange Eck zum 0:1. 6:48 Minuten später bekam Vinzent von Marcello das Spielgerät gut 22 Meter vor dem Tor quergepasst und sein technisch hochwertiger, durch dezent über den Spann rutschen lassen mit Effet versehener Fernschuss verursachte allerdings wieder das bereits bekannte Plong-Geräusch, welches diesmal vom Lattenkreuz kam. Und 3 Minuten 12 Sekunden, manch einer ahnt es wohl bereits, gab es abermals das Fitschgeräusch auf der anderen Seite, im Netz der Tapire. Der pfeilschnelle und äußerst dribbelstarke Stürmer des Gegners, der wie später von einem Wadentester kolportiert wurde, einen Marktwert von 25000 € besitzt, tanzte sich durch die Tapirabwehr und legte quer zu einem gleich angezogenen Kollegen, der zum 0:2 einschob. Doch die Tapire zeigten sich mitnichten beeindruckt und versuchten das Pech, das an ihren Hufen klebte, abzuschütteln. Was auch 6 Minuten 25 Sekunden später geschah: Marcello wieselte sich über rechts in den Strafraum und passte den Ball quer und flach in die hochsensible Zone, wo er durch Freund und Feind hindurchfitschte zum am langen Pfosten goldrichtig stehenden Paul, der ihn trocken wie halbhoch in die Maschen zum 1:2 wemste. Gut zehn Minuten wogte das Spiel anschließend hin und her, der Ausgleich lag in der Luft (ehrlich gesagt konnte ich das noch nie beobachten, einen in der Luft liegenden Ausgleich, komische Metapher), aber wie es das Schicksal an diesem Tag und in letzter Zeit generell so wollte, kam es wieder anders. Ein Schnellangriff der Wadentester über die linke Seite rutschte ähnlich wie bei unserem Anschlusstreffer mittig flach durch Tapir und Tester hindurch zu einem einsamen Wadenmann, der ebenfalls fest und halbhoch das Spielgerät zum 1:3 ins Tor stempelte. Dann wurde Vinzent zum dritten Mal satt auf den gleichen Fuß getreten, so dass er ob verflixter Zehenschmerzen sich für Jesko auswechseln ließ. Welcher wenige Zeigerumdrehungen später einen Schuss knapp neben das Tor setzte. Kurz vor dem Halbzeitpfiff trafen die Wadentester das erste Mal bei einem Annäherungsversuch nicht das Tor sondern setzten einen Kopfball daneben.

Das Päuschen wurde gekrönt von einem hübschen Mischschächtelchen Grand-Cru von Joscha apportiert und gelatzt. Stephan ließ sich aufgrund eines anstehenden Rendezvous' für Maxi auswechseln und Pilsdarbringer Joscha ersetzte Philipp.

Mit Wiederanpfiff versuchten die Tapire, den Rückstand zu minimieren, was allerdings 8 Minuten darauf durch einen wadentestischen Konter durch die Mitte nach Tapirecke mit dem 1:4 erheblich konterkariert wurde. Nach diesem Tor folgten gut zwanzig Minuten offenes, hart umkämpftes Spiel mit eher mediokeren Chancen beiderseits, bis zehn Minuten vor Schluss Ole ein Tor von robinesker Qualität aus dem nicht aufgesetzten Hut zauberte. Einen durch Marcellos unermüdliches Pressing verursachter Fehlpass der Tester erlief Ole langen Schrittes, legte sich den Ball erhobenen Hauptes vor, dadurch sehend, dass der Torwart ziemlich weit vorne stand, was ihn zu einem von erhabener Flugbahn geprägten Heber aus 37,6 Metern zum 2:4 trieb. Der Funke einer finalen Aufholjagd glühte nur eine Minute, bis ihn der 25 Mille-Mann mit einem Solo durch drei und unhaltbarem Abschluss zum 2:5 austrat. Dann gab es bei einem Tapirangriff noch ein Tête-à-Tête der verletzungsintensiveren Art zwischen Tim und einem Kopftester. Beide rasselten so richtig mit den Schädeln zusammen, der Tester blieb draußen, Tim spielte noch zwei Minuten weiter, ließ sich dann aber wegen Sehstörungen auswechseln und verbrachte den Halloweenabend im Krankenhaus mit beginnendem Stirnhämatom und Verdacht auf Gehirnerschütterung. Wodurch er sich vermutlich genauso wenig wie ich nicht mehr an den kurz darauf fallenden Treffer zum Endstand von 2:6 erinnert.

Beobachter, Schiri und auch Spieler des Gegners teilten anschließend mit, dass Glück und Pech in diesem Spiel ein wenig ungerecht verteilt gewesen seien und die Tapire nicht wie Absteiger gespielt hätten. Ein Satz, den ich diese Saison etwa ein Dutzend mal gehört habe, was verdeutlicht, dass wir unseren Abstieg, so er denn klappt, nicht nur verdient sondern hart erarbeitet haben.

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