Diese Füße haben es uns so richtig besorgt (vlnr): Nils (1:3), Joscha (1:4) und Phil (0:1) und sein Kopf (nicht im Bild - 1:2)
Neben Pferden springen Tapire übrigens auch nur so hoch wie sie müssen. Die fast zehn Jahre alte Pornoschabracke sprang mit einem 1:4 gegen einen relativ schwachen Gegner art- und leistungsgerecht hoch, ohne dabei zu brillieren oder Gefilde zu erreichen, in denen die Luft dünn wird.
Dünn war die Luft beileibe nicht in der ersten Halbzeit gegen die vereinigten Bochumer Bäckerbuam, übrigens weitestgehend wirklich eine Werksmannschaft der Firma Backtreff. Im Gegenteil, der savannenartige Platz an der Markstraße wurde immer wieder von Böen bis zu 800 Stundenkilometern heimgesucht, Windhosen, -hemden und -socken wirbelten über den Platz und verursachten sogar eine etwa 30sekündige Spielunterbrechungen wegen akutem Granulatsturm. Qua Platzwahl mussten wir zunächst gegen den chronisch heftigen Gegenwind operieren, Abstöße, Abschläge und weite Flanken wurden Retourkutschen, aber die durchs Wiemeldrom Aschestürme erfahrenen Pornos von Anfang an wussten, wie man gegebenen äußeren Bedingungen trotzt, nämlich durch Ball flach und Kopf gesenkt halten, im richtigen Augenblick heben und adäquat passen.
Aus einer solchen Situation resultierte in der 12 Minute dann das 1:0. Nach schöner Kombination setzte sich Martinho auf der linken Grundlinie durch, flankte scharf auf Phil, der den Ball nüchtern mit dem Fuß über die Linie drückte. Fast postwendend erzielten die Bakers das 1:1, das aber fälschlicherweise nicht gegeben wurde, es wurde wegen gestrecktem Bein gegen Marci im Fünfer gepfiffen, laut Zeugenaussage unseres Hüters war jenes zwar gestreckt, aber noch Ellen von ihm entfernt. Aber die Backstube egalisierte dennoch, nach einem windunterstützten, extrem langen Einwurf, der unseren Abwehrverbund überflog und somit einem Bäcker-Stürmer ermöglichte, alleine auf Marci zuzulaufen und den Ball dann präzise ins im linken Eck zu versenken. Beinahe hätte es kurz darauf eine Kopie dieses Tores gegeben, glücklichweise zielte er diesmal aber daneben.
Einmal musste Marci noch mit einer großartigen Abwehr die Pornos retten, danach musste er sich hauptsächlich des Windes erwehren, denn unser 9,994jähriger Verein nahm ab dann das Spiel in die Hand und steckte häufig leckere Pässe in die Tiefe, die sich oft gegen die zugebenermaßen bröckelige Abwehr der Billigbrötchenkette boten, aber der blutjunge sehr gute Keeper der Bakers erlief fast alles. Aber alles im Leben ist ein Frage der Zeit und so war es schließlich überverdient, dass Phil per Kopf eine wohlgetimete Flanke von Gumppi zum 1:2 über die Linie drückte.
Das Halbzeitwässerchen knirschte ein wenig im Abgang durch die eingeatmeten Granulatpartikel, doch durch den halbzeitbedingten Seitenwechsel erwartete uns nun mächtig Rückenwind und besten Mutes ritten wir, mit nicht taktisch bedingten Vierfachwechsel, auf den Platz.Aber Pustekuchen, der Sturm hatte sich bis auf ein paar Böen und die ein oder andere steife Prise gelegt, ein klarer Fall von meteorologischem Beschiss. Tapiren ist Wind aber generell egal, denn wenn sie laufen, dann laufen sie eben und das taten sie mit den Bäckerbuam in Grund und Boden. Hinten sicher agierend, im Mittelfeld praktisch fast alles abfangend, Joscha alleine hatte, von mir exakt mitgezählt, 14371 Balleroberungen, und auch der neue Sturm mit Nils und Schmiddi machten eine Hütte bzw. waren maßgeblich daran beteiligt.
Das 1:3 machte Nils mit schönen Chip über den auf ihn zufliegenden Torhüter nach perfektem Rückenwind-Lupfpass von Gumppi. Beim 1:4 ging Schmiddi alleine auf ebensolchen Wart zu, der seinen halbwegs platzierten Schuss noch abwehren konnte, Joscha setzte den Abpraller rechts unten hochverdient wie trocken in die Maschen. Wie immer folgten weitere vergeigte Halb- und Ganzchancen zuhauf, aber das ist bei einem 1:4 lamentieren auf hohem Niveau. Also diesmal Rüssel pudern, schön eincremen und in Form halten, es steht ein Pokalfight gegen einen Erstligisten bevor...
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Kommentare
Oh...
...was ich im Spielbericht eigentlich erwähnen wollte, allerdings vergaß, war folgendes: Unser Abwehrrammbock Stephan hätte um Tapirschamhaaresbreite beinahe sein erstes offizielles Ligator für die Equipe Pornolore erzielt. Von Gumppi schön freigespielt zog er von links in den Strafraum und gab einen Schlenz à la bonheur ab, der sich an den rechten Innenpfosten senkte und von dort auf der Linie in die Hände des Torwarts trudelte. Aber ich bin mir sicher, Stephan wird sich diese Saison noch auf einem Torschützenfoto selbst erkennen...